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10 000 Musikfans rocken das Mair1-Festival

"Ich weiß nicht. Also, ich fühle mich hier irgendwie fehl am Platz." Da braucht es drei Jahrzehnte, bis die Kultmusiker von NOFX nach eigener Aussage erstmals in Deutschland spielen, und dann fühlt sich Leadsänger "Fat Mike" fehl am Platz? Die US-Punkrocker, die es schon auch mal melodisch mögen, dabei gerne Reggae und Jazz mit einfließen lassen, hatten zuvor im Backstage-Bereich zahlreiche Metalcore-Bands hören dürfen. Eigentlich eine Nummer zu hart für NOFX, wie "Fat Mike" nun verriet. "Aber gut, dann legen wir jetzt auch mal knallhart und richtig schnell los." Sprach's, und ließ erstmal eine ruhige Nummer von Louis Armstrong folgen. "Wir wollen uns mit diesem Line-up ganz bewusst abheben von anderen Festivals", sagt Dominik Weyand vom Veranstalter "spack!Medien". Die Mischung macht's eben - das kommt bei den Fans und auch bei Bands wie NOFX prima an. Denn so ganz ernst meinte das auch "Fat Mike" nicht, der US-Kultmusiker fühlte sich auf der Bühne mit seinen Bandkollegen pudelwohl. NOFX spielten neue Lieder, aber auch Stücke aus 30 Jahren Bandgeschichte. "Fat Mike" und Co., in der Vorwoche auf dem Southside-Festival aktiv, begeisterten auch die Fans in Montabaur. Und machten sich noch in der Nacht auf zum nächsten Konzert ihrer Europatour - am Sonntag stand ein Konzert im fernen Moskau auf dem Plan. Vor NOFX hatten am Freitagabend unter anderem Sick of it all den Fans eingeheizt. Die Musiker aus New York spielten bereits zum zweiten Mal in Montabaur, waren vor zwei Jahren an einem der beiden Abende Headliner. Damals fiel kurz vor dem Auftritt das Stromaggregat aus - von solchen Problemen haben sich die Macher längst verabschiedet. "Wahnsinn, wie sich das Festival auch in Sachen Professionalität entwickelt hat", sagt Weyand. Wäre die Wetterprognose besser gewesen (noch drei Tage vor dem Festival hatten die Prognosen viel Regen vorhergesagt) und hätten die Macher von "With Full Force" ihr Festival nicht nachträglich auf den Mair1-Termin verschoben, es wären sicherlich noch deutlich mehr Fans auf den Flugplatz nach Montabaur gekommen. Headliner des zweiten Abends war die deutsche Vorzeige-Metalcore-Band Heaven Shall Burn. Die Musiker aus Thüringen spielten unter anderem einige Songs aus ihrem neuen Album Veto, heizten den Fans zusätzlich mit Spezialeffekten kräftig ein. Mit dabei am zweiten Festivaltag waren auch Bands wie The bouncing souls, All that remains oder The ghost inside. "Ein geniales Festival", sagte Andrea, die gemeinsam mit vier Freunden extra aus dem Ruhrpott angereist war. "Wir waren jetzt zum dritten Mal hier. Und wir kommen definitiv wieder." Wie ihre Clique nutzten auch viele Festivalbesucher die Möglichkeit, am Ende der Landebahn auf dem extra eingerichteten Campingareal zu zelten. "Das ist einfach Kult hier, ohne ist das Festival nur halb so lustig", sagte auch Steffen, der aus dem Oberwesterwald kommt und bisher keine Auflage des Rockfestivals im Westerwald verpasst hat."Wir freuen uns über einen reibungslosen Ablauf des Festivals", sagte Weyand. "Alle waren zufrieden: die Bands, die Zuschauer. Es gab keine Zwischenfälle, wir haben zeitlich an beiden Tagen nicht überzogen. Und sogar das Wetter hat mal mitgespielt." Von unserem Reporter Tom Neumann

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