Die meiste Zustimmung erntete bislang der Satz "Die Straße ist in einem einwandfreien Zustand". Dieser würde Westerwäldern garantiert niemals über die Lippen kommen, meinen die Internetnutzer. Untermalt wird die Aussage mit einem Foto der inzwischen gesperrten K 87 bei Mähren, die mit Rissen und Löchern übersät ist. Zumindest diese Fahrbahn wird allerdings in den kommenden zwölf Monaten erneuert.
Spott und Häme erntet auch der ÖPNV. Die Aussage "Öffentliche Verkehrsmittel fahren so oft und erreichen alle Dörfer - da brauch ich kein Auto" erntet ähnlich viel ironische Zustimmung wie der Satz "Ich bin so froh, dass Busfahren im Westerwald so günstig ist und dass überall verlässliche und aussagekräftige Fahrpläne zu finden sind". Beides würden Westerwälder angeblich niemals sagen. Auch das Trinkverhalten der Wäller wird immer wieder thematisiert. Ein Bier abzulehnen oder stehen zu lassen, käme den Westerwäldern nicht in den Sinn, meinen die Facebook-Nutzer. Entsprechend zählen die Aussagen "Nein danke, ich möchte kein weiteres Bier. Ich habe schon genug" und "Den Rest kann man ja morgen noch trinken" zu den Sätzen, die man in der Region niemals hört.
Bekanntlich sagt man den Westerwäldern darüber hinaus eine große Heimatverbundenheit nach. Den Satz "Ich wohne zwischen Frankfurt und Köln" würde deshalb wohl nur ein Zugezogener sagen. Eine Aussage wie "Ich könnt mir vorstellen, ins Siegerland zu ziehen" kommt dem Wäller ebenfalls nicht über die Lippen.
In einer verschworenen Dorfgemeinschaft Fuß zu fassen, ist mitunter jedoch schwierig für Auswärtige, meinen die Facebook-Nutzer. "Es ist egal, ob man gebürtig aus einem Dorf ist oder zugezogen. Gerade als Zugezogener wird man direkt akzeptiert und integriert" gehört demnach zu den Sätzen, die ein Westerwälder niemals sagen würde. Ähnliches gilt für die Aussage "In meinem Dorf interessiert es niemanden, ob ich aus dem Ober- oder Unterdorf komme. Man wird auch nicht danach beurteilt".
Nicht zuletzt ist die raue und widerstandsfähige Natur der Wäller ein Thema im Internet. Den Satz "Es ist zu kalt zum Grillen" würde man von einem Westerwälder niemals hören. Die Aussage "Um Holz zu machen, braucht man einen Motorsägenschein" ist den Menschen in der Region ebenfalls fremd, meinen die Facebook-Nutzer. Die Seite "Dinge, die ein Westerwälder nicht sagt" jedenfalls trifft den Nerv der Internetnutzer und findet seit Tagen immer mehr Fans. Aktuell sind es fast 7000 Personen.
Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand