Fehl-Ritzhausen - Eine Band ist eine Gruppe von Musikern, die zusammen Musik macht, wenn man es einfach ausdrücken möchte. So einfach findet sich eine Gruppe von Musikern aber nicht zusammen. Und an geeigneten Proberäumen mangelt es in der Region ebenfalls. Die Familie Hölper aus Fehl-Ritzhausen hat dieses Problem erkannt. Mit dem Musikkeller in Fehl-Ritzhausen haben Henrike und Detlef Hölper einen Raum geschaffen, in dem Bands sich finden und kräftig in die Tasten und Saiten hauen können.
Dieser neue Treffpunkt für Musiker ist der ehemalige Jugendraum in Fehl-Ritzhausens. Nachdem die Hölpers bereits zwei sehr erfolgreiche Teenage-Rock-Camps für Jugendliche veranstaltet haben, reifte vor allem in Detlef Hölper der Wunsch, auch Erwachsenen die Möglichkeit zum gemeinsamen Musikmachen zu bieten. Mit diesem Wunsch war sozusagen schon das Intro für ein neues Lied, nämlich "Projekt Musikkeller", geschrieben. Das Projekt ist generationsübergreifend, und Hobbymusiker jeden Alters können sich dort treffen, um gemeinsam zu musizieren.
Da der Jugendraum in Fehl-Ritzhausen bereits eine Zeit lang leer stand, haben die Hölpers bei der Ortsgemeinde angefragt, ob sie die Räumlichkeiten nicht anmieten könnten. Beide Parteien übernahmen einen Teil der notwendigen Renovierungen. Die Ortsgemeinde kümmerte sich um Heizung, die Toiletten und ersetzte zwei demolierte Türen, Henrike und Detlef Hölper um den Rest, wie Stromanschlüsse, Trockenbau, Innenausbau. Sie gründeten eine Hölper UG (Unternehmergesellschaft), um rechtlich abgesichert zu sein, und besorgten alle nötigen Instrumente. Entstanden ist "ein Fitness-Studio" für Musiker, wie Henrike Hölper das Projekt Musikkeller beschreibt. Wenn sich sechs bis acht Musiker zusammengefunden haben, die als Band gemeinsam proben möchten, wird alle 14 Tage ein professioneller und erfahrener Dozent dazukommen und diese Band coachen. Die ersten Dozenten sind Bassist und Mitinitiator des Musikkellers Achim Kohl, Sänger Joe Mizzi und Schlagzeuger Ingo Giesa. Die Bandmitglieder bekommen Anregungen und erste Hilfen, müssen ihre Parts im Feinschliff jedoch selbst erarbeiten. Vorkenntnisse am Instrument sind Voraussetzung, es findet kein Instrumentenunterricht statt. "Wir möchten den örtlichen Musikschulen keine Konkurrenz machen", betont Detlef Hölper. Die jeweiligen Bands können den Raum viermal in der Woche nutzen. Die Teilnahmegebühr beträgt für Erwachsene 35 und für Jugendliche 30 Euro im Monat.
Bei der Eröffnung waren bereits viele Interessenten und befreundete Musiker vor Ort. Bestehende Bands gaben ihre Stücke zum Besten, und es wurde gejammt, was das Zeug hält. Auch die Formation "Musikkeller", die erste Band, die im Rahmen des Projektes entstanden ist, feierte Premiere. Ein vielversprechender Auftakt zu einem innovativen, kreativen Musikprojekt.
Von unserer Reporterin Larissa Schütz
- Weitere Infos zum Musikkeller können per E-Mail an fehlie@t-online.de angefordert werden.