Von unserer Redakteurin Susanne Willke
Im Oktober sollen die ersten Bauarbeiten zur Verlegung der Glasfaserleitungen zwischen Untershausen und Heilberscheid (rund 4,5 Kilometer) beginnen. Im Sommer 2014 sind voraussichtlich alle Arbeiten beendet und das neue Netz kann an den Start gehen.
Insgesamt wird die Trasse des Glasfasernetzes etwa 36 Kilometer lang und ungefähr 40 Kabelabzweigungen bekommen. Nach einer Investition von rund 2,3 Millionen Euro können rund 13 000 Einwohner der Verbandsgemeinde Montabaur mit schnellem Internet versorgt werden. Die Kosten werden durch die Pacht der Kevag-Telekom und nach einem bereits vereinbarten Schlüssel durch die beteiligten Ortsgemeinden getragen. Eine Förderung gibt es nur für unterversorgte Regionen, erklärt Bürgermeister Edmund Schaaf. Die Verbandsgemeinde Montabaur sei derzeit flächendeckend mit 2 MBit/s ausgestattet und gelte deshalb als versorgt.
Einen entsprechenden Netzvertriebsvertrag haben Stefan Heibel als Vorsitzender der VGM-net und Bernd Gowitzke, Geschäftsführer der Kevag-Telekom Koblenz, unterschrieben. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwölf Jahren und enthält eine Verlängerungsoption für weitere sechs Jahre. Für den Fall, dass die VGM-net ihr Netz erweitern will, (beispielsweise für ein Neubaugebiet), wird die Kevag-Telekom ihre Angebote auch auf die neuen Netzbereiche ausweiten. Angeschlossen werden die Gemeinden Boden, Daubach, Gackenbach, Girod, Görgeshausen, Großholbach, Heilberscheid, Heiligenroth, Horbach, Hübingen, Nomborn, Oberelbert, Ruppach-Goldhausen, Stahlhofen und Untershausen sowie die Stadtteile Montabaur-Bladernheim und Montabaur-Reckenthal. In Niedererbach will Kabel-Deutschland das bestehende Netz modernisieren, sodass hier die genannte Kooperation nur als Insellösung für das Neubaugebiet Auf dem Hahn greift.
Ein nachhaltiges Interesse bekundeten alle am Verfahren Beteiligten, deshalb fiel die Wahl auf das zukunftsträchtige Glasfasernetz, für das Leerrohre sogar bis an die Haushalte herangeführt werden sollen. Es biete sehr viel höhere Kapazitäten, könne irgendwann sogar bis zu 300 MBit/s ausgebaut werden, erklärte Horst Flabb vom Planungs- und Beratungsbüro in Solingen. Er begleitet die Entscheidungsfindung der Verbandsgemeinde Montabaur bereits seit mehrere Jahren und hat das Leitungsnetz geplant.
Vorläufig soll das neue Internetangebot dem Nutzer 50 MBit/s, in absehbarer Zeit 100 MBit/s, bieten. Bereits jetzt können sich die Bürger für das schnelle Netz bei der Kevag-Telekom vormerken lassen. Es bietet Kombinationen im Bereich Telefon, Internet, Handy und Fernsehen, sagt Christof Furch, Bereichsleiter der Kevag-Telekom im Westerwald.
"Wir sind froh, dass nun alle Hürden überwunden sind", sagt Edmund Schaaf und blickt zurück auf einige Jahre der Entscheidungsfindung. Zur Jahreswende gelangen die Durchbrüche in Form einer Kooperationsvereinbarung mit den Ortsgemeinden und nicht zuletzt mit der öffentlichen Ausschreibung, nach der die VGM-net einem Vertragsabschluss mit der Kevag-Telekom zustimmte. Weitere Hürden durch bestehende Netze der Deutschen Telekom und Kabel Deutschland überwinden die zukünftigen Vertragspartner und gelangen nach mehreren Umplanungen zum Ziel.
Weitere Informationen bei Stefan Heibel unter 02602-126555.