Von unserer Mitarbeiterin Franziska Helmer
Steinen - In Steinen hat am Wochenende ein Wald-Erlebnistag stattgefunden. Dort konnten alle Interessierten, egal ob Jung oder Alt, rund um den Abenteuerspielplatz der Frage nachgehen, was eigentlich das Forst- und Bildungsamt macht. Unter anderem wurde ein Parcours aufgebaut, an dem sich die einzelnen Bereiche, die mit dem Wald an sich arbeiten, vorstellten.
Die Besucher sahen die Pflanzung von Bäumen, die Aufarbeitung des Holzes und natürlich die Baumfällung. Die maschinell oder manuell gefällten Bäume wurden dann mit einem Rückezug von Pferden auf die andere Seite des Waldes gezogen. Innerhalb des Parcours konnte man sich über den Beruf des Forstwirtes informieren.
Neben dem Forstamt präsentierten auch andere Institutionen und Einzelpersonen ihre Arbeit im oder mit dem Wald. Bei Vorführungen der Mobilen Waldbauernschule konnten besonders Erwachsene sehen, wie man Bäume richtig fällt und dass beim Fällen äußerste Vorsicht geboten ist. Die Motorsäge ist allerdings nicht nur zum Baumfällen gedacht, das glaubt zumindest Bernd Euteneuer: Er stellte einige seiner Kunstwerke aus, die er mit der Motorsäge geschnitzt hatte.
Das Thema Wildkatzen hatten sich an diesem Tag die Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz auf die Fahnen geschrieben. Das Schützen der Wildkatzen sei das größte europäische Artenschutzprojekt, meint Harry Neumann, der zusammen mit seiner Frau Gabriele ehrenamtlich für den BUND tätig ist und am Sonntag einen Infostand betrieb. Auch ein Messerdesigner und der Imkerverein Hachenburg präsentierten ihre Arbeit.
Für die Kinder gab es ein paar ganz besondere Attraktionen: Neben den normalen Geräten des Spielplatzes, die an diesem Tag sehr rege genutzt wurden, bot der Baumpflegedienst Wirges ein Baumklettern an, bei dem die Kinder bis in die Baumkrone steigen konnten. Wer dann hungrig vom Klettern war, konnte sich mit einer köstlichen Pizza stärken, die über dem offenen Feuer selbst gebacken werden konnte. Auch für das leibliche Wohl der Erwachsenen war gesorgt: In einer so genannten Wildbraterie gab es für die Besucher gefährlich klingende Gerichte wie "Wilde Würstchen".
"Alle fünf Jahre soll ein solcher Walderlebnistag stattfinden", erzählt Gerhard Wilms, der beim Hachenburger Forstamt für Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Bereits zum Jahreswechsel haben die ersten Planungen begonnen, die dann ab März intensiver wurden. Der Waldtag stand unter dem Motto der Nachhaltigkeit, da diese vor genau 300 Jahren zum ersten Mal aufgekommen sei. Da viele Unternehmen wie Sägewerke und Schreinereien vom Wald abhängig seien, gehe es auch um die soziale Nachhaltigkeit, so Wilms.
Mit den Besucherzahlen konnte das Forstamt zufrieden sein: Viele Familien zog es bei dem schönen Wetter in den Wald, so auch Nicole Gladow, die mit ihren Kindern aus Nister nach Steinen gekommen war. Besonders für die jüngere Generation sei es wichtig, mehr von der Natur zu erleben, glaubt sie. Ebenso wie viele andere war sie überrascht von der Vielfältigkeit, die der Wald an diesem Tag bieten konnte. Viele der Teilnehmer werden den Wald wohl in Zukunft mit anderen Augen betrachten.
Mehr Bilder vom Waldtag in Steinen gibt es im Internet auf www.rhein-zeitung.de/
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