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Das Projekt Brex nimmt Fahrt auf - Land signalisiert Zuschuss

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Westerwald - Die landschaftlich einmalige Brexbachtalbahn vom Rhein hinauf in den Westerwald könnte schon bald als Touristikbahn wiederbelebt werden. Das Land hat sich grundsätzlich bereit erklärt, das Projekt mitzufinanzieren. Auch die Landkreise Westerwald, Neuwied und Mayen Koblenz wollen gemeinsam mit Städten und Gemeinden einen Anteil der Gesamtkosten von rund 5 Millionen Euro tragen. Die genauen Modalitäten müssen aber noch ausgehandelt werden.

Von unserem Redakteur Andreas Jöckel

Seit mehr als fünf Jahren arbeitet der Verein Brexbachtalbahn zusammen mit der Eifelbahn Verkehrsgesellschaft unermüdlich an der Reaktivierung der 1884 eröffneten, 1994 eingestellten und 2001 komplett stillgelegten Strecke. Sie soll einmal die zahlreichen touristischen Attraktionen zwischen Neuwied und Siershahn verbinden. Zwar veranstalten Verein und Betreiber bereits seit 2009 wieder erfolgreich Sonderfahrten zwischen Grenzau und Siershahn. Aber eine Reaktivierung der Gesamtstrecke war bislang an der Finanzierung und an Vorbehalten der Kommunen gescheitert.

Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Denn das Land hat grundsätzlich seine Bereitschaft signalisiert, das Projekt zu unterstützen. Aus einem Schreiben des Innenministeriums an den Neuwieder Landtagsabgeordneten Fredi Winter geht hervor, dass im Doppelhaushalt 2014/2015 insgesamt zwei Millionen Euro für die Brex bereitgestellt werden sollen. Der Fördersatz des Landes beträgt 85 Prozent. Das heißt, die restlichen 15 Prozent wären von Landkreisen, Verbandsgemeinden, Städten und Gemeinden zu tragen. In den Verteilungsschlüssel könnten Einwohnerzahl, touristische Wertschöpfung und Streckenkilometer einfließen. Bei einem Treffen der drei Landräte aus den Kreisen Westerwald, Neuwied und Mayen-Koblenz mit den an der Brexbachtalbahn liegenden kommunalen Gebietskörperschaften waren sich aber alle Beteiligten einig, dass in einem Zug die Gesamtfinanzierung vor einem Einstieg in das Projekt gesichert sein muss. Damit spielen die Kommunalpolitiker den Ball noch mal an das Land zurück, das zu den versprochen 2 Millionen Euro noch eine Schippe nachlegen müsste. Landtagsabgeordneter Fredi Winter sagte zu, dem Innenministerium in Mainz die Problematik deutlich zu machen.

Initiatoren und Kommunalpolitiker sind indessen überzeugt, dass ein saisonaler Bahnverkehr auf der Unterwesterwaldbahn, wie die Brex auch genannt wird, touristisch für alle Stationen ein Gewinn wäre. Geplant ist eine Betriebszeit von Ostern bis Weihnachten im Stundentakt an den Wochenenden sowie eventuell später an einem zusätzlichen Wochentag.

Unter Eisenbahnfreunden gilt die Brex mit ihren sieben Tunneln, 30 Brücken und Steigungsabschnitten von 1:47 als eine der schönsten Strecken im Bereich der ehemaligen Bundesbahn. Außerdem gehört die Strecke wie die Sayner Hütte zur Industriekultur der Region.

Seit Jahren schneiden die Mitglieder des Vereins Brexbachtalbahn die Gleise von Bewuchs frei und sorgen somit dafür, dass die Strecke befahrbar bleibt. Die schweren Arbeitsfahrzeuge sanieren sie dafür in Eigenleistung und halten sie in Schuss. Seit einigen Wochen schneiden sie auch einen Seitenstrang zwischen Grenzau und Höhr, der einst bis Hillscheid geführt hat, frei. Obwohl Gleisanlagen, Brücken und Tunnel der Brex offenbar noch intakt sind, müssten noch rund fünf Millionen Euro investiert werden, damit wieder Züge von Neuwied bis Siershahn fahren können. Dickster Brocken der Kosten wäre laut Verein und Betreiber die Installation einer neuen Leit- und Sicherungstechnik, wie sie mittlerweile für alle Bahnstrecken vorgeschrieben ist. Die Stadt Ransbach-Baumbach hat bereits 250 000 Euro in einen neuen Bahnübergang investiert, der am 18. Dezember eingeweiht werden soll.

  • Infos zum Verein Brexbachtalbahn gibt es unter www.die-brex.de
  • 5 Millionen Euro müssen nach Einschätzung von Verein und Betreiber investiert werden, damit die Brexbachtalbahn wieder auf dem gesamten Streckenabschnitt befahren werden kann. Noch ist die gesamte Finanzierung nicht gesichert.

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