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Montabaur hat weitere Kita-Plätze geschaffen

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Montabaur - Als eine von wenigen Gemeinden im ländlichen Raum kann sich die Kreisstadt Montabaur über steigende Geburtenzahlen freuen. Noch vor fünf Jahren kamen durchschnittlich 100 Babys pro Jahr in Montabaur und den Stadtteilen zur Welt. Inzwischen sind es 120 Mädchen und Jungen.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Diese erfreuliche Entwicklung ist im Wesentlichen auf neue Baugebiete für junge Familien und auf Bevölkerungszuzug aus Ballungsgebieten zurückzuführen - die Stadt ist als Wohnort offensichtlich attraktiver geworden. Die Kehrseite der Medaille: Obwohl seit 2008 mehr als 4 Millionen Euro in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert wurden, gibt es immer noch zu wenig Plätze. Montabaurer müssen ihre Kinder deshalb teilweise in Kindertagesstätten benachbarter Dörfer bringen.

Standort Horressen bleibt erhalten

Was alleine in jüngerer Vergangenheit an zusätzlichen Kita-Plätzen geschaffen wurde, wird am Beispiel der kommunalen Kindertagesstätte auf dem Himmelfeld deutlich: Dort konnte zu Beginn des neuen Jahres ein moderner Erweiterungsbau eröffnet werden, den die Stadt seit Sommer 2012 errichten ließ. Eine Abordnung des Stadtrats und der VG-Verwaltung nutzte jetzt die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der umgebauten Einrichtung zu machen.

In dem Erweiterungsbau befindet sich nun die Krippengruppe für bis zu zehn einjährige Kinder, eine sogenannte Nestgruppe mit 13 Zweijährigen sowie die neue Regelgruppe "Planeten" mit sechs Zweijährigen und 19 älteren Kindern. Derzeit laufen noch Sanierungsarbeiten am Altbau des 1994 eröffneten Kindergartens. Wenn im Sommer auch diese abgeschlossen sind, können die provisorisch in der Waldschule Horressen untergebrachten Gruppen der Kita Himmelfeld in ihr Stammhaus zurückkehren. Die Einrichtung wird dann Platz für insgesamt 110 Mädchen und Jungen bieten, darunter zehn Krippen-, 24 U3- und 61 Ganztagsplätze. Das Provisorium in Horressen wird damit jedoch nicht überflüssig, wie Fachbereichsleiter Guido Göbel von der VG-Verwaltung sogleich betont. Dort wird es ab dem Sommer zwei neue Kindergartengruppen mit 50 Plätzen geben, die dann als eigenständige Einrichtung betrieben werden. Dies hat Montabaur mit der Kreisverwaltung besprochen und vereinbart, um zumindest einen Teil der hohen Nachfrage in der Kernstadt bedienen zu können. Aktuell hat alleine die Kita Himmelfeld 34 Kinder auf der Warteliste, ergänzt Leiterin Andrea Fuß. "Montabaur entwickelt sich hier gegen den Trend", stellt Göbel fest.

Betreuungsquote bei 100 Prozent

Für die Stadt freilich ist dies eine erfreuliche Aussicht. "Bislang war Montabaur statistisch relativ alt", erklärt Stadtbürgermeister Klaus Mies. In der jüngeren Vergangenheit zeichne sich in diesem Punkt aber eine Veränderung ab. "Montabaur zeigt sich fortschrittlich, bietet viele Arbeitsplätze und zieht auch junge Familien an", so der Stadtchef. Dass auf dem Himmelfeld ein derart moderner und attraktiver Erweiterungsbau geschaffen werden kann, habe sich die Kommune noch vor wenigen Jahren nicht träumen lassen, ergänzt Mies. Dieser kostete 900 000 Euro. Die Sanierung des Altbaus ist mit 430 000 Euro veranschlagt.

Besonders bemerkenswert ist in den Augen der Kommunalpolitiker die Betreuungsquote: In Montabaur liegt die Nachfrage nach Kita-Plätzen für Zweijährige bei 100 Prozent. Als das Land Rheinland-Pfalz den Rechtsanspruch auf U3-Plätze schuf, rechnete man lediglich mit einer Nachfrage von 50 Prozent. Vor diesem Hintergrund wird allerdings auch klar, warum es trotz Erweiterungsmaßnahmen Wartelisten gibt. Für die Kommunen bestehe die Herausforderung darin, den dauerhaften Bedarf an Kita-Plätzen realistisch einzuschätzen, damit kein Geld für demnächst schon wieder überflüssige Neubauten verschwendet wird, hieß es. Der Stadtbürgermeister bedankte sich nicht zuletzt beim Kita-Personal und den Eltern, dass sie die Einschränkungen in der Bauphase mitgetragen haben.


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