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Polizisten verprügeln Mann bei Festnahme

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Westerwaldkreis - Polizisten schlagen und treten in Westerburg auf einen festgenommenen Mann ein, bevor sie ihn abführen. Diese schockierenden Aufnahmen zeigt ein Video, das unserer Zeitung zugespielt wurde. Nachdem die RZ-Redaktion die Polizeidirektion Montabaur mit dem Vorfall konfrontiert hat, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.

Nach WZ-Informationen hat sich am Mittwoch, 22. Mai, um 15.18 Uhr Folgendes abgespielt. Zwei Polizisten wollen einen Mann unweit der Polizeistation in der Jahnstraße in Westerburg festnehmen. Zwei Personen bemerken, dass es offenbar zu einer Rangelei zwischen den Beamten und dem Mann gekommen ist. Eine der Personen beginnt, die Szenerie mit dem Handy zu filmen. Zu diesem Zeitpunkt sitzt der Mann bereits am Boden am Rande der Durchgangsstraße. Seine Hände scheinen am Rücken fixiert zu sein. Im Hintergrund ist das Gebäude zu sehen, in dem die verbandsgemeindeeigenen Werke untergebracht sind. Inzwischen sind zwei weitere Beamte, wahrscheinlich aus der gegenüberliegenden Polizeiinspektion Westerburg, hinzugekommen - womöglich ein Mann und eine Frau. Autos fahren vorbei. Die auf rhein-zeitung.de veröffentlichte Videosequenz setzt an dieser Stelle ein.

Plötzlich geschieht das auf den ersten Blick Unfassbare: Ein Beamter schlägt von oben mehrmals auf den am Boden sitzenden Festgenommenen ein. Ein weiterer versetzt dem mutmaßlichen Kriminellen einen Schlag gegen den Kopf und einen Tritt in die Seite. Dann zieht ein Polizist den am Boden liegenden Mann hoch. Kaum steht er, schlägt ihm der Beamte, der zuvor schon von oben herab zugeschlagen hatte, noch einmal mit links und rechts ins Gesicht. Dann wird der Mann in Richtung Polizeiinspektion abgeführt.

Im Internet-Video ist der Ton ausgeschaltet. Aber die Personen, die das Video aufnehmen, sind entsetzt und unterhalten sich aufgeregt: Kommentare wie "Warum haben die dem ins Gesicht geschlagen?" oder "Der hat doch überhaupt nichts gemacht" sind zu hören. Auch haben die Personen Angst, beim Filmen entdeckt zu werden. Immer wieder schwenken sie das Handy nach unten.

UPDATE - So drehte sich die Geschichte am Donnerstag weiter: Die Staatsanwaltschaft Koblenz gab bekannt, dass sie aufgrund des Gewaltakts gegen vier Polizisten ermittelt. Der Koblenzer Polizeipräsident kündigte eine umfassene Aufklärung an und erklärte, die prügelnden beziehungsweise tatenlos zusehenden Beamten würden vorübergehend an andere Dienststellen versetzt. Über eine Pressekonferenz, in der sich der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz zu dem Vorfall äußerte berichtete unsere Zeitung per Livestream und Liveticker. Gegen Abend wurde schließlich bekannt, dass der verprügelte Festgenommene möglicherweise eine ansteckende Krankheit hat und der Drogenszene im Westerwald angehören soll.

Auf dem Video ist aber nicht zu sehen, was dazu geführt hat, dass die Beamten im Dienst offenbar derart überreagiert haben. Hat sich der Mann eventuell der Festnahme heftig widersetzt, oder hat er die Polizisten trotz seiner prekären Situation in irgendeiner Art und Weise weiter provoziert?

Als die WZ die Aufnahme der Leitung der Polizeidirektion Montabaur präsentiert und für die weiteren Ermittlungen zur Verfügung stellt, ist man auch dort zunächst geschockt. Zwar dürfte einen Tag danach mittlerweile feststehen, um welchen Vorfall und welche Kollegen es sich gehandelt hat. Aber die Polizeidirektion will in dem schwebenden Verfahren keine weiteren Auskünfte geben. Kriminaldirektor Volker Schmidt versichert: "Es wird alles sauber aufgeklärt werden." Der Fall ist an die Staatsanwaltschaft Koblenz übergeben worden. Doch auch der stellvertretende Leiter der Behörde, Hans Peter Gandner, hält sich noch bedeckt: "Wir ermitteln, mehr kann ich noch nicht sagen." Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalinspektion Betzdorf übernommen, um eine Befangenheit auszuschließen.

Von unserem Redakteur Andreas Jöckel


Sprengung löst kleinen Tsunami im Steinbruchsee aus

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Westerwaldkreis - Ein Schauspiel mit Sprengkraft bot sich den Zuschauern am Mittwochvormittag im Steinbruch zwischen Hundsangen, Dreikirchen und Obererbach. Die Mitteldeutsche Hartstein-Industrie (MHI), die in diesem Steinbruch Basalt abbaut, wollte den Bürgern einmal im Original zeigen, wie die Sprengungen funktionieren, die regelmäßig nötig sind.

Bei einer Bürgerversammlung vor rund zwei Jahren äußerten Anwohner insbesondere aus Hundsangen Kritik daran, dass die Sprengungen zu heftig seien. Ortsbürgermeister Alois Fein griff damals den Vorschlag auf, die Vorgänge in dem Steinbruch transparenter zu machen, um auf diese Weise für Verständnis zu sorgen.

Rund ein Dutzend Bürger waren jetzt gekommen, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Karl-Heinz Werle, Betriebsleiter des MHI-Werkes Dreikirchen (so heißt es, obwohl der Steinbruch in den Gemarkungen Hundsangen/Obererbach liegt), leitete die Schausprengung, die bei Eintreffen der ersten Zuschauer bereits vorbereitet war. Mit flüssigem Dynamit und einem elektronischen Zündverfahren, so erklärt er, werde das Gestein nicht in einer Wucht gesprengt. Der Vorgang sei in viele kleine Sprengungen aufgeteilt, die kaum wahrnehmbar nacheinander gezündet würden. Der gesprengte Bereich ist 24 Meter hoch und hat rund 25 000 Tonnen Basalt freigesetzt. Eine Menge, mit der sich einen Monat arbeiten lässt, wie Werle sagt. Kurz nach der Sprengung mit einigen dumpfen Donnerschlägen wälzt sich eine Welle über den kleinen See im Steinbruch, die die Zuschauer spontan als "Westerwälder Tsunami" betiteln. Lag der Bergsee vorher tiefgrün schimmernd und ruhig zwischen den Basaltfelsen, ist er nun grün-braun schattiert, wie eine Schildkröte. Staub liegt in der Luft. Alles ist wieder still. Zeit, sich die Umgebung zu betrachten, und auf (ausnahmsweise erlaubte) Entdeckungstour zu gehen. In einer großen Regenpfütze tummeln sich Hunderte Kreuzkröten-Kaulquappen. Am Rande der Pfütze sind Spuren von Tieren zu finden, die die nächtliche Ruhe im Steinbruch sinnvoll genutzt und ihren Durst gelöscht haben: Abdrücke von Dachs, Reh und Fuchs sind dabei. Aber auch für so manchen Vogel fand sich in den stillgelegten Felsenabschnitten ein Nest. So hat lange Zeit ein Uhu-Pärchen in diesem Steinbruch genistet und seine Jungen großgezogen. Kenner finden sicher viele weitere Spuren wild lebender Tiere. Und bis zum nächsten Regen nun auch viele Spuren wissbegieriger Bürger.

Einige Anwohner erinnern sich noch, dass vor vielen Jahren so manche Sprengung in Hundsangen Gläser in den Schränken klirren ließ und sogar daran, dass Gesteinsbrocken durch die Luft flogen. Vorkommnisse, die bei der am Mittwoch beobachteten Sprengung kaum mehr möglich scheinen. Einer der Zuschauer, der sich das Schauspiel der öffentlichen Sprengung nicht entgehen lassen wollte, konnte sich noch daran an erinnern, schon als Kind voller Spannung in dem Steinbruch herumgeklettert zu sein. Ein Ort, dessen Betreten heute verboten und ausgesprochen gefährlich ist.

Von unserer Redakteurin Susanne Willke

Alte Schule von Waiganshain ist Schmuckstück geworden

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Waigandshain - Nach zweijähriger Bauzeit mit Anbau und Sanierungsmaßnahmen wird am Freitag, 28. Juni, die Alte Schule offiziell eingeweiht. Am Samstag, 29. Juni, besteht für alle Interessierte beim Tag der offenen Tür von 13 bis 17 Uhr die Möglichkeit, sich in dem schmucken Fachwerkhaus vom Gelingen der Arbeiten zu überzeugen.

Während die älteren Einwohner von Waigendshain einst als Kinder tagtäglich zu dem 1752 erbauten Gebäude antreten mussten, wissen die Jüngeren oder Zugereisten nur noch aus Erzählungen, wie es in der Alten Schule einmal zuging. „Wir hatten strenge Lehrer – und noch strengere. Der Stock war ihr ständiger Begleiter und es verging kein Schultag, wo er nicht eingesetzt wurde", erinnert sich Ortsbürgermeister Ernst-Theo Jung.

Der Lehrer wohnte im Erdgeschoss, die Kinder wurden gemeinsam im ersten Stock unterrichtet. Im Winter sorgte ein großer Ofen für etwas Wärme, der von den großen Jungs mit Kohlen geheizt werden musste, die im Keller lagerten. Das nötige Feuerholz wurde von der gesamten Ortsgemeinde gespalten und auf den Speicher transportiert. Als Schulhof diente ein kleines Stück der Straße.

Bis 1963 war die Alte Schule in Betrieb, dann wurde die Volksschule in Waigandshain errichtet. Damit konnte das Gemeindebüro, das 1946 im Keller der Alten Schule eingerichtet worden war, in die frei gewordenen Räume im Erdgeschoss ziehen. „Wie die Heringe saßen wir hier", erinnert sich Jung an die beengten Verhältnisse.

Später war die Schule während der Sommerwochen noch einmal bis 1975 bewohnt: vom Kuhhirten. 1984 wurde das Gemeindebüro ins Dorfgemeinschaftshaus ausgelagert. Willy Buchner, ein gebürtiger Waigandshainer, der in Hannover wohnte, erwarb das Fachwerkhaus. „Wir wussten: Wenn der Willy das Haus kauft, ist es in guten Händen", erinnert sich Jung. Als Buchner starb, nutzte die Ortsgemeinde die Chance und kaufte der Familie die Alte Schule ab – schon damals mit der Idee, es wieder als Gemeindebüro und für Ratssitzungen oder Feiern zu nutzen.

Wie das unter Denkmalschutz stehende Haus saniert, um- und ausgebaut werden sollte, dazu lieferte Architekt Benjamin Batz (Nisterau) die Pläne.

Im Erdgeschoss wurde ein schmucker Sitzungssaal eingerichtet. Dort, wo früher schon einmal das Gemeindebüro war, wird es auch jetzt wieder zu finden sein. Die ehemalige Lehrerküche gibt es so nicht mehr, daraus wurde ein Raum für Aktenschränke. Auch das ehemalige Schlafzimmer ist passé, eine Wand wurde zusätzlich eingezogen. Während früher nur ein Abtritt im Freien zur Verfügung stand, gibt es heute moderne Toiletten, die in einem Anbau Platz gefunden haben.

Alle äußeren Fenster sind erhalten geblieben. Da sie aber nur einfach verglast waren, wurden neue Innenfenster eingebaut. Die Fußböden wurden neu verdielt, die alten Türen soweit es ging erhalten und aufgearbeitet. Im Erdgeschoss wurden auch die Deckenbalken freigelegt. „Das ganze Haus ist aus Eichenbalken gezimmert", weiß Jung zu berichten. Alles wurde wieder mit Lehmputz versehen und die alte Ofenheizung durch eine Wandheizung ersetzt.

Der ehemalige, etwa 50 Quadratmeter große Unterrichtsraum im ersten Stockwerk ist zu einem schönen Saal geworden, der auch für private Feiern gemietet werden kann. An den drei Ausziehtischen haben jeweils 14 Personen Platz. Nebenan befindet sich heute eine Küche. Aufgeräumt wurden auch Keller und Speicher. In dem kleinen Türmchen auf dem Dach hing einst eine Glocke, die vom Polizeidiener mittags geläutet wurde. Heute ist diese Glocke auf dem Friedhof zu finden.

2009 hat die Ortsgemeinde Waigandshain die Alte Schule für 45 000 Euro gekauft. In die Sanierung, die 2011 begann, flossen insgesamt (mit Außenarbeiten, Inventar, Möbel) 300 000 Euro. Vom Land gab es einen Zuschuss über 51 700 Euro (Dorferneuerungsprogramm) und von der Denkmalpflege 25 000 Euro. Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Winner Kirmes glänzte mit Oldtimern

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Winnen - Die Winner sind immer für eine Überraschung gut: Die diesjährige Zeltkirmes in dem relativ kleinen Dorf bei Westerburg hat sich schnell als großer Erfolg entpuppt. Eine regelrechte Attraktion war dabei das erste Winner Oldtimertreffen.

Trotz des wechselhaften Wetters waren mehr als 100  Oldtimerbesitzer mit ihren blank polierten „Schätzchen" auf den Festplatz nach Winnen gekommen. Dort wurden sie gebührend begrüßt und von zahlreichen Gästen und Zuschauern bewundert. Nachdem zunächst die Schwerlastfraktion ihre großen alten Lastkraftwagen der Marken Henschel, Magirus, Scania, Mercedes und MAN platziert hatte, trafen dann im Minutentakt Auto- und Motorrad-Oldtimer ein. Gregor Immig aus Rennerod hatte, unterstützt von Andreas Schweitzer aus Winnen, wirklich keine Minute Sendepause, um die wunderschön restaurierten und liebevoll gepflegten Fahrzeuge und deren Besitzer vorzustellen.

Dabei war nicht nur die Vielfalt der vorgestellten Marken außergewöhnlich, sondern es konnten auch eher seltene Autos aus England – wie beispielsweise ein Armstrong Siddeley Star Sapphire mit Baujahr 1959, ein Riley Cabrio von 1952, ein Triumph GT6 MK2 oder ein seltener Jaguar XK 150 mit Rennumbau – dem Publikum präsentiert werden. Aber es waren auch ganz besondere Motorräder und Fahrzeuge aus Deutschland dabei, die so manche Erinnerung der Zuschauer an ihre Jugend wachriefen. Dies galt sowohl für die zahlreichen Opel Fahrzeuge aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren wie Kapitän, Rekord, Manta und Kadett als auch für das Borgward Isabella Coupé. Zu einer kleinen Zeitreise luden natürlich auch die stolzen Besitzer der Marke Mercedes ein, die mit wunderschönen SL und Hochkühlern vertreten waren. Ein Hingucker war in dieser Kategorie sicher der 300-Adenauer aus dem Jahre 1953. Aus der Pionierzeit des Automobils präsentierten sich wunderschöne Ford A Modelle – geschlossen und als Cabrio – sowie ein Fiat Cabrio 509 Torpedo von 1924. Zum Ende der Präsentation freuten sich die Winner und ihre begeisterten Gäste, als dann noch 25 Fahrzeuge des Porsche Clubs Mittelrhein mit ihren kraftvollen Motoren das farbenfrohe Bild abrundeten.

Wer die Veranstaltung nicht selbst besuchen konnte, der hatte vielleicht das Glück, eine große Anzahl der ausgestellten Fahrzeuge während der Rundfahrt durch das Westerburger Land zu beobachten. Von Westerburg ging es über Willmenrod nach Ailertchen, Bad Marienberg und wieder zurück.

Schließlich war das Winner Kirmesteam um Ingo Hering, Cliff Simon, Martin Nilges, Mario Schmidt, Michael Schmidt und Karsten Passiepen und die zahlreichen Helfer ebenso zufrieden mit dem erfolgreichen Verlauf des außergewöhnlichen Events wie Hans-Dieter Franke, der das Team mit seinen Kontakten in die Oldtimerszene tatkräftig unterstützt hatte. Dank galt auch den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, die die Verkehrsregelung übernommen hatten.

Pilotprojekt Elternbegleitung gestartet

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Westerwaldkreis - Im Haus der Familie in Rennerod hat ein für den Westerwaldkreis neues Projekt begonnen: Zweimal pro Woche steht Katja Alter (38) als Elternbegleiterin Mamas und Papas mit einem offenen Ohr bei Fragen zur Verfügung, die deren Kinder im Alter von null bis zehn Jahre betreffen. Projektträger sind das Haus der Familie Rennerod und die Katholische Familienbildungsstätte Westerwald/Rheinland-Pfalz.

Das Pilotprojekt wird zunächst über neun Monate von der Katholischen Familienbildungsstätte Westerwald /Rhein-Lahn finanziert. „Wenn es gut läuft, dann werden Stadt und Verbandsgemeinde Rennerod im Anschluss die Regelfinanzierung (Honorar und Fahrtkosten) übernehmen", informiert Alois Schneider zum Projektbeginn. Dass die erste Beratungsstelle dieser Art in Rennerod beheimatet wird, ist kein Zufall. Schneider sagt: „Das Konzept passt gut zum Haus der Familie. Ich bin froh, dass wir diese gute Kooperation begonnen haben."

Bundesweit werden im Rahmen des Bundesprogramms „Elternchance ist Kinderchance" 4000 Fachkräfte der Familienbildung zu Elternbegleitern qualifiziert, um Mütter und Väter in Fragen rund um die Bildung ihrer Kinder kompetent zu beraten und zu begleiten. Ziel ist, Eltern und Familien zu stärken und eine wirkliche Teilhabe aller Kinder am Bildungssystem zu fördern.

„Ich freue mich sehr, dass es jetzt losgeht", betonte Alter. Die studierte Juristin, Mediatorin und qualifizierte Elternbegleiterin, die selbst Mutter zweier Kinder ist, bietet nun montags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr Sprechzeiten an. Das Angebot ist für die Eltern kostenfrei.

Um den Start zu erleichtern, plant Alter auch, zu einem Elternfrühstück einzuladen oder zu Elternabenden in Schulen zu gehen. „Viele der Fragen, die Eltern rund um ihr Kind haben, werden sich sicherlich in einem gemeinsamen Gespräch vor Ort beantworten lassen. Wenn dies nicht möglich ist, werde ich entsprechende Stellen nennen, die weiterhelfen können und auf Wunsch auch einen Termin für die Eltern vereinbaren", erläutert Alter. Bei Bedarf bestehe auch die Möglichkeit, die Rat- und Hilfesuchenden zu einem konkreten Termin vor Ort zu begleiten, um beispielsweise Schwellenängste vor dem Jugendamt abbauen zu helfen. „Ich bin keine Behördenvertreterin. Manchmal nützt es schon, über ein Problem einfach mal offen reden zu können, so wie man das früher vielleicht mit der Oma gemacht hat, wenn die mit ihm Haus wohnte", sagt Alter.

„Familien sind ärmer geworden – finanziell und sozial – und sind zunehmend auf Hilfe angewiesen", stellte Stadtbürgermeister Hans-Jürgen Heene fest. Er sei froh, dass das „Haus der Familie", das aus Rennerod nicht mehr wegzudenken sei, mit immer neuen Ideen und mit Leben erfüllt werde. Das sei ganz im Sinne der Stifterin Juliane  Wollweber, deren Vermächtnis lautete, dass das Haus in der Westernoher Straße 23 immer einem sozialen Zweck dienen möge.

Auf die Geschichte des sogenannten „Schwesternhaus" ging auch Hans-Peter Schneider  (VG Rennerod) ein und wünschte dem Projekt viel Erfolg. „Uns ist wichtig, dass das Projekt gut in die Kommune integriert wird", stellte Alois Schneider fest und betonte abschließend: Das Angebot der Elternbegleitung ist eine Ergänzung und keine Konkurrenz zu den bestehenden Hilfsangeboten.Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Weitere Informationen: Haus der Familie im Schwesternhaus der Begegnung, Westernoher Straße 23, 56477 Rennerod, Telefon 02664/ 997 89 82.

Montabaur hat neuen Investor für Kasernengelände

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Montabaur - Für das Gelände der ehemaligen Westerwald-Kaserne in Montabaur ist ein neuer Investor gefunden. Die Firma Quartiersmanufaktur aus Trier möchte das Areal in den kommenden Jahren zu einem Stadtteil mit den Schwerpunkten Wohnen und Gewerbe entwickeln. In den vergangenen Wochen wurde ein städtebaulicher Vertrag zwischen den beteiligten Kommunen in Montabaur und den Unternehmern ausgehandelt. Dieser soll dem Stadt- und dem Verbandsgemeinderat in der nächsten Woche zur Zustimmung vorgelegt werden.

Die Gremien wurden bereits vorab über das Konzept des Investors informiert und sind dem Vernehmen nach damit einverstanden. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Eigentümer des Geländes ist ebenfalls mit im Boot. Einer Zustimmung auf breiter Basis scheint somit nichts mehr im Wege zu stehen. Die Räte tagen am kommenden Donnerstag, 4. Juli, ab 18 Uhr im Sitzungssaal I der Kreisverwaltung. Der öffentliche Teil beginnt um 19 Uhr. In der darauf folgenden Woche ist außerdem eine Informationsveranstaltung für die Einwohner von Montabaur geplant.

Hinter der Firma Quartiersmanufaktur stehen der Geschäftsmann Dr. Martin Koch und seine Partner. Die Unternehmer verfügen bereits über Erfahrung in der zivilen Entwicklung ehemals militärischer Flächen. Unter anderem haben sie den 700 000 Quadratmeter großen Petrisberg in Trier zu einem neuen Stadtteil mit Geschäfts-, Wohn- und Freizeitflächen entwickelt. Auf dem Gelände fand im Jahr 2004 für die Landesgartenschau statt. Es gilt nach Angaben von Bürgermeister Edmund Schaaf (Verbandsgemeinde Montabaur) als Vorzeigeprojekt für gelungene Konversion.

Ähnliches haben die Investoren nun auch in Montabaur vor. Der mit den Kommunen ausgehandelte Vertrag sieht mehrere Teilbereiche vor, die ab 2014 Zug um Zug entwickelt werden sollen. Begonnen wird demnach mit Eingangsbereich an der Koblenzer Straße und den bestehenden Hallen, die voraussichtlich für eine gewerbliche Nutzung hergerichtet werden. In den Folgejahren soll es ab 2015 mit dem Wohnungsbau weitergehen. Die ehemaligen Unterkunftsbauwerke für Soldaten werden dann zu Miet- oder Eigentumsobjekten umgestaltet. Das derzeit noch relativ weitläufige Gelände soll nicht zuletzt durch neue Wohnhäuser verdichtet werden. Die Ansiedlung eines Verbrauchermarkts ist geplant. Ein Grundstück ist laut Vertrag für den Bau eines neuen Kindergartens vorgesehen. Das Konzept ist langfristig angelegt. Mit der Entwicklung des letzten Teilgebiets wird demnach ab dem Jahr 2019 begonnen.

Nach den langwierigen und letztlich gescheiterten Verhandlungen mit einem türkischen Investor sind die Bürgermeister Klaus Mies (Stadt) und Edmund Schaaf froh, nun eine neue Perspektive für das Kasernengelände zu haben. „Wir sind von dem Konzept und den dahinter stehenden Personen überzeugt", sagte Schaaf der WZ. Die Vertragsgespräche hätten gezeigt, dass man es mit Profis zu tun habe, so der VG-Chef.

Dr. Martin Koch hatte die Montabaurer übrigens vor etwa zehn Jahren bei der Entwicklung des ICE-Parks beraten. Die Trierer Investoren hatten schon im Rahmen des sogenannten Markterkundungsverfahrens ein Angebot für das Kasernengelände abgegeben. Man habe aber zunächst das höhere Gebot der türkischen Interessenten sorgfältig prüfen müssen, erklären die beiden Bürgermeister.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Prügel: Dienstverbot für vier Westerburger Polizisten

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Westerwaldkreis - Die vier Polizeibeamten, die in Westerburg einen am Boden liegenden Festgenommen geschlagen, getreten oder dabei tatenlos zugesehen haben, sind jetzt vorläufig aus dem Dienst entfernt. Das Verbot, weitere Amtsgeschäfte auszuüben, hat Polizeipräsident Horst Eckhardt am Freitag verhängt. Die Beamten mussten ihre Waffen abgegeben.

Nach Bekanntwerden der Gewaltszenen hatte der Polizeipräsident die Beamten zunächst nur von Westerburg/Westerwald zu anderen Dienststellen in den Innendienst versetzt. Das Präsidium erklärte dann am Freitag: "Nach eingehender Prüfung der mittlerweile vorliegenden Erkenntnisse wurde den Beamten bis zur endgültigen und umfassenden Klärung der Vorfälle und deren Umstände, ein vorläufiges Verbot der Führung der Dienstgeschäfte auferlegt, was einer vorläufigen Diensterhebung gleichkommt." Eine abschließende disziplinarrechtliche Entscheidung folge erst nach Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Eine andere Entscheidung als das Dienstverbot hätte mit Blick auf andere Fälle im Land auch erstaunt. Die vier aus dem Dienst entfernten Beamten werden intern als erfahren und nicht als Berufsanfänger beschrieben.

Der gewaltsame Übergriff auf einen Festgenommenen war erst über das Handyvideo eines Augenzeugen bekannt geworden, dass unsere Zeitung veröffentlichte. Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen zwei Beamte wegen des Verdachts der Körperverletzung und gegen zwei Beamte wegen Strafvereitelung im Amt. Polizeipräsidium wie Staatsanwaltschaft hatten erst durch unsere Zeitung von dem Übergriff erfahren, der sich bereits am 22. Mai in Westerburg ereignet hatte. Mit der Aufklärung des Falls sind zwei Beamte aus Betzdorf betraut worden. Weitere Informationen zu den Hintergründen des Übergriffs gab die Staatsanwaltschaft am Freitag nicht.

Nach den auf dem Video dokumentierten Schlägen gegen einen liegenden Mann warnt die Gewerkschaft der Polizei vor "Vorverurteilungen und Verallgemeinerungen", weil die Bilder nur "ein Ausschnitt des Geschehens" erfassen. Gleichwohl ist der Landesvorsitzende Ernst Scharbach im Gespräch mit unserer Zeitung auch entsetzt über die von Augenzeugen dokumentierte Gewalt. "Die Überreaktion ist nicht akzeptabel", sagt er. Die Hintergründe dafür kennt auch er nicht, weiß aber aus eigener Erfahrung: Es komme immer wieder vor, dass Menschen bei der Festnahme Beamten ins Gesicht spucken oder damit drohen, sie mit Aids oder Hepatitis anzustecken. "Dann fühlt man sich als Polizist sehr schlecht und entwürdigt." Damit will er die Gemütslage betroffener Kollegen schildern, aber den Übergriff nicht entschuldigen. "Das geht nicht", sagt er mit Blick auf die Bilder. Bevor die ermittelnden Betzdorfer Kriminalisten und die Staatsanwaltschaft Koblenz den Fall nicht aufgeklärt haben, kann sich Scharbach auch nicht erklären, warum zwei Polizeibeamte nicht eingegriffen haben, als neben ihnen die Kollegen den Mann am Boden geschlagen und getreten haben. Sie sollen danach auch geschwiegen haben, aus falsch verstandener Kameradschaft oder auch aus anderen Gründen.

Nach den Worten des Gewerkschaftschefs gibt es in Rheinland-Pfalz "vorbildliche" Programme, mit denen der richtige Umgang mit Stress und Konflikten trainiert werden kann. Aber mit der "dünner Personaldecke komme "die Fortbildung oft zu kurz", zumal auch der Umgang mit der Waffe, Amoklagen und Fahrsicherheit trainiert werden müsse. "Da stößt man schnell an personelle Grenzen", erklärt Scharbach. Und mit dem neuen Doppelhaushalt "steht die nächste Sparrunde schon wieder an". Damit erwartet er weitere Kürzungen auch bei der Fortbildung.

Unterdessen hat sich ein weiterer Informant bei unserer Zeitung gemeldet. Er behauptet, dass vier Zeugen auf einer Außentreppe des gegenüberliegenden Katasteramtes den Vorfall beobachtet hätten, während sie dort ihre Raucherpause eingelegt hatten. Keiner dieser Zeugen habe sich getraut, eine Anzeige zu erstatten, erzählt der Mann. Die ermittelnden Beamten in Betzdorf wollen der Sache nachgehen.

Der Westerburger Bürgermeister Ralf Seekatz hat im Stadtrat eine kurze Stellungnahme zu dem Vorfall abgegeben. Es sei höchst unerfreulich, wenn Westerburg so negativ in die Schlagzeilen komme.: "Aber wir sind gut beraten, keine Vorverurteilung vorzunehmen und erst einmal die Ermittlungen abzuwarten." Ein pensionierter Polizeibeamter, der 38 Jahre lang in Rheinland-Pfalz im Dienst war, schreibt uns: "So was habe ich noch nicht gesehen!" Zwar müssten Beamte etwaigen Widerstand bei einer Festnahme brechen, aber: "Der Mann auf dem Video leistet keinen aktiven Widerstand mehr, er ist wehrlos und der Willkür der Beamten überlassen."

Unterdessen fordern die Jungen Liberalen von Innenminister Roger Lewentz eine Dienstanweisung, wonach die Polizei Zeugen nicht am Dokumentieren (Fotografieren/Filmen) von Polizeieinsätzen hindern darf. Es komme immer wieder vor, dass filmende Zeugen von der Polizei auch eingeschüchtert werden, sagte Juli Landesvorsitzender Nicolas Katte. Für ihn ist das Video von Westerburg "ein wichtiges Beweismittel und ein Zeichen von Zivilcourage". Da es aus Distanz gedreht worden sei, "konnten die Aufnahmen nicht verhindert werden".

Von unseren Redakteuren Ursula Samary und Andreas Jöckel

Montabaur: Zwei weitere Firmen bauen auf Sägewerk-Areal

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Montabaur - Voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst werden die Bauarbeiten für zwei weitere Betriebe auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks Quirmbach in Montabaur beginnen. Wie Investor Andreas Leidig mitteilt, sind die Bauanträge für einen Bistro- und Cafébetrieb der Firma "Die Mühlenbäcker" (Westerburg) und für ein Autowaschcenter des Unternehmens "Delli SoftCarWash" (Schweiz) bei der Stadt gestellt worden. Die beiden Betriebe sollen auf dem nördlichen Teil des Geländes in Allmannhausen angesiedelt werden. Dort gibt es seit dem Frühjahr bereits eine Jet-Tankstelle und einen Getränkemarkt der Firma "Trinkgut".

Das insgesamt 30 000 Quadratmeter große Areal hat Leidig im Jahr 2010 ersteigert. Er teilte das Gelände in zwei Abschnitte, von denen nun zunächst der nördliche Teil (circa 16 000 Quadratmeter) entwickelt wird. Laut Planung ist dort noch Platz für zwei weitere Fachmärkte.

Voraussetzung für eine dauerhafte Erschließung des Gebiets ist ein Ausbau der aktuell noch sehr schmalen Kreisstraße 82, die auch als Zubringer zum ICE-Park genutzt wird. Ursprünglich sollten die Arbeiten an der Fahrbahn noch in diesem Jahr beginnen. Da es derzeit aber ohnehin schon zu Verkehrsbehinderungen durch die halbseitige Sperrung der Bahnallee kommt, ist ein Baubeginn in Allmannshausen im nächsten Frühjahr wahrscheinlicher. Die Straße wird dann zwei Linksabbiegespuren zum Gelände des ehemaligen Sägewerks erhalten, über die der große zentrale Parkplatz des Fachmarkt- und Dienstleistungszentrums erreicht werden kann. Zudem ist ein Geh- und Radweg an der Straße geplant.

Für das neue Café von "Die Mühlenbäcker" sollen heimische Baustoffe zum Einsatz kommen, erklärt Leidig - passend zum Konzept der Westerburger, die fast ausschließlich Getreide von Westerwälder Feldern verwenden. Auch die übrigen Rohstoffe stammen aus der Region. Der Innenbereich wird etwa 100 Sitzplätze bieten, auf der Außenterrasse sind circa 70 Plätze geplant. Es wird auch ein warmer Mittagstisch angeboten. Nicht zuletzt ist eine Elektrotankstelle neben dem Café geplant, an der eine Akkuladung in etwa 20 Minuten möglich sein wird.

Das Autowaschcenter am nördlichen Ende des Gebiets wird über eine Textilwaschstraße und mehrere Selbstbedienungsplätze verfügen. Der Hersteller verspricht eine vergleichsweise kurze Durchlaufzeit von vier Minuten sowie die regelmäßige Wartung der Anlage, damit alles stets auf dem neusten technischen Stand ist.

Mehr zur Geschichte des ehemaligen Sägewerks auf Seite 12.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand


Studentin erforscht Feuersalamander auf Montabaurer Höhe

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Montabaur/Hundsangen - Der Feuersalamander ist das Thema der Bachelorarbeit von Anna Hannappel aus Hundsangen. Zwischen 40 und 70 Seiten Forschungsarbeit muss sie bis September zusammentragen und steckt bereits mitten in ihren Beobachtungen auf der Montabaurer Höhe. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile, die zum einen aus der Untersuchungsreihe auf der Montabaurer Höhe und zum anderen aus einer Umfrage bestehen. Unterstützt wird sie von der Masgeik-Stiftung in Sachen Untersuchungen vor Ort sowie von der Kreisverwaltung, die die Umfrage mitträgt.

Der Feuersalamander ist prinzipiell ein Sympathieträger. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Leit- und Zeigerart für naturnahe Bachlebensgemeinschaften, die charakteristisch für die hiesigen Wälder und daher sehr schützenswert ist. Anna Hannappel untersucht das Vorkommen des Feuersalamanders in verschiedenen Bächen auf der Montabaurer Höhe. Zu den dreißig Untersuchungsgebieten zählen verschiedene Bachabschnitte des Kalterbachs bei Hillscheid, des Kennelbachs bei Arzbach, des Biebrichsbachs westlich von Montabaur. Zum anderen der Masselbach, der nach Norden zur Stadt Ransbach-Baumbach entwässert, und der Vorderster- und Hintersterbach, die im Westen der Montabaurer Höhe in den Brexbach münden und nach Höhr-Grenzhausen abfließen.

Der Larvenfang in diesen Bächen erfolgt mit Hilfe eines Keschers in festgelegten Untersuchungsabschnitten von zehn Meter. Dabei werden alle gefundenen Larven herausgefischt, vermessen und bachabwärts wieder frei gelassen. Diese Methode hilft, einen Überblick über die Gesamtpopulation in den Abschnitten zu bekommen. Außerdem werden Parameter wie weitere Arten im Bachbett, die Bachstruktur (Wurzel- und Laubstreuanteile) und der Totholzbestand, sowie die Waldnutzung (Baumartenzusammensetzung, Bestandsalter, Nadel- Mischwald) in der unmittelbar angrenzenden Umgebung erfasst.

Ziel der Arbeit ist es, einen Zusammenhang zwischen den Feuersalamanderpopulationen und den erfassten Umweltparametern in Hinblick auf die angrenzende forstwirtschaftliche Nutzung zu erfassen. Durch den Fragebogen und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll das Wissen über den Feuersalamander und seinen Schutz in der örtlichen Bevölkerung erweitert und verbreitet werden.

Bisher hat Anna Hannappel vorwiegend im Labor geforscht, sodass für sie die praktische Arbeit an Ort und Stelle einen wichtige neue Erfahrung bietet. Für den Artenschutz hat sie sich schon immer interessiert und möchte diesen Themenzweig auch später weiterverfolgen. Die Arbeit ist ein erster Schritt in diese Richtung. Bei der Masgeik-Stiftung hat sie mit ihrer Anfrage offene Türen eingerannt. Das Thema hatte Philipp Schiefenhövel schon lange auf seiner Wunschliste.

Von unserer Redakteurin Susanne Willke

Alte Burg von Rotenhain glänzt mit urigem Innenausbau

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Rotenhain - Ein Schmuckstück ist die wiedererrichtete alte Burg von Rotenhain, die in ihrem Inneren viele Schätze bewahrt. Schon der Innenausbau an sich, der vom Ortsverein „Historica" und fleißigen Helfern in Eigenleistung erfolgte, ist eine Augenweide. Begonnen wurde damit unmittelbar nach dem Richtfest im September 2009. Und was andere verzweifeln lässt, das gehört für die „Historicer" mit ihrem Vereinsvorsitzenden Oberritter Pitter (Peter Benner) zum Programm: „Wir werden nie fertig", strahlt er – denn immer sollen die Besucher dazu angeregt werden, etwas Neues zu entdecken.

Fast 7000 Arbeitsstunden wurden bereits geleistet und insgesamt in die Errichtung und Ausgestaltung der Burg etwa 530 000 Euro investiert (davon circa 320 000 Euro Landeszuschuss, 108 000 Euro vom Verein und der Rest in Händearbeit von Vereinsmitglieder und Orteinwohner als Eigenleistung).

Das Erdgeschoss beinhaltet den acht mal neun Meter großen Burghof. Ringsum werden gerade sieben Handwerkskammern mit Exponaten  bestückt, die von vielen Menschen der Region gespendet wurden. Damit soll den Kindern und Jugendlichen die alten Handwerke näher gebracht werden können: Töpferei, Schusterei, Tischlerei, Korbmacher, Mosterei, Käserei, Lederverarbeitung oder Papierschöpfen. Auch alte landwirtschaftliche oder Küchengeräte, mit Kohlen beheizbare Bügeleisen und diverse Töpfe, Fässer und Tiegel warten nur darauf, von alten Zeiten zu erzählen.

Blickpunkt im Erdgeschoss (in dem es an einer Seite auch Abtritte für Mägde und Knechte gibt) ist ein alter Brunnen, der sechs Meter tief ist und an der ursprünglichen Stelle errichtet wurde, wo schon früher ein Brunnen war. Hochgemauert wurde er in mühevoller Arbeit vom leider schon viel zu früh verstorbenen Vereinsmitglied Edgar Quirnheim.  Ein Holzofen sorgt für gemütliche Wärme, eine Küche wurde stilgerecht eingerichtet und auch eine mobile Theke kann aufgestellt werden, die beispielsweise bei den legendären Wurstwanderungen oder den Mittelalterfesten (immer am ersten Wochenende im Juni) schon gute Dienste leistete.  Passend dazu weisen Schilder mit verschnörkelter Schrift auf Besonderheiten hin – gesägt wurden sie ebenfalls von einem sehr rührigen Vereinsmitglied.

„Die Burg wird gerne zu Feiern gemietet. Aber wir hatten hier auch schon verschiedene Musiker zu Gast", erzählt Benner. So spielten beispielsweise die „Trenkwalder" munter auf – allerdings im ersten Obergeschoss, das einer gemütlichen Taverne gleicht und für Feiern aller Art geradezu geschaffen ist. „Wir legen Wert auf mittelalterliches Flair. Es soll familiär und gemütlich sein", erläutert Benner mit Blick auf die rustikal mit Holz verkleidete Theke. Bis zu 150 Gäste haben hier Platz.

Im zweiten Obergeschoss werden die Besucher von einer edlen Ritterstube überrascht, in der beispielsweise die Vorstandssitzungen stattfinden. Ein besonderer Hingucker sind die Bleiverglasungen. Auch diese Etage soll für museale Zwecke genutzt werden. An einem sicheren Ort wacht der Heilige Antonius über alle, direkt daneben findet sich ein altes Holzkreuz, eine Dauerleihgabe zur Burgeinweihung aus der Abtei Marienstatt.

Auch der Dachboden hat seine besondere Verwendung: Er kann (nach Anmeldung) zu einem großem Nachtlager umfunktioniert werden, wenn Kinder- und Jugendgruppen die Burg erkunden. Die alte Burg von Rotenhain ist immer sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr (in der Zeit von Ostern bis Martini) geöffnet.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Flachsmarkt im Landschaftsmuseum in Hachenburg lockte viele Besucher an

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Hachenburg - Mit halb geschlossenen Augen liegt das Fuchsschaf von Hans-Werner Bronk aus Kundert gemeinsam mit seinen - ebenfalls sehr entspannten - Artgenossen in seinem Pferch. Es scheint sich nicht im Geringsten an den zahlreichen Menschen zu stören, die geschäftig über das Gelände im Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg wuseln. Der Flachsmarkt ist ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Museums und lockt jedes Jahr viele Menschen an.

Von einem rhythmischen Klacken begleitet drehen sich etliche Spinnräder. Überall auf dem Gelände verteilt sitzen Männer und Frauen, die aus insgesamt 10 Gramm leuchtend orange eingefärbter Wolle einen möglichst langen Faden spinnen möchten. Der "Fadenwettbewerb" gehört zum Flachsmarkt einfach mit dazu. Ebenso wie Wolle in den unterschiedlichsten Facetten. Ob in der Ursprungsform noch direkt am Schaf, als gewaschene, eingefärbte und zu langen Zöpfen geschlungenen Rohwolle, als fertiger Faden zum Knäuel gewickelt, oder verfilzt zu einer kunstvollen Handtasche. Wollliebhaber und Fans von kreativen Näharbeiten, handgewebten Schals und schönen Dingen aus Filz, sind in Hachenburg auf ihre Kosten gekommen.

Bei Mitmachaktionen konnten Groß und Klein interessante Dinge erleben. Wer hat beispielsweise schon einmal "getundelt"? Tundeln ist eine historische Flechttechnik, mit der elastische Schnüre, Bänder und Kordeln hergestellt wurden. Gemeinsam mit Katharina Vollmerhaus konnten die Besucher auf traditionelle Art und Weise ihre eigene Kordel flechten. Lehrreiches und Interessantes vermittelten die Damen vom Trachtenmuseum Westerburg. Sie erklärten, wie aus einem Leinsamen fertiges Leinen wird. Brechen, Schwingen und Hecheln wurden beschrieben und vorgeführt. Anja Ruthmeyer demonstrierte, wie man Wolle mit Pflanzen einfärbt. So strahlte die vormals weiße Schafswolle eingefärbt mit Kurkuma in einem leuchtenden Gelb. Selbst das verhasste Unkraut im eigenen Garten verleiht Wolle ein schönes, sattes Grün. Die Museumspädagogik des Landschaftsmuseums hatte für die jungen Besucher wieder tolle Angebote in petto. Die Kinder konnten eigene Duftsäckchen schnüren oder Wanderrucksäcke mit Stoffmalfarbe bemalen. An zahlreichen Ständen wurden die unterschiedlichsten Handarbeiten angeboten, wobei der Schwerpunkt natürlich auf Produkten aus Wolle und Co. lag. Larissa Schütz

10 000 Musikfans rocken das Mair1-Festival

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Montabaur - Das Mair1 kann auch ohne Regen: Nach der Schlammschlacht im Vorjahr wurde die Festivalgemeinde auf dem Flugplatz in Montabaur in diesem Jahr vom Regen nahezu verschont. Das lockte erneut 10 000 Musikfans an den beiden Haupttagen Freitag und Samstag in den Westerwald. Die kamen aber nicht wegen des schönen Wetters, sondern vielmehr um Kultbands wie NOFX, Sick of it all, The bouncing souls oder Heaven shall burn zu sehen.

"Ich weiß nicht. Also, ich fühle mich hier irgendwie fehl am Platz." Da braucht es drei Jahrzehnte, bis die Kultmusiker von NOFX nach eigener Aussage erstmals in Deutschland spielen, und dann fühlt sich Leadsänger "Fat Mike" fehl am Platz? Die US-Punkrocker, die es schon auch mal melodisch mögen, dabei gerne Reggae und Jazz mit einfließen lassen, hatten zuvor im Backstage-Bereich zahlreiche Metalcore-Bands hören dürfen. Eigentlich eine Nummer zu hart für NOFX, wie "Fat Mike" nun verriet. "Aber gut, dann legen wir jetzt auch mal knallhart und richtig schnell los." Sprach's, und ließ erstmal eine ruhige Nummer von Louis Armstrong folgen.

"Wir wollen uns mit diesem Line-up ganz bewusst abheben von anderen Festivals", sagt Dominik Weyand vom Veranstalter "spack!Medien". Die Mischung macht's eben - das kommt bei den Fans und auch bei Bands wie NOFX prima an. Denn so ganz ernst meinte das auch "Fat Mike" nicht, der US-Kultmusiker fühlte sich auf der Bühne mit seinen Bandkollegen pudelwohl. NOFX spielten neue Lieder, aber auch Stücke aus 30 Jahren Bandgeschichte. "Fat Mike" und Co., in der Vorwoche auf dem Southside-Festival aktiv, begeisterten auch die Fans in Montabaur. Und machten sich noch in der Nacht auf zum nächsten Konzert ihrer Europatour - am Sonntag stand ein Konzert im fernen Moskau auf dem Plan.

Vor NOFX hatten am Freitagabend unter anderem Sick of it all den Fans eingeheizt. Die Musiker aus New York spielten bereits zum zweiten Mal in Montabaur, waren vor zwei Jahren an einem der beiden Abende Headliner. Damals fiel kurz vor dem Auftritt das Stromaggregat aus - von solchen Problemen haben sich die Macher längst verabschiedet. "Wahnsinn, wie sich das Festival auch in Sachen Professionalität entwickelt hat", sagt Weyand. Wäre die Wetterprognose besser gewesen (noch drei Tage vor dem Festival hatten die Prognosen viel Regen vorhergesagt) und hätten die Macher von "With Full Force" ihr Festival nicht nachträglich auf den Mair1-Termin verschoben, es wären sicherlich noch deutlich mehr Fans auf den Flugplatz nach Montabaur gekommen.

Headliner des zweiten Abends war die deutsche Vorzeige-Metalcore-Band Heaven Shall Burn. Die Musiker aus Thüringen spielten unter anderem einige Songs aus ihrem neuen Album Veto, heizten den Fans zusätzlich mit Spezialeffekten kräftig ein. Mit dabei am zweiten Festivaltag waren auch Bands wie The bouncing souls, All that remains oder The ghost inside. "Ein geniales Festival", sagte Andrea, die gemeinsam mit vier Freunden extra aus dem Ruhrpott angereist war. "Wir waren jetzt zum dritten Mal hier. Und wir kommen definitiv wieder."

Wie ihre Clique nutzten auch viele Festivalbesucher die Möglichkeit, am Ende der Landebahn auf dem extra eingerichteten Campingareal zu zelten. "Das ist einfach Kult hier, ohne ist das Festival nur halb so lustig", sagte auch Steffen, der aus dem Oberwesterwald kommt und bisher keine Auflage des Rockfestivals im Westerwald verpasst hat.

"Wir freuen uns über einen reibungslosen Ablauf des Festivals", sagte Weyand. "Alle waren zufrieden: die Bands, die Zuschauer. Es gab keine Zwischenfälle, wir haben zeitlich an beiden Tagen nicht überzogen. Und sogar das Wetter hat mal mitgespielt."

Von unserem Reporter Tom Neumann

Westerburg: Ballett entführt in fantastische Welten

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Westerburg - Die Ballettschule Celeste hat eine gelungene Mischung aus klassischem Ballett, zeitgenössischen Tanz bis hin zum Tanztheater in einer wunderschönen Vorstellung geboten. Bravo rufend und sichtlich angetan applaudierten die zahlreichen Zuschauer den 120 Kindern des Ballettstudios Celeste nach und während deren Aufführungen am Samstag und Sonntag in der Stadthalle Westerburg.

Zuvor entführten drei Kinder mit großem tänzerischem und schauspielerischem Talent die Zuschauer durch eine geheime Tür in die "Fantastische Werkstatt". In dieser funktionierten selbst Uhren nicht wie gewöhnlich und Piraten, Zwerge und Gänseblümchen und sogar Männchen vom anderen Stern tummelten sich dort in tollen Kostümen. Schwarz-weiße "Arbeiter" zeigten in völlig synchron ausgeführten Bewegungen ihr Können am Fließband und feine Damen, Vögel sowie große und kleine Puppen entzückten in Tutu mit und ohne Spitzenschuh. Polka- und Mazurka-Tänzerinnen tanzten mit lautem Stampfen in der Werkstatt vorbei und Gasttänzer Yannick Leukel aus Essen präsentierte ein anspruchsvolles modern-klassisches Stück.

Weiß behandschuhte magische Hände, die sich in Vögel und Blumen verwandelten, leuchtend-strahlende Accessoires und Oberteile, die für tolle Effekte durch das Schwarzlicht sorgten. Andreas Leukel hatte wundervolle Requisiten bereit gestellt und einen faszinierenden Bühnenhintergrund geschaffen, der je nach Lichteinfall lebendig zu werden schien.

Freche Hühner mit fliegenden Federn, furchtlose Piraten in gestreiften Trikots und sich zu moderner Musik bewegende Zwerge - sie alle trugen zu einer ansprechenden Aufführung bei. Überraschende Elemente, die Liebe zum Detail und die abwechslungsreiche Musikauswahl begeisterten das Publikum. Auch bei unerwarteten Zwischenfällen behielten selbst die Kleinsten die Nerven und reagierten souverän. Zum großen Finale trat noch mal alles auf die Bühne, was zuvor sein Können unter Beweis gestellt hatte.

Rund ein Jahr probten von den jüngsten Dreijährigen bis hin zu den Großen mit den Leiterinnen der Ballettschule Anne Leukel und Tanja Helfert-Borgers für dieses Wochenende. "Mehr, mehr", möchte manch einer rufen, und selbst schauen und wandeln in dieser geheimnisvollen Werkstatt.

Von unserer Mitarbeiterin Doris Kohlhas

Westerwaldkreis: CDU fordert weiteren Ausbau der B 255

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Westerwaldkreis - 2052 Mitglieder zählt der CDU-Kreisverband, 112 nahmen am CDU-Kreisparteitag teil, der zwölf Wochen vor der Bundestagswahl in Kölbingen stattfand und ganz im Zeichen des Wahlkampfs stand. "Die Ausgangslage ist gut", stellte Bundestagskandidat Dr. Andreas Nick fest. Aber man dürfe sich nicht von guten Umfragen und positiven Prognosen irremachen lassen. Jede Stimme zähle.

Aufgrund der vielen Begegnungen (unter anderem während seiner 100-Tage-100-Orte-Tour) sage er aus voller Überzeugung: Der Wahlkreis sei nicht "unspannend", sondern im Gegenteil: eine spannende Region mit tollen Menschen. Und diese hätten einen Anspruch darauf, dass auch in Zukunft durch richtige politische Entscheidungen die Voraussetzungen dafür geschaffen würden, Anschluss an die moderne Welt zu halten - er nenne nur das Stichwort B 255. Zum weiteren Ausbau dieser Bundesstraße beschloss die CDU einstimmig einen Antrag. Die Devise lautet: "Der Westerwald braucht Anschluss - Ausbau der B 255 jetzt!"

MdL Ralf Seekatz begründete: "Verkehrswege sind Lebensadern, gerade in einem Flächenlandkreis wie dem Westerwald. Wenn die Infrastruktur jedoch zum Stiefkind wird, gefährdet das den Wirtschafts- und Arbeitsstandort." Dringend sei der weitere Ausbau der B 255 mit den Ortsumgehungen Langenhahn, Ailertchen, Höhn, Hellenhahn-Schellenberg und Rehe nötig, damit der Westerwald an die Autobahnen A 3 und A 45 angeschossen wird und somit eine zentrale Verkehrsachse erhält. Seekatz weiter: "Wir sichern damit Arbeitsplätze, entlasten die Anwohner der Ortsdurchfahrten und schaffen bessere Bedingungen für Pendler und Unternehmen."

Bislang ist jedoch nur der Ausbau der B 255 bis Rothenbach beschlossen. Seekatz widersprach der Auffassung, dass der Schwerlastverkehr von Langenhahn aus über die Nistertalstraße fahren würde, und forderte: "Der Westerwald darf nicht abgehängt werden!" Wenn der weitere Ausbau der B 255 jetzt nicht in den vordringlichen Bedarf des Bundes von der Landesregierung gemeldet werde, sei diese wichtige Verkehrsstraße für die nächsten 20 Jahre Geschichte.

"Wir werden das Thema auch über den Antrag lebendig halten", betonte Kreisvorsitzende MdL Gabriele Wieland, die souverän die Veranstaltung leitete. Sie verwies auf die Unterschriftenaktion, mit der die Forderung (Ausbau B 255) unterstützt werden kann. In seinem Grußwort zeigte sich MdB Joachim Hörster zuversichtlich: "Wir haben alle Chancen, diesen Wahlkreis zu gewinnen."

Dem Thema "Wie geht es weiter mit Europa?" widmete sich Europa-Abgeordneter Dr. Werner Langen. Dabei hinterfragte er die EU als Wertegemeinschaft und streifte auch Fragen der Finanzpolitik. "Wir alle im Westerburger Land stehen geschlossen hinter Dir", versicherte Bürgermeister Gerhard Loos (Westerburg) in seinem Grußwort dem Bundestagskandidaten Nick. Die Wichtigkeit der Arbeit an der Basis hob Johannes Zacher (Erster Ortsbeigeordneter von Kölbingen) hervor - und lud ganz in diesem Sinne alle zur Kirmes in Kölbingen am kommenden Wochenende ein.

Vom Kreisparteitag wurden zudem Delegierte und Ersatzdelegierte für den Landesparteiausschuss, den Landesparteitag, den Bezirksparteiausschuss, den Bezirksparteitag sowie für die Landesvertreterversammlung zur Aufstellung der Bewerber für die Landesliste für die Europawahl 2014 gewählt. Die Wahlergebnisse können in der Geschäftsstelle der CDU erfragt werden und sind auf der Homepage einsehbar.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Spielhalle im Westerwald überfallen: Bewaffneter Täter flüchtet

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Wallmerod - Ein bewaffneter Mann hat am Sonntagabend eine Spielhalle in Wallmerod (Westerwaldkreis) überfallen.

Ungeachtet der vielen Gäste habe der Täter mit vorgehaltener Pistole die Tageseinnahmen der Spielhalle gefordert, teilte die Polizei am Montag mit. Der Mann soll einen „geringen dreistelligen Betrag“ erbeutet haben. Der Mann flüchtete zu Fuß.

Beschreibung des Täters:

  • 25 bis 27 Jahre alt, 1,75 Meter groß, schlank.
  • graues T-Shirt mit auffallend rotem Aufdruck im Brustbereich, schwarze Mütze ins Gesicht gezogen, Bluejeans.

Hinweise an die Polizei Westerburg, Telefon 02663/98050.

 


Verfahren um getöteten Westerwälder Wolf eingestellt

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Westerwald/Koblenz - Der Berufungsprozess vor dem Landgericht Koblenz um den getöteten Westerwälder Wolf nahm ein schnelles Ende, nachdem der Verteidiger des Angeklagten Folgendes vorschlug: Gegen die Einstellung des Verfahrens bot er im Namen seines Mandanten an, dass dieser binnen zwei Monaten seinen Jagdschein abgibt, seine Waffen verkauft und anschließend auch den Waffenschein abliefert. Außerdem zahlt er 3500 Euro an die Staatskasse. Staatsanwalt, Richter und Schöffen waren damit einverstanden.

Damit, so erklärte Oberstaatsanwalt Ralf Tries hätten beide Seiten einen kleinen Sieg davon getragen: Der 73-jährige Mann aus Nordrhein-Westfalen darf nicht mehr jagen, ist dabei aber nicht vorbestraft. Wäre das Urteil des Amtsgerichtes Montabaur rechtskräftig geworden, hätte er die gleichen Auflagen erfüllen müssen, wäre aber vorbestraft aus dem Prozess hervorgegangen. Normalerweise müsse im Fall einer Verfahrenseinstellung keine Begründung ausgesprochen werden. Weil der Fall in der Öffentlichkeit jedoch für viel Aufsehen gesorgt hat, kommentierte Richter Bernd Minnebeck dennoch das Vorgehen. Unter zwei Bedingungen sei die Verfahrenseinstellung möglich: Wenn die Auflagen geeignet sind, die Bedürfnisse der Öffentlichkeit zu erfüllen, und wenn bei der Tat davon ausgegangen werden kann, dass nicht Vorsatz, sondern Fahrlässigkeit dazu geführt hat. Natürlich, ergänzte er, habe der Naturschutz ein berechtigtes Interesse, dass die Schwere des Vergehens anerkannt wird. Mit der Tatsache jedoch, dass der 73-Jährige das Jagen aufgebe, sei der Öffentlichkeit gedient. Außerdem, so betont Oberstaatsanwalt Tries, sollte der Fall nicht „überkriminalisiert“ werden. Schließlich sei es sogar bei Strafprozessen nach tödlichen Unfällen möglich, das Verfahren einzustellen – und dabei gehe es um Menschenleben.

Zur Erinnerung: Der heute 73-jährige Jäger hatte im Frühjahr vergangenen Jahres in seinem Hartenfelser Revier den ersten Westerwälder Wolf erschossen, der nach mehr als 120 Jahren in der Region aufgetaucht war. Er stellte sich der Polizei und gestand, geschossen zu haben – jedoch unter der Annahme, dass es sich um einen wildernden Hund handelte, den er nicht töten, sondern dessen Besitzer er warnen wollte.
Im Verfahren vor dem Amtsgericht Montabaur wurde er für schuldig befunden, gegen das Tierschutzgesetz verstoßen zu haben. Die Frage nach einem Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz blieb unbeantwortet. Nach Ansicht des Amtsgerichtes konnte nicht eindeutig definiert werden, welcher Herkunft ein Wolf sein muss, damit sein Schutz unter das Bundesnaturschutzgesetz fällt. Der Oberstaatsanwalt ging daraufhin in Berufung, weil er genau diese Schuld nachweisen wollte. Der Verteidiger ging in Berufung, weil er für seinen Mandanten einen Freispruch erwirken wollte.

Mit der Einstellung des Verfahrens vor dem Landgericht Koblenz hatte kaum jemand gerechnet. Schließlich waren vier Verhandlungstage geplant, 13 Zeugen sowie fünf Gutachter geladen, und sogar das Wolfspräparat sollte zur Beweisführung herangezogen werden. Der Nabu zeigte sich in einer ersten Reaktion vom Ausgang des Prozesses enttäuscht.

Von unserer Redakteurin Susanne Willke

Innenminister Lewentz: So kam es zu den Szenen vom Prügelvideo aus Westerburg

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Westerburg/Mainz - Erstmals gibt es eine detaillierte Schilderung zu dem Prügelvideo aus Westerburg und seiner Vorgeschichte. Innenminister Roger Lewentz trug sie im Innenausschuss des Landtags vor - während die beschuldigten Beamten vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen.

Von unserem Redakteur Dietmar Brück 

Der Fall prügelnder Polizisten im Westerwald schlägt weiter Wellen. Jetzt musste Innenminister Roger Lewentz (SPD) im Innenausschuss des Landtags Rede und Antwort stehen. Dabei versuchte er, den Ablauf der Ereignisse genau und schonungslos zu schildern, was auch die CDU-Opposition anerkannte.

Nach jetzigem Ermittlungsstand schlug ein Bezirksbeamter einem gefesselten Mann mehrfach ins Gesicht, wie auch die Videobilder zeigen. Der Leiter der Polizeiinspektion Westerburg und sein Stellvertreter müssen in das Geschehen involviert gewesen sein.

Nach Erkenntnissen des Innenministeriums trugen sich die Ereignisse wie folgt zu: Am 22. Mai, 14.50 Uhr, wird die Polizeiinspektion Westerburg vom Verkaufspersonal eines Getränkemarkts über einen Diebstahl informiert. Ein Mann hat mehrere Flaschen Alkohol aus dem Regal genommen, wird aber vom Personal erwischt und festgehalten. Vor dem Eintreffen der Polizei gelingt es ihm, das Weite zu suchen. Eine Fahndung läuft an. Schon bald stoppen ein 40-jähriger Polizist und eine 26-jährige Polizistin einen Verdächtigen, der bereits einschlägig wegen Heroinbesitz, Eigentums- und Gewaltdelikten bekannt ist. Er leidet nach Polizei-Erkenntnissen an der Infektionskrankheit Hepatitis C.

Die Polizei stellt Diebesgut sicher. Der Mann protestiert, reißt die Tür des Streifenwagens auf, steigt ein und versucht, die Beweismittel wieder an sich zu reißen. Er weigert sich auszusteigen. Die beiden Polizisten ziehen ihn an den Armen und seiner Kleidung aus dem Wagen. Daraufhin geht der mutmaßliche Täter auf den Polizeibeamten los. Dieser drückt ihn – wegen der Ansteckungsgefahr – mit dem Arm mehrfach weg. Der Mann wird aggressiver. Als er angreift, setzt der Polizist Pfefferspray ein. Die Polizisten, die das Gerangel aus der Dienststelle beobachten, eilen zur Hilfe.

Das sind der Bezirksbeamte, der Leiter der Polizeiinspektion Westerburg und dessen Stellvertreter. Alle drei werden auf die Ansteckungsgefahr wegen der Hepatitiserkrankung hingewiesen. Der Mann wird trotz heftiger Gegenwehr gefesselt. Daraufhin kehrt der Dienststellenleiter in die Inspektion zurück.

Dann spuckt der Mann dem Bezirksbeamten aus kurzer Distanz ins Gesicht und versucht, ihn zu treten. Jetzt eskaliert die Situation. Der Bezirksbeamte schlägt dem mutmaßlichen Täter mehrfach ins Gesicht. Später wird er sagen, er habe weitere Angriffe abwehren wollen.

Das Video, das von unserer Zeitung veröffentlicht wurde und den Fall ins Rollen brachte, zeigt auch Schläge und Tritte gegen den gefesselten Mann. Die Schilderungen der betroffenen (und inzwischen suspendierten) Polizisten weichen von diesem Sachverhalt zum Teil deutlich ab. Die Ermittler dürften noch Arbeit haben, um den Fall aufzuklären.

Die beschuldigten Beamten machen derzeit von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Der Geschädigte wurde von der nun federführenden Kriminalinspektion Betzdorf vernommen. Die Zeugin, die das belastende Video aufnahm, ebenfalls. Sämtliches Videomaterial ging an die Staatsanwaltschaft. Innenminister Lewentz versprach eine komplette Aufklärung.

 

Letzte Klappe für Hagenberg-Film ist gefallen

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Hachenburg - Die letzte Klappe für den Hagenberg-Film ist gefallen. Der Streifen, der acht Jahrhunderte in gut 90 Minuten zusammenfasst, wird im März 2014 zur 700-Jahr-Feier der Stadt Hachenburg im Kino gezeigt. Bis dahin haben Regisseur Thomas Sonnenschein und sein Team noch jede Menge Arbeitsstunden vor sich, bis das Werk aus Unmengen an Filmmaterial fertiggestellt ist.

Mehr als 500 Menschen haben ehrenamtlich bei dem Projekt mitgearbeitet. Dutzende von ihnen kamen nun auch zum letzten Drehtag auf den Hachenburger Schlossberg. Dort wird ein Ereignis aus dem 19. Jahrhundert nachgespielt. Die Dreharbeiten dafür waren im vergangenen Jahr wegen Regenschauern abgebrochen worden.

Folgendes hat sich 1848 dort abgespielt: In der Bevölkerung verbreitet sich die Nachricht, dass es in Preußen die Stein'schen Reformen gibt. Doch Hachenburg steht unter Nassauischer Regentschaft. Die Bauern müssen weiter Frondienste leisten. Eine Heirat müssen sie sich erst genehmigen lassen. Auch in Alpenrod sprechen Einwohner über ihre missliche Lage. Sie trinken sich Mut an und ziehen mit Stöcken bewaffnet nach Hachenburg. Dort stellen sie dem Richter Forderungen. Doch die Hachenburger Bürgerwehr schlägt den Aufstand schnell nieder.

Was schnell erzählt ist, ist aber längst nicht auch schnell gedreht. Mehrere Stunden verbringen Mitarbeiter und Laienschauspieler am Set. Viele Szenen werden aus mehreren Perspektiven gedreht. Thomas Sonnenschein gibt den Akteuren immer wieder neue Anweisungen und Tipps, bis er mit den Aufnahmen zufrieden ist.

Mit den Kostümen gibt es an diesem Tag keine Probleme. Denn die Kirmesgesellschaften aus Hachenburg und Alpenrod tragen exakt die Tracht aus dem 19. Jahrhundert. Mit großem Spaß spielen sie die Revoluzzer und die Mitglieder der Bürgerwehr von damals. Mit lautem Gejohle rennen sie in einer Massenszene aufeinander zu. Über jeden Versprecher bei den Einzelszenen wird herzlich gelacht.

Regisseur Sonnenschein lässt bewusst eine gehörige Portion Humor einfließen: "Traurige oder dramatische Szenen haben wir ohnehin schon genug." Im vergangenen Jahr wurden unter anderem etliche Sequenzen aus den beiden Weltkriegen gedreht.

Eine technische Besonderheit gibt es am letzten Drehtag ebenfalls zu bewundern: Wolfgang Kaiser aus Wolken stellt eine Drohne seiner Firma kostenlos für Luftaufnahmen zur Verfügung. Mit acht surrenden Rotoren filmt das ferngesteuerte Fluggerät, an dem eine Kamera angebracht ist, weit über den Köpfen der Darsteller auf dem Schlossberg. Bis zu 100 Meter hoch dürfen Kaiser und seine Kollegen die etwa 25 000 Euro teure Drohne fliegen lassen. Zwei Mann werden dafür gebraucht: einer steuert, und der andere bedient die Kamera.

Als die letzte Klappe fällt, haben Sonnenschein und sein Team an 35 Drehtagen 147 Szenen und unzählige Einzelsequenzen an insgesamt 80 verschiedenen Orten aufgenommen. Der Film beginnt im Jahr 1182 mit dem Bau der Burg auf dem Hagenberg, wo heute das Hachenburger Schloss thront. Der Film soll etwa so werden, wie die Dokumentationen, die man aus dem Fernsehen kennt: mit überwiegend gespielten Szenen und nur etwa 15 Prozent Erzählung. Die Idee, die Historie zu verfilmen, wie sich eine kleine Waldsiedlung zur Stadt Hachenburg entwickelt, hatte Kulturreferentin Beate Macht. Die Stadt gab den Streifen bei Thomas Sonnenschein in Auftrag.

Dem Regisseur sieht man die Freude am Projekt an. Er kann kaum erwarten, die Früchte seiner Arbeit im Kino zu präsentieren und den Einwohnern ihre Geschichte zu zeigen: "Das ist etwas, wofür es sich zu leben lohnt."

Von unserem Redakteur Andreas Jöckel

Schaukämpfe und Schabernack im Stadtpark

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Schon vor dem eigentlichen Eingang zum Park hatte ein Clan seine naturfarbenen Zelte auf einer Rasenfläche aufgebaut. Ein Bogenschütze demonstrierte sein Können und verlieh für wenige Taler sein Jagdwerkzeug, dass ein jeder seine Zielkunst auf Papp-Wolf oder -Iltis erproben konnte. In der inneren Parkfläche roch es nach Kräutern und geschmortem Fleisch, und je nach Tageszeit, vernahm man das klirren von aufeinanderprallenden Schwertern oder mittelalterliche Musik mit Dudelsack und Schlagwerk. Gaukler trieben Schabernack und gegen Abend zeigte ein Feuerschlucker sein Können mit der Flamme. An 18 Ständen boten Marktleute ihre Waren feil: die Kräuterhexe neben Steinzauber, die Apfeltaverne neben den Harzschützen, die Deftiges priesen, Trink- und Rufhörner gegenüber Wollzeug und Seiferei. Der heimische Martinus von der Hurlebach pries sein Steinzeug ohne Glasur an und Meister Punze demonstrierte das Punzieren von Leder, um es dann an die Reisenden zu verkaufen. Beim Punzieren werden Bildnisse in pflanzlich gegerbtes Leder gedrückt, von einfachen Wappenmotiven, bis zu anschaulichen Porträts. Überall hatten, Clans ihre "Wikis" aufgestellt und zeigten wie sich das normale Leben im Mittelalter abspielte. Gebraten und gekocht wird auf einer offenen Feuerstelle, und auch das Frettchen, das zur Kaninchenjagd eingesetzt wird braucht seinen Ausgang an der Leine. "Dieser Markt ist klein, aber fein", erklärt Meister Punze: "Bei den großen Märkten, dreht es sich oft nur um Musik und Trinkerei. Bei freiem Eintritt wird hier eine vergnügliche Mischung aus Vorführungen und Unterhaltung geboten." Auch Antje und Lorenz, die mit ihrer neunjährigen Tochter extra aus Bad Schwalbach angereist sind, bescheinigen: "Der Park entspricht einfach der mittelalterlichen Atmosphäre." Sie leben mit und sind mit ihren eigen hochherrschaftlichen Gewändern bekleidet. Trotz des schlechten Wetters zieht Werner Baier von der "Zweiten Heimat" ein versöhnliches Resümee nach den beiden Tagen in Höhr-Grenzhausen: "Wir erreichen zwar nicht die Besucherzahlen vom letzten Jahr, wo an den beiden Tagen gut 2000 Besucher erschienen, aber wir sind trotzdem nicht unzufrieden." Von unserem Mitarbeiter Ulrich Mickley

Der Dorfplatz in Weltersburg wird neu gestaltet

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Dazu gehört auch der "Mobile Markt", der seit März diesen Jahres immer donnerstags nach Weltersburg rollt. Die Ständler präsentieren ihre Waren von 13.55 bis 14.15 Uhr, danach fahren sie weiter nach Elbingen. Haben sich die Weltersburger mit frischem Gemüse, Fisch, Backwaren oder auch Blumen versorgt, bleiben sie oft noch zu einem Schwätzchen bei einer Tasse Kaffee im Gemeindehaus zusammen. Die Kinder können sich derweil auf dem Spielplatz am Dorfgemeinschaftshaus vergnügen. "Dieses Angebot wird von den Weltersburgern mehr oder weniger gut angenommen", weiß Ortsbürgermeisterin Gisela Benten. Bis der neue Dorfplatz fertig ist, wird der "Mobile Markt" nun vor dem Feuerwehrgerätehaus angeboten. "Die Planungen für das gesamte Projekt haben wir vor genau fünf Jahren begonnen. Im Rahmen einer Grundstückversteigerung hat die Ortsgemeinde das etwa 500 Quadratmeter große Grundstück und das Haus neben dem Gemeindehaus erworben", berichtet Benten. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden Mittel beantragt und 2010 das Gebäude abgerissen. Gleichzeitig wurde überlegt, wie der frei werdende Platz gestaltet werden könnte und ein Planer beauftragt. Gleichzeitig wurde von den Verbandsgemeinden Westerburg und Wallmerod die Machbarkeitsstudie zur regionalen Nahversorgung initiiert. Die Auftaktveranstaltung fand Ende Juni 2010 in Girkenroth statt. Die Studie zeigte: Nicht in allen Backesdörfern (Bilkheim, Elbingen, Girkenroth, Guckheim, Hahn am See, Herschbach Oww., Mähren, Salz und Weltersburg) würden sich Dorfläden zur Grundversorgung lohnen. Eine neue Möglichkeit wurde mit dem mobilen Markt kreiert. "Mit der Initiative Leben im Dorf - Leben mittendrin fanden wir zudem eine gute Unterstützungsmöglichkeit für unser Vorhaben", erinnert sich die Ortsbürgermeisterin. Neben der Neugestaltung des Dorfplatzes, die zur Kirmes (27. bis 29. Juli 2013) abgeschlossen sein soll, ist später noch vorgesehen, eine barrierefreie, für jedermann zugängliche Toilettenanlage im Gemeindehaus zu schaffen. Schon im vergangenen Jahr haben die Weltersburger eine neue Bushaltestelle errichtet, sodass die alte nun ohne Probleme abgerissen werden konnte. Der neue Dorfplatz wird mit Strom- und Wasseranschlüssen versehen. Die Höhenunterschiede werden ausgeglichen und der Hang so abgestützt, dass dadurch weitere Sitzmöglichkeiten entstehen. Die Infotafel wird auf die gegenüberliegende Straßenseite versetzt, der alte Birnbaum kommt weg, dafür werden zwei neue Bäume gepflanzt. Außerdem wird ein kleiner Schöpfbrunnen auf dem Platz errichtet, der insgesamt mit Rechteckpflaster gepflastert wird. "Damit schaffen wir uns einen funktionellen Platz, der schön und bezahlbar ist", betont Benten. Die Gesamtkosten für die Maßnahme in der Ortsgemeinde Weltersburg liegen nach der Kostenschätzung bei 135 000 Euro. Das Vorhaben wird mit rund 62 000 Euro gefördert (Europäischer Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes; Entwicklungsprogramm Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landentwicklung PAUL) Von unserer Reporterin Angela Baumeier
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