Montabaur/Hundsangen - Der Feuersalamander ist das Thema der Bachelorarbeit von Anna Hannappel aus Hundsangen. Zwischen 40 und 70 Seiten Forschungsarbeit muss sie bis September zusammentragen und steckt bereits mitten in ihren Beobachtungen auf der Montabaurer Höhe. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile, die zum einen aus der Untersuchungsreihe auf der Montabaurer Höhe und zum anderen aus einer Umfrage bestehen. Unterstützt wird sie von der Masgeik-Stiftung in Sachen Untersuchungen vor Ort sowie von der Kreisverwaltung, die die Umfrage mitträgt.
Der Feuersalamander ist prinzipiell ein Sympathieträger. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Leit- und Zeigerart für naturnahe Bachlebensgemeinschaften, die charakteristisch für die hiesigen Wälder und daher sehr schützenswert ist. Anna Hannappel untersucht das Vorkommen des Feuersalamanders in verschiedenen Bächen auf der Montabaurer Höhe. Zu den dreißig Untersuchungsgebieten zählen verschiedene Bachabschnitte des Kalterbachs bei Hillscheid, des Kennelbachs bei Arzbach, des Biebrichsbachs westlich von Montabaur. Zum anderen der Masselbach, der nach Norden zur Stadt Ransbach-Baumbach entwässert, und der Vorderster- und Hintersterbach, die im Westen der Montabaurer Höhe in den Brexbach münden und nach Höhr-Grenzhausen abfließen.
Der Larvenfang in diesen Bächen erfolgt mit Hilfe eines Keschers in festgelegten Untersuchungsabschnitten von zehn Meter. Dabei werden alle gefundenen Larven herausgefischt, vermessen und bachabwärts wieder frei gelassen. Diese Methode hilft, einen Überblick über die Gesamtpopulation in den Abschnitten zu bekommen. Außerdem werden Parameter wie weitere Arten im Bachbett, die Bachstruktur (Wurzel- und Laubstreuanteile) und der Totholzbestand, sowie die Waldnutzung (Baumartenzusammensetzung, Bestandsalter, Nadel- Mischwald) in der unmittelbar angrenzenden Umgebung erfasst.
Ziel der Arbeit ist es, einen Zusammenhang zwischen den Feuersalamanderpopulationen und den erfassten Umweltparametern in Hinblick auf die angrenzende forstwirtschaftliche Nutzung zu erfassen. Durch den Fragebogen und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll das Wissen über den Feuersalamander und seinen Schutz in der örtlichen Bevölkerung erweitert und verbreitet werden.
Bisher hat Anna Hannappel vorwiegend im Labor geforscht, sodass für sie die praktische Arbeit an Ort und Stelle einen wichtige neue Erfahrung bietet. Für den Artenschutz hat sie sich schon immer interessiert und möchte diesen Themenzweig auch später weiterverfolgen. Die Arbeit ist ein erster Schritt in diese Richtung. Bei der Masgeik-Stiftung hat sie mit ihrer Anfrage offene Türen eingerannt. Das Thema hatte Philipp Schiefenhövel schon lange auf seiner Wunschliste.
Von unserer Redakteurin Susanne Willke