Von unserem Redakteur Michael Wenzel
Deswegen haben er selbst und sein Heimatverein, dem er in leitender Funktion angehört, seither keine Zahlungen mehr an die VG geleistet. Nach vorläufigen Ermittlungen beträgt der Schaden rund 10 000 Euro. Ob der Beschuldigte die Vorwürfe eingestanden hat und was sein Motiv war, darüber wollte die Polizei mit Rücksicht auf das schwebende Verfahren keine Angaben machen Dass mit der Kasse irgendetwas nicht stimmte, soll während des Urlaubs des Beamten aufgefallen sein. Der Kassenleiter, dem die Unregelmäßigkeiten vorgeworfen werden, lebt in geregelten Verhältnissen. Was ihn dazu bewegt haben könnte, sollten sich die Vorwürfe letztlich bestätigen, ist noch unklar. Der Amtmann soll unmittelbar, nachdem er aus dem Urlaub kam, mit den Vorwürfen konfrontiert worden sein.
"Aufgrund der faktisch ausschließlichen Zuständigkeit für gewisse Aufgaben im Buchungsgeschäft sind die systematischen Täuschungen, trotz mehrfacher, jährlicher interner und externer Überprüfungen jetzt erstmals während seiner Urlaubsvertretung aufgefallen", erläutert VG-Bürgermeister Gerhard Loos in einer Presseerklärung. Loos hat gegen den Beamten ein Disziplinarverfahren eingeleitet und gleichzeitig Strafanzeige erstattet. Das Disziplinarverfahren ist aber wegen des grundsätzlichen Vorrangs des Strafverfahrens bis zu dessen rechtskräftigem Abschluss ausgesetzt. Der Beamte wurde vorläufig seines Dienstes enthoben. Über den Einbehalt seiner Bezüge ergeht noch eine gesonderte Entscheidung. Bürgermeister Gerhard Loos betonte, dass es ihm im vorliegenden Fall wichtig sei, dass das Verhalten eines Einzelnen nicht auf andere Mitarbeiter der Verbandsgemeinde übertragen wird. Trotz regelmäßiger Kontrollen, so der VG-Bürgermeister, könnten bedauerlicherweise Manipulationen generell nicht gänzlich ausgeschlossen werden.