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Uni Mainz nimmt Stottertherapie  wissenschaftlich unter die Lupe

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Sollte der Studie der gewünschte Erfolg beschieden sein, wird dies deutschlandweit für die Behandlung von stotternden Menschen ganz neue Perspektiven und einen medizinischen Durchbruch für das Krankheitsbild sowie einen Umbruch in der Betrachtung von Logopädie durch die Krankenkassensysteme nach sich ziehen können.

Das D.EL.P.H.I.N.-Konzept der Logopädin Sabine Schütz war in der Vergangenheit bereits von Sendern wie ZDF und RTL vorgestellt worden (die WZ berichtete). Das Konzept, das die Logopädin über viele Jahre entwickelte, führt, das zeigten die Fälle in der Vergangenheit immer wieder, in der Behandlung von stotternden Menschen zu einer hohen und langfristigen Wirksamkeit. Der durchschlagende Erfolg jedoch, das heißt die Anerkennung als Alternative zum bestehenden Angebot, blieb der Logopädin jedoch bislang verwehrt. Hier führt sie einen langwierigen und zähen, bisweilen einsamen Kampf. Mit Beginn der Studie schöpft die Bad Marienbergerin nunmehr große Hoffnung, dass ihre Konzeption am Ende die Anerkennung erhält, die sie verdient, dass sie nämlich – wissenschaftlich belegt – von den Krankenkassen als anerkannte Heilmethode akzeptiert werden muss.

Drei Jahre lang wird die Arbeit von Sabine Schütz nun von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Uni Mainz beobachtet. Der entsprechende Vertrag wurde zwischen der Kester-Haeusler-Stiftung mit Sitz in Fürstenfeldbruck und der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz abgeschlossen. Auch ein entsprechender Antrag bei der Ethik-Kommission der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, die das methodische Vorgehen der Studie begutachten muss, wurde eingereicht. Verantwortliche Studienleiterin und damit Hauptprüferin ist die Leiterin des Schwerpunktes Kommunikationsstörungen an der HNO-Klinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Professor Dr. med. Annerose Keilmann.

Um die Studie optimal durchzuführen, kooperieren  die Westerwälder Logopädin und die Universitätsmedizin Mainz sehr eng. Während der Laufzeit der Studie soll alle sechs Monate ein Zwischenbericht erstellt werden. Am Ende wird eine abschließende Beurteilung über die angewandte Therapie abgegeben, in der vor allem auch auf die Langzeitwirkung der Heilmethode nach Sabine Schütz Bezug genommen werden soll.

Dass die Studie nunmehr beginnen kann, ist vor allem ein Verdienst einer namhaften Mitstreitergruppe aus Wissenschaft und Wirtschaft um Sabine Schütz, die sich wegen ihrer positiven Betroffenheit und Erfahrungen innerhalb Ihrer Familien in einem arbeitsteiligen Projektteam zusammengefunden haben, um die Studie durch ihr persönliches Engagement möglich zu machen.

„Ganz Deutschland hat keine umfassende Evaluation für eine Stottertherapie. Das wird sich jetzt ändern", erläutert Sabine Schütz, die den Beginn der Studie kaum noch erwarten kann. Und auch ihre Tochter Sonja, die nächstes Jahr das Studium mit Bachelor-Abschluss beendet und in die Praxis als akademische Sprachtherapeutin mit einsteigen wird, freut sich sehr darüber, dass nun die Studie endlich beginnt. Sie profitiert von der Pionierarbeit und der 30-jährigen Erfahrung im Aufbau des eigenen Therapiekonzeptes durch ihre Mutter.

Die 22-Jährige wird zudem im März kommenden Jahres im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit ihre Mutter bei einer Reise nach Namibia begleiten. Dort wird Sabine Schütz, nachdem sie nunmehr beim dortigen Ministry of Health and Social Services registriert ist, neun stotternde Jugendliche und Erwachsene aus ärmlichen Verhältnissen behandeln. Mit dem Aufenthalt will die Westerwälderin belegen und dokumentieren, dass ihr Konzept auch im englischsprachigen Raum umsetzbar ist. Auf ein Honorar verzichtet Sabine Schütz, lediglich für Unterkunft und Versorgung der betroffenen Personen wurde ein Spendenkonto eingerichtet:

Wer das Projekt in Namibia unterstützen möchte, kann dies jederzeit über die Kester-Haeusler-Stiftung tun.


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