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Lebensmittelmarkt: Hundsangen hadert mit Landesprogramm

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Von unserer Redakteurin Susanne Willke

In diesem Mai schloss dann überraschend der vertraute Edeka-Markt, dessen Umgebung gerade saniert und barrierefrei hergerichtet wurde. Zwar ist eine Lösung in Sicht, doch noch sind die Verhandlungen zwischen dem Besitzer der Immobilie und der Caritas in Montabaur nicht abgeschlossen. Die nämlich möchte dort einen Edeka-Cap-Markt einrichten, dessen Sortiment dem des Vorgängers entspräche, und dessen Bewirtschaftung unter anderem von behinderten Menschen übernommen würde. Zu konkreten Zielen will sich die Caritas nicht äußern, solange der Vertrag nicht unterschrieben ist. "Aber wir sind in den Endverhandlungen", verrät Caritasdirektor Frank Kessler-Weiß.

Zwischenzeitlich hat die Ortsgemeinde, die von einer Eröffnung des neuen Marktes im August ausgegangen war, einen Fahrdienst eingerichtet, mit dem Menschen ohne Auto nach Wallmerod zum Einkaufen gefahren werden können. Doch dieser Dienst wird nur spärlich genutzt. "Viele trauen sich einfach nicht", sagt Ortsbürgermeister Alois Fein, der das Angebot aber aufrecht erhalten möchte, bis ein neuer Markt eröffnet hat. Ein Angebot übrigens, das in Teilen aus einem Fördertopf des Kreises getragen wird, der für die mobile Nahversorgung der Bürger gedacht ist.

Das Sortiment mit einem integrierten Metzger wollen die Hundsänger gerne wieder haben. In einer Bürgerversammlung wird Unmut darüber laut, dass der Leerstand des Ladens schon sehr viel länger dauert als gedacht. Die Sorge, jemals wieder einen adäquaten Lebensmittelladen zu bekommen wird deutlich. Doch: "Es handelt sich dabei um eine privatwirtschaftliche Angelegenheit", sagt Alois Fein, in die weder die Gemeinde noch der Gewerbeverein ganz offiziell nicht eingreifen können.

  • Auszug aus dem Landesentwicklungsprogramm IV: Die Sicherung der Daseinsvorsorge und die Schaffung von positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollen gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Bürger in Rheinland-Pfalz sicherstellen. Mit dem ersten Landesentwicklungsprogramm aus dem Jahr 1968 war dafür ein Grundgerüst definiert worden, das sogenannte Zentrale-Orte-Konzept. Es sorgt dafür, dass über die Grund-, Mittel- und Oberzentren eine sinnvolle Verteilung öffentlicher und privater Einrichtungen im ganzen Land erreicht wird. Es definiert Angebote und Einrichtungen, die Kommunen, das Land, aber auch private und karitative Träger auf den unterschiedlichen Stufen vorhalten. Ob Krankenhaus, Kindergarten, Supermarkt oder Feuerwehr, sie sollen möglichst nah bei den Menschen sein, müssen aber auch auf Wirtschaftlichkeit achten und daher einen entsprechenden Einzugsbereich haben.

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