Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand
Kritisiert werden unter anderem große Schlaglöcher und Risse auf dem Parkplatz, eine gefährliche Verkehrsführung im Ein- und Ausgangsbereich sowie ein muffiger Raucherraum, der zur Toilettenbenutzung durchquert werden muss. Ausgelöst hat die Diskussion Facebook-Nutzer Michael Foitzik mit einem ironischen Beitrag auf der Seite der Real-Kette. Dort lobt er den ehemaligen Allkauf als zeitlose Einrichtung im Plattenbaudesign der 60er- und 70er-Jahre, die bewusst im brüchigen Originalzustand belassen werde. Dem Leser des Beitrags wird ans Herz gelegt, nach Heiligenroth zu fahren, um „nicht nur die Architektur, sondern auch die Service-Wüste, Verfall und behördliche Willkür der 60er zu erfahren".
Der süffisante Bericht verbreitete sich auf Facebook wie ein Lauffeuer. Inzwischen kommt Foitziks Beitrag auf fast 800 Likes - und wird von anderen Westerwäldern gefeiert. Andere Kunden schlossen sich der Kritik an und berichteten, dass ältere Menschen mit ihren verbogenen Einkaufswagen in den Schlaglöchern auf dem Parkplatz gestürzt seien. Im Eingangsbereich des Markts käme es immer wieder zu gefährlichen Situationen, weil dort regelmäßig ein „Flohmarkt" oder ein „Basar" aufgebaut werde und damit so wenig Platz für die Fußgänger bleibe, dass diese in den Durchgangsverkehr gedrängt würden. Einige etwas versöhnlichere Kommentare machen aber auch klar, dass der Markt den Kunden wegen seines breiten Warenangebots am Herzen liegt und sie sich dringend eine Renovierung wünschen.
Die Kritik ist indes auch nicht an der Unternehmenskette vorbeigegangen, wie Pressesprecher Markus Jablonski im WZ-Gespräch versichert. „Der Markt ist nicht in der besten baulichen Verfassung", räumt er unumwunden ein. Aber gefährlich sei es dort nicht, ergänzt der Pressesprecher. Da das Grundstück nur gemietet sei, könne Real den Parkplatz nicht selbst sanieren, erklärt er. Der Eigentümer habe aber angekündigt, dieses Problem im Jahr 2014 zu beseitigen. „Das ist dann schon einmal ein großer Schritt", meint Jablonski.
Darüber hinaus seien auch im Innenbereich einige Modernisierungen geplant, führt der Pressesprecher weiter aus. Einen konkreten Termin gebe es hierfür aber noch nicht. Konzernweit gehe es dabei um Millionenbeträge, die im Einzelfall erst bewilligt werden müssten. Dass zur Benutzung der Kundentoilette grundsätzlich der Raucherraum durchquert werden müsse, sei auch aus seiner Sicht nicht nachvollziehbar, gibt Jablonski zu. Auch an diesem Zustand müsse sich spätestens bei einer Modernisierung des Markts sicherlich etwas ändern.