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Wegen Vogelnest: Baustelle bei Holler muss ruhen

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Holler/Montabaur - Die Fertigstellung der seit Monaten andauernden Brückensanierung bei Holler wird sich weiter verzögern. Wie Ingenieur Kai Mifka vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez mitteilt, müssen die Arbeiten an der L 326 bis Ende Mai oder Anfang Juni ruhen, weil sich eine seltene Vogelart in der Baustelle eingenistet hat.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Nach Rücksprache mit der Oberen Naturschutzbehörde bei der SGD Nord sei entschieden worden, dass der Brutvorgang der Gebirgsstelze, einer unter Naturschutz stehenden Singvogelart, nicht unterbrochen werden dürfe. Die Sanierungsarbeiten an der Bachbrücke zwischen Holler und Montabaur werden deshalb voraussichtlich erst im Spätsommer beendet sein. Der Vogel war bei einer Kontrolle der Umweltbaubegleitung aufgefallen.

Der schleppende Baufortschritt an der L 326 ärgert Berufspendler aus dem unteren Westerwald schon seit Monaten. Täglich wundern sich Autofahrer, die an der Ampel warten müssen, warum an der Brücke unweit der Hollerer Kläranlage nicht gearbeitet wird. Bereits der Baubeginn verzögerte sich im vergangenen Jahr um mehrere Monate. Ursprünglich sollten die Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2012 anfangen und vor Einbruch des Winters abgeschlossen sein (die WZ berichtete). Weil das beauftragte Unternehmen aus Burgbrohl (Kreis Ahrweiler) jedoch erst deutlich später loslegte, konnte dieser Termin nicht gehalten werden.

Die danach angepeilte Fertigstellung der Brücke Ende März musste wegen des harten Winters verschoben werden. Warum es anschließend auch bei besserem Wetter wochenlang nicht weiterging, kann selbst der LBM nicht sagen. Die Straßenbaubehörde hat laut Mifka mehrfach Druck auf die Baufirma ausgeübt und die Geschäftsführung zu einem Gesprächstermin geladen. Dabei seien technische Gründe für den schleppenden Baufortschritt angeführt worden. Der LBM zeigte sich von den Argumenten jedoch nicht restlos überzeugt und ergriff Maßnahmen, um die Firma an den zeitabhängigen Kosten der Baustelle zu beteiligen. Zusätzliche Ausgaben, die durch den schleppenden Baufortschritt entstehen, würden nicht mehr vom Steuerzahler getragen, sondern müssten von der Baufirma selbst übernommen werden, so Mifka.

Der Landesbetrieb Mobilität habe bislang jedoch davon abgesehen, auf dem Klageweg gegen das Unternehmen vorzugehen, weil dies selbst im Erfolgsfalle zu weiteren Verzögerungen führen würde. Der Auftrag müsste in einem solchen Fall neu ausgeschrieben und vergeben werden, was schnell einige Monate dauern kann.

An der aktuellen Situation freilich kann der Bauunternehmer nichts mehr ändern: Aus naturschutzrechtlichen Gründen seien bis zum Ende des Frühjahrs allenfalls kleine Nebenarbeiten möglich, erklärt Mifka. Die Burgbrohler Baufirma habe allerdings zugesagt, die Arbeiten zügig anzugehen, sobald dies von der SGD Nord wieder zugelassen wird.


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