Montabaur - Während es zur Zukunft des Kasernengeländes in Montabaur noch keine offiziellen Informationen gibt, schreitet ein Konversionsprojekt in der Nachbarschaft erkennbar voran. Die Firma B3 Stilhaus von Michael Ferdinand und Stefan Schmidt lässt derzeit die ehemalige Kleiderkammer der Bundeswehr zu einem Wohngebäude umgestalten. Nach Angaben von Stefan Schmidt werden auf dem Gelände bis zu 6 Millionen Euro investiert. Noch im Laufe dieses Jahres soll das Mietobjekt mit insgesamt 13 Loftwohnungen fertig werden.
Eine bereits in ähnlicher Weise umgestaltete Fahrzeughalle auf dem Grundstück an der Hunsrückstraße gibt einen Eindruck vom Stil des Projekts. Das Designkonzept wurde von Anette Kutschheit entwickelt. Aufgrund einer modernen und individuellen Einrichtung erinnert nichts mehr an die frühere Nutzung der Immobilie. Alles wurde komplett entkernt. Die schon fertige Loftwohnung in der ehemaligen Fahrzeughalle dient inzwischen als B3-Musterhaus.
Auch der Umbau der Kleiderkammer zu einem Mietobjekt mit insgesamt 1350 Quadratmetern Wohnfläche ist laut Schmidt weniger kompliziert, als viele Menschen denken. Der Zustand der Gebäude sei grundsätzlich nicht schlecht, erklärt der Investor. Ein Teil der vorhandenen Infrastruktur lasse sich sogar weiterhin nutzen. So verfügte die Kleiderkammer zum Beispiel über einen Lastenaufzug, der nun zu einem Personenaufzug umgebaut wird. Leitungssysteme in den ehemals militärischen Gebäuden eignen sich, um eine moderne Zentralheizung einzubauen. Im Falle der Kleiderkammer habe man sich für ein Gasheizkraftwerk entschieden, sagt Schmidt. Ein nachträgliches Umrüsten auf Erdwärme sei prinzipiell denkbar. Die Heizung im Untergeschoss soll am Ende möglichst alle Immobilien auf dem 15.000 Quadratmeter großen Grundstück versorgen.
Wie der Investor weiter ausführt, sind nach der Umgestaltung der Kleiderkammer weitere Projekte auf dem Grundstück geplant. Dort gibt es noch zehn Bauplätze, auf denen neue Häuser mit jeweils zwei Wohneinheiten entstehen sollen. Außerdem werden im nördlichen Teil des Areals entlang eines Grünstreifens Parkplätze angelegt. Das Gelände wird schließlich einem kleinen Park gleichen und nur für Bewohner und deren Besucher zugänglich sein. Es handelt sich um ein Wohnkonzept für ein eher anspruchvolles Publikum, das Wert auf einen modernen und eleganten Stil legt. Bis Ende 2015 soll alles fertig sein.
Schmidt und sein Partner haben das Areal im Jahr 2007 erworben. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits seit etwa drei Jahren in privater Hand. Bis vergangenen Sommer wurde die Kleiderkammer teilweise vom Akademietheater Rheinland-Pfalz genutzt, das dort Aufführungen und Schauspielunterricht veranstaltete. Daran erinnert inzwischen allerdings nichts mehr: In der oberen Etage ist die Raumaufteilung für neun Wohnungen mit bis zu 200 Quadratmetern und unterschiedlich großen Balkonen bereits vollzogen. Im unteren Gebäudeteil entstehen vier Wohneinheiten sowie auf 800 Quadratmetern Keller-, Elektro- und Waschräume. Mehr als die Hälfte der Wohnungen sind bereits vermietet.
Ein weiteres Objekt realisiert B3 Stilhaus derweil im neuen Aubachviertel. Unweit des historischen Bahnhofs entstehen in einem kubischen Gebäude mit dem englischen Namen Cubes insgesamt acht Büroeinheiten.
Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand