Hachenburg - Das DRK-Krankenhaus Hachenburg spielt bei der Versorgung von Schwerverletzten in der Region Westerwald eine besondere Rolle: Als anerkanntes regionales Traumazentrum hat die chirurgische Abteilung die Aufgabe, Schwerverletzte nach besonderen Kriterien jederzeit aufzunehmen und medizinisch zu versorgen, aber in besonderen Fällen auch an überregionale Traumazentren weiterzuleiten.
Um diesen wichtigen Beitrag für die regionale medizinische Versorgung Schwerverletzter im Westerwald leisten zu können, hat die Klinik eine Menge Vorarbeit leisten müssen, erläutert Chefarzt Dr. Fritz-Joachim Despang, der sich mit seiner Abteilung und der Anästhesieabteilung von Dr. Karl-Wilhelm Christian gemeinsam dieser Herausforderung gestellt hat. Für ein regionales Traumazentrum sprachen nach Despangs Ansicht auch die zentrale Lage und dass eine Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes direkt am Krankenhaus eingerichtet ist. Für die Anerkennung stellte sich das Krankenhaus einem materiell wie personell aufwendigen Verfahren.
„Bei schweren Verletzungen entscheiden oft die ersten Minuten der Versorgung über das weitere Schicksal des Patienten", erläutert der erfahrene Chirurg. „Oft erreichen die Verletzten den Schockraum einer Klinik in einem lebensbedrohlichen Zustand. Deshalb wird unser Notfallteam in solchen Fällen über einen speziellen Traumafunker, den die diensthabenden Ärzte sowie Schwestern und Pfleger ständig mit sich tragen, alarmiert."
Wesentlich für das gute Funktionieren der Notfallkette sei aber auch der hohe Motivationsgrad aller beteiligten Mitarbeiter des Krankenhauses, lobt Despang. Zudem liefen die notwendigen lebensrettenden Maßnahmen nach einem genauen Schema ab, bei dem die Aufgaben aller Beteiligten aufeinander abgestimmt seien.
In interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen der Chirurgie/Unfallchirurgie und der Anästhesie/operativen Intensivmedizin seien auch die besonderen technischen und medizinischen Voraussetzungen zur schnellen und adäquaten Versorgung von Schwerverletzten geschaffen worden. Glanzlicht dabei ist der nach aktuellen Kriterien ausgerichtete und auch räumlich günstig gelegene Schockraum, in den die Patienten als Erstes kommen, bevor sie dann zum Beispiel in die Röntgenabteilung, den Operationssaal, die Intensivstation gebracht oder bei Bedarf auch in eine überregionale Schwerpunktklinik verlegt werden. Der Schockraum ist zum Beispiel mit einer Beatmungs- und Narkoseeinheit, einem Ultraschallgerät zur schnellen Diagnose, Überwachungsmonitoren und einer speziellen, fahrbaren Behandlungsliege ausgerüstet.
Von unserem Redaktionsleiter Markus Müller