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Marienkapelle der Liebfrauenkirche in Westerburg wird eingeweiht

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Westerburg - Unermüdlich ist der 1998 gegründete Verein der Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche Westerburg dabei, die Wallfahrtskirche und ihr Umfeld zu erhalten, schöner zu gestalten und mit neuem Leben zu erfüllen. Am kommenden Wochenende, 11. und 12. Mai, gibt es dabei Grund zum feiern, denn mit der Weihe der Marienkapelle und der Wiedereröffnung des Marienbrunnens sind weitere Meilensteine erreicht.

„Wir konnten die Madonna von 1340 detailgetreu rekonstruieren", freut sich Vereinsvorsitzender Gerhard Krempel. Das Gnadenbild der „Thronenden Madonna" stand bereits in der ersten Kapelle der Liebfrauenkirche und befindet sich jetzt als Leihgabe in der Christkönigskirche. 1960 wurden in der Künstlerschule Köln die aus dem 14. Jahrhundert stammenden Farben entfernt und die Krone verändert. Die jetzt gefertigte Rekonstruktion für die Marienkapelle erstrahlt wieder in den ursprünglichen Farben. Die Madonna ist 74 Zentimeter hoch, aus Steinguss und wiegt einen Zentner.

Ihren Platz wird sie in der frisch renovierten Kapelle hinter Panzerglas finden. Das Fundament der Marienkapelle wurde statisch gestärkt, das Dach neu hergerichtet und beispielsweise auch ein Kreuz auf das Dach gesetzt. Natürlich wurde auch die Umgebung der Kapelle wohlgefällig gestaltet.

Unterhalb der schmucken Marienkapelle befindet sich der Marienbrunnen, der aus der Marienquelle gespeist wird, die maßgebend für die Entstehung der Liebfrauenkirche war. Seit den 1950er-Jahren wurde der Brunnen nicht mehr genutzt. Jetzt wurde er reaktiviert. Nun kann das Wasser, dem heilende Kraft eigen sein soll, wieder fließen. „Das ist gutes Wasser. Früher sagten die Menschen, dass es vor allem bei Augenleiden helfen würde", weiß Krempel zu berichten. In Lettern wird beim Brunnen deshalb zu lesen sein: „Schöpfe Segen und Heil aus der Marienquelle".

Alle guten Dinge sind drei – und so weisen die Vorstandsmitglieder Herbert Böcher, Bernd Kexel und Hubertus Weimer noch auf ein weiteres Investitionsvorhaben hin: Alle historischen Kirchenfenster der Liebfrauenkirche werden in diesem Jahr renoviert. Das wertvolle mittlere Altarfenster wird zudem mit einer Schutzverglasung gesichert. Für die Arbeiten sind rund 100 000 Euro veranschlagt. Mit dieser Renovierung werden die Instandhaltungsmaßnahmen des Gotteshauses abgeschlossen. Beispielsweise wurden schon die Heizung und die Lautsprecheranlage erneuert. Auch die Außenanlage wurde gestaltet und unter anderem ein Parkplatz geschaffen.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier


70-jähriger Traktorfahrer stirbt bei Unfall im Westerwald

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Welkenbach/Höchstenbach - Ein 70-jähriger Mann, der mit seinem Traktor unterwegs war, ist am Montagabend bei einem Unfall zwischen Höchstenbach und Welkenbach ums Leben gekommen. Laut Polizei war ein Pkw fast ungebremst auf den Traktor aufgefahren.

Nach ersten Angaben der Polizei hatte ein 45-jähriger Autofahrer auf der Kreisstraße 6 in Richtung Welkenbach das landwirtschaftliche Fahrzeug aufgrund der tief stehenden Sonne übersehen. Der 70-Jährige wurde mitsamt Traktor mehrere Meter weit geschleudert, blieb bewusstlos liegen und starb kurze Zeit später an der Unfallstelle. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Gutachter mit der Rekonstruktion des Unfalls beauftragt.

Vandalismus in Montabaur landet vor Gericht

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Montabaur - Durch mutwillige Sachbeschädigung entstehen in Montabaur immer wieder erhebliche Schäden. Nicht immer werden die Verursacher gefasst. Drei junge Männer mussten sich nun jedoch vor Gericht verantworten. In einem Fall ging es um eine eingetretene Toilettentür in der Tiefgarage am Konrad-Adenauer-Platz, im anderen um mehr als 60 Graffiti- und Filzstiftschmierereien im Innenstadtgebiet.

Die Suche nach dem Verursacher der Kritzeleien mit schwer entfernbarer Farbe hielt im vergangenen Sommer Polizei und Bauhof auf Trab. Der Täter hinterließ seine persönliche Signatur an Hauswänden, Verkehrsschildern und Straßenlampen im Zentrum von Montabaur. Bei seinem Geschmiere in einem Parkhaus wurde er sogar von einer Überwachungskamera gefilmt. Gefasst wurde er aber erst, als die Polizei das Gebiet mit den meisten Kritzeleien observierte. In der Wohnung des Verdächtigen fanden die Beamten schließlich Malgeräte und Pläne, mit denen er sich auf die Touren vorbereitet hatte. Den Gesamtschaden beziffert die Staatsanwaltschaft Koblenz auf mehr als 50.000 Euro, wobei etwa die Hälfte der Summe auf öffentliches Eigentum der Stadt entfällt.

Vor Gericht blieb der inzwischen 24-jährige Angeklagte eine Erklärung für sein Handeln schuldig. Sein Auftreten und seine Körpersprache erinnerten eher an einen 15-jährigen Jungen als an einen erwachsenen Mann. Schüchtern antwortete er auf die Fragen des Richters. "Ich weiß nicht, was mich geritten hat", behauptete er mit dünner Stimme. Kurios: Wenige Tage vor der Gerichtsverhandlung wurde er erneut beim Sprayen erwischt.

Der Rechtsanwalt des Angeklagten zeichnete das Bild einer unausgereiften Persönlichkeit. Durch tragische Todesfälle sei der Mann vor mehr als zehn Jahren zum Vollwaisen geworden und danach bei seiner Oma aufgewachsen. Nach dem Hauptschulabschluss brach er eine Ausbildung ab und lebt bis heute vom Erbe seiner Eltern. Das Gericht will nun gutachterlich prüfen lassen, ob der 24-Jährige überhaupt schuldfähig ist oder ob er therapeutisch behandelt werden muss.

Kein Zweifel bestand hingegen an der Schuld zweier junger Männer (beide 22), die im Dezember betrunken eine Toilettentür in der Tiefgarage Mitte eingetreten hatten. Schaden: 2000 Euro. Auch sie wurden von einer Überwachungskamera gefilmt und waren deshalb leicht zu ermitteln. Einer der beiden sitzt bereits eine Jugendstrafe in Wittlich ab. Am Tag der Sachbeschädigung habe er mit Freunden seinen Abschied aus der Freiheit feiern wollen. Schon mittags trafen sich die jungen Männer zum Saufen auf dem Konrad-Adenauer-Platz. Es gab Bier, Schnaps und Wein in rauen Mengen. Gegen Abend waren die Angeklagten nach eigenen Angaben so betrunken, dass sie nicht mehr wussten, was sie taten.

Auf Verständnis von Richter Jens Kaboth durften sie mit dieser Begründung allerdings nicht hoffen. Beide Männer hatten zuvor innerhalb weniger Monate mehrere Vorstrafen gesammelt. Entsprechend sauer zeigte sich der Jurist angesichts der erneuten Verfehlung. Den Antritt einer Haftstrafe mit einem stunden- oder gar tagelangen Besäufnis auf dem Konrad-Adenauer-Platz zu feiern, schlage dem Fass den Boden aus, sagte Kaboth. Zur Belohnung könne der 22-Jährige nun direkt vom Jugend- ins Erwachsenengefängnis umziehen, um weitere sechs Monate Haft zu verbüßen, so der Richter. In diese Strafe floss auch ein Rauschgiftdelikt aus Höhr-Grenzhausen ein. Der andere junge Mann wurde zu drei Monaten Haft auf Bewährung und 60 Sozialstunden verurteilt. Er begehe Straftaten ohne Sinn und Verstand, schimpfte Richter Kaboth. "Ich werde die Bewährung überwachen."

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Motorradfahrer bei Unfall in Wirges schwer verletzt

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Wirges - Ein 27-jähriger Motorradfahrer ist bei einem Verkehrsunfall in Wirges schwer verletzt worden. Wie die Polizei in Montabaur mitteilt, war der Mann mit seiner Maschine am Montagabend in der Südstraße (L313) mit einem Auto kollidiert. Die aus der Jahnstraße kommende Pkw-Fahrerin hatte offenbar die Vorfahrt missachtet.

Der Unfall ereignete sich gegen 20.47 Uhr in der Nähe des Wirgeser Schulzentrums. Die 29-jährige Autofahrerin wurde bei dem Zusammenstoß nur leicht verletzt. Der Motorradfahrer musste mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. Sein Zustand sei aber vermutlich nicht lebensbedrohlich, so die Polizei.

Raiffeisens Ideen sind aktueller denn je

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Montabaur - Dass der Genossenschaftsgedanke des Westerwälder Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen gerade in der heutigen Zeit der Finanzkrisen und wirtschaftlichen Probleme weltweit aktueller den je ist, machte der Festakt zu dessen 125. Todestag deutlich.

Auf Schloss Montabaur, Sitz der Akademie Deutscher Genossenschaften, stellte die im vergangenen Jahr gegründete Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft am Dienstagabend mit einer Podiumsdiskussion die Ideen aus der Vergangenheit als Alternativen für die Zukunft vor. Im Festvortrag schlug Bundestagspräsident Norbert Lammert den Bogen von Raiffeisen zur Situation in Europa und der globalen Wirtschaft. mm

Wegen Vogelnest: Baustelle bei Holler muss ruhen

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Holler/Montabaur - Die Fertigstellung der seit Monaten andauernden Brückensanierung bei Holler wird sich weiter verzögern. Wie Ingenieur Kai Mifka vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez mitteilt, müssen die Arbeiten an der L 326 bis Ende Mai oder Anfang Juni ruhen, weil sich eine seltene Vogelart in der Baustelle eingenistet hat.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Nach Rücksprache mit der Oberen Naturschutzbehörde bei der SGD Nord sei entschieden worden, dass der Brutvorgang der Gebirgsstelze, einer unter Naturschutz stehenden Singvogelart, nicht unterbrochen werden dürfe. Die Sanierungsarbeiten an der Bachbrücke zwischen Holler und Montabaur werden deshalb voraussichtlich erst im Spätsommer beendet sein. Der Vogel war bei einer Kontrolle der Umweltbaubegleitung aufgefallen.

Der schleppende Baufortschritt an der L 326 ärgert Berufspendler aus dem unteren Westerwald schon seit Monaten. Täglich wundern sich Autofahrer, die an der Ampel warten müssen, warum an der Brücke unweit der Hollerer Kläranlage nicht gearbeitet wird. Bereits der Baubeginn verzögerte sich im vergangenen Jahr um mehrere Monate. Ursprünglich sollten die Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2012 anfangen und vor Einbruch des Winters abgeschlossen sein (die WZ berichtete). Weil das beauftragte Unternehmen aus Burgbrohl (Kreis Ahrweiler) jedoch erst deutlich später loslegte, konnte dieser Termin nicht gehalten werden.

Die danach angepeilte Fertigstellung der Brücke Ende März musste wegen des harten Winters verschoben werden. Warum es anschließend auch bei besserem Wetter wochenlang nicht weiterging, kann selbst der LBM nicht sagen. Die Straßenbaubehörde hat laut Mifka mehrfach Druck auf die Baufirma ausgeübt und die Geschäftsführung zu einem Gesprächstermin geladen. Dabei seien technische Gründe für den schleppenden Baufortschritt angeführt worden. Der LBM zeigte sich von den Argumenten jedoch nicht restlos überzeugt und ergriff Maßnahmen, um die Firma an den zeitabhängigen Kosten der Baustelle zu beteiligen. Zusätzliche Ausgaben, die durch den schleppenden Baufortschritt entstehen, würden nicht mehr vom Steuerzahler getragen, sondern müssten von der Baufirma selbst übernommen werden, so Mifka.

Der Landesbetrieb Mobilität habe bislang jedoch davon abgesehen, auf dem Klageweg gegen das Unternehmen vorzugehen, weil dies selbst im Erfolgsfalle zu weiteren Verzögerungen führen würde. Der Auftrag müsste in einem solchen Fall neu ausgeschrieben und vergeben werden, was schnell einige Monate dauern kann.

An der aktuellen Situation freilich kann der Bauunternehmer nichts mehr ändern: Aus naturschutzrechtlichen Gründen seien bis zum Ende des Frühjahrs allenfalls kleine Nebenarbeiten möglich, erklärt Mifka. Die Burgbrohler Baufirma habe allerdings zugesagt, die Arbeiten zügig anzugehen, sobald dies von der SGD Nord wieder zugelassen wird.

Naturnahes Außengelände bietet der Freien Montessori-Schule Westerwald viele Möglichkeiten 

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Westerburg - Am Bach spielen, seine Sinne bei einem Barfußpfad schulen, auf einem Baumstamm mit Freunden hocken oder nach Herzenslust in der Natur spielen: Das klingt nach Urlaub und gehört doch zum Schulalltag der freien Montessori-Schule Westerwald. Statt eines gepflasterten Schulhofes steht hier im Wäller Park ein naturnahes Außengelände zur Verfügung. „Kinder haben einen natürlichen Drang, alles zu erkunden, zu erforschen und kennenzulernen. Dieses Prinzip nutzen wir", betont Geschäftsführer Andreas Steiof .

Bei der Gestaltung ihres „Schulhofes" haben die Schüler selbst kräftig mitgewirkt. Mit Straßenfarbe wurden ein  bereits viel genutztes Völkerballfeld, ein Rechenfeld und ein überdimensionales Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel aufgemalt. Sitzgelegenheiten bieten Betonwürfel, die dem Rosa Turm aus der Montessoripädagogik nachempfunden sind. Fußballtore laden zum Bolzen ein, und es gibt auch verschiedene interessante Möglichkeiten, akustischen Gesetzmäßigkeiten bei den Kommunikationsstationen auf die Spur zu kommen. Vorgesehen ist, auf der „Insel" am Hülsbach noch ein Tipi aufzustellen und zudem eine Waldbühne zu schaffen.

Diese „Insel", die über eine selbst gebaute Holzbrücke zu erreichen ist, wird in den laufenden Unterricht genutzt, und dass nicht nur beispielsweise für Biologie. „Wir wollen Natur erfahrbar machen", erklärt Steiof.

Auch die Schulgebäude, die mittlerweile – dank der guten Entwicklung - schon wieder „aus allen Nähten platzen", wurden von den Schülern mitgestaltet, die beispielsweise eine Dschungellandschaft malten. Angesichts der wachsenden Schülerzahlen wird ein Schulneubau - und auch die Idee eines Mehrgenerationen-Internates - weiter anvisiert. Allerdings haben sich die zeitlichen Pläne nicht realisieren lassen; schon im vergangenen Jahr sollte mit dem Bau begonnen werden. Um das Vorhaben zu realisieren, laufen derzeit Gespräche mit dem Land und dem Architekten. 

Einfacher war da ein anderes Projekt zu verwirklichen:  die  Hochbeete, die gute Möglichkeiten bieten, lebensnah zu lernen. „Wir haben ja auch Hauswirtschaft und Ernährung", fügt Steiof erklärend an.

Eine Gelegenheit, die Montessoripädagogik kennenzulernen, bieten die gläsernen Klassenzimmer jeden ersten Freitag im Monat von 13 bis 16 Uhr. Dabei können Eltern und Kinder die Materialien ausprobieren und sich mit Fragen an die Pädagogen wenden. Die Freie Montessori-Schule Westerwald wurde 2005 in privater Trägerschaft gegründet. Am Standort Oberroßbach wurden zunächst 17 Kinder von einem Pädagogen unterrichtet. Nach drei Jahren war die Schule so rasant gewachsen, dass sie den Standort nach Westerburg verlegte – zum Schuljahr 2009/10 lernten hier 80 Schüler. Beim Umzug in die ehemaligen Kompaniegebäude der Wäller Kaserne im Februar 2012 waren es 170. In diesem Schuljahr gibt es nun die erste Montessori-Abgängerklasse mit qualifiziertem Sekundarabschluss I (Mittlere Reife).  Momentan lernen etwa 200 Schüler an der Freien Montessori-Schule Westerwald. bau

Weitere Informationen im Internet unter www.montessori-westerwald.de

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

 

Alte Kleiderkammer der Bundeswehr wird zu Loft umgebaut

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Montabaur - Während es zur Zukunft des Kasernengeländes in Montabaur noch keine offiziellen Informationen gibt, schreitet ein Konversionsprojekt in der Nachbarschaft erkennbar voran. Die Firma B3 Stilhaus von Michael Ferdinand und Stefan Schmidt lässt derzeit die ehemalige Kleiderkammer der Bundeswehr zu einem Wohngebäude umgestalten. Nach Angaben von Stefan Schmidt werden auf dem Gelände bis zu 6 Millionen Euro investiert. Noch im Laufe dieses Jahres soll das Mietobjekt mit insgesamt 13 Loftwohnungen fertig werden.

Eine bereits in ähnlicher Weise umgestaltete Fahrzeughalle auf dem Grundstück an der Hunsrückstraße gibt einen Eindruck vom Stil des Projekts. Das Designkonzept wurde von Anette Kutschheit entwickelt. Aufgrund einer modernen und individuellen Einrichtung erinnert nichts mehr an die frühere Nutzung der Immobilie. Alles wurde komplett entkernt. Die schon fertige Loftwohnung in der ehemaligen Fahrzeughalle dient inzwischen als B3-Musterhaus.

Auch der Umbau der Kleiderkammer zu einem Mietobjekt mit insgesamt 1350 Quadratmetern Wohnfläche ist laut Schmidt weniger kompliziert, als viele Menschen denken. Der Zustand der Gebäude sei grundsätzlich nicht schlecht, erklärt der Investor. Ein Teil der vorhandenen Infrastruktur lasse sich sogar weiterhin nutzen. So verfügte die Kleiderkammer zum Beispiel über einen Lastenaufzug, der nun zu einem Personenaufzug umgebaut wird. Leitungssysteme in den ehemals militärischen Gebäuden eignen sich, um eine moderne Zentralheizung einzubauen. Im Falle der Kleiderkammer habe man sich für ein Gasheizkraftwerk entschieden, sagt Schmidt. Ein nachträgliches Umrüsten auf Erdwärme sei prinzipiell denkbar. Die Heizung im Untergeschoss soll am Ende möglichst alle Immobilien auf dem 15.000 Quadratmeter großen Grundstück versorgen.

Wie der Investor weiter ausführt, sind nach der Umgestaltung der Kleiderkammer weitere Projekte auf dem Grundstück geplant. Dort gibt es noch zehn Bauplätze, auf denen neue Häuser mit jeweils zwei Wohneinheiten entstehen sollen. Außerdem werden im nördlichen Teil des Areals entlang eines Grünstreifens Parkplätze angelegt. Das Gelände wird schließlich einem kleinen Park gleichen und nur für Bewohner und deren Besucher zugänglich sein. Es handelt sich um ein Wohnkonzept für ein eher anspruchvolles Publikum, das Wert auf einen modernen und eleganten Stil legt. Bis Ende 2015 soll alles fertig sein. 

Schmidt und sein Partner haben das Areal im Jahr 2007 erworben. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits seit etwa drei Jahren in privater Hand. Bis vergangenen Sommer wurde die Kleiderkammer teilweise vom Akademietheater Rheinland-Pfalz genutzt, das dort Aufführungen und Schauspielunterricht veranstaltete. Daran erinnert inzwischen allerdings nichts mehr: In der oberen Etage ist die Raumaufteilung für neun Wohnungen mit bis zu 200 Quadratmetern und unterschiedlich großen Balkonen bereits vollzogen. Im unteren Gebäudeteil entstehen vier Wohneinheiten sowie auf 800 Quadratmetern Keller-, Elektro- und Waschräume. Mehr als die Hälfte der Wohnungen sind bereits vermietet.

Ein weiteres Objekt realisiert B3 Stilhaus derweil im neuen Aubachviertel. Unweit des historischen Bahnhofs entstehen in einem kubischen Gebäude mit dem englischen Namen Cubes insgesamt acht Büroeinheiten.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand


Mann schlägt Türsteher mit Stuhlbein

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Rennerod - Erst verletzte er zwei Menschen, dann fuhr er betrunken mit seinem Auto davon: Ein Mann hat am frühen Donnerstagmorgen in Rennerod für mächtig Ärger gesorgt.

Der Beschuldigte verpasste in der Nacht zum Vatertag in einer Gaststätte an der B54 einem anderen Gast eine Kopfnuss. Obwohl man ihn daraufhin des Ladens verwies, kehrte der Mann nur kurze Zeit später wieder zurück und schlug einen Türsteher mit einem abgebrochenen Stuhlbein. Dann fuhr er alkoholisiert mit seinem Auto davon.

Beamte der Westerburger Polizei griffen den Mann kurze Zeit später in seiner Wohnung auf. Seinen Führerschein musste er abgeben.

Raiffeisens Genossenschaftsgedanke erlebt Renaissance

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Montabaur - „Indem wir die Selbsthilfe, die Bestätigung der eigenen Kraft, die Verantwortlichkeit für das eigene Geschick als Wirtschaftsprinzip proklamieren, stehen wir mitten in der Gesamtheit für die großen Aufgaben unserer Zeit", war die Grundidee Friedrich Wilhelm Raiffeisens. Doch ist diese Idee, die das genossenschaftliche Wirken maßgeblich bestimmt, heute noch aktuell?

Das wollte die gerade mal ein knappes Jahr alte Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft bei einen Festakt anlässlich des 125. Todestages des Westerwälder Sozialreformers herausfinden – unter anderem mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, die Theresia Theurl, Direktorin des Instituts für Genossenschaftswesen der Uni Münster, mit einer Frage einleitete: „Leben die Ideen von Raiffeisen noch?"

„Klar", antwortete Bernhard Meffert, Schulleiter des Raiffeisen-Campus in Wirges, der im Raiffeisen-Wirkungsort Flammersfeld lebt, „sie sind mir von morgens bis abends im Bewusstsein." Holger Backhaus-Maul, Soziologe von der Uni Halle-Wittenberg, stellte fest: „Das Thema ist hochmodern und interessiert besonders die Bürger, die heute hochengagiert sind." Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche Deutschlands, fasziniert, dass der Sozialreformer den Spagat zwischen Altruismus und Egoismus auf die Reihe gebracht hat und eine „intelligente Nächstenliebe" praktizierte.

Für Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a. D. und Philosophieprofessor an der Uni München, sind die von Raiffeisen initiierten Genossenschaften ein Teil unserer Kultur und der ökonomischen Praxis. Insbesondere in den urbanen Milieus wünschte er den Ideen des Reformers weitere Verbreitung.

In seiner Begrüßung hatte der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen-Gesellschaft, Werner Böhnke, festgestellt, dass das Genossenschaftswesen eine Renaissance erlebe: Allein in Deutschland gibt es mehr als 7500 Genossenschaften mit 20 Millionen Mitgliedern. Gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren will er erreichen, dass die Wirkungsstätten Raiffeisens in Hamm/Sieg, Flammersfeld, Weyerbusch und Neuwied-Heddesdorf bekannter werden, gemeinsam werben und dadurch mehr Besucher kommen. Bundestagspräsident Norbert Lammert ging in seinem Festvortrag davon aus, dass es für Raiffeisen sicher unvorstellbar gewesen wäre, dass die Finanzwelt von allen anderen Wirtschaften abgekoppelt ist. Er merkte kritisch an, dass es mit der Spreizung der Einkommen und Vermögen durch die virtuellen Geldmärkte nicht so weitergehen dürfe. Er betonte aber auch, dass das genossenschaftliche Bankensystem mit Abstand am besten durch die Finanzkrise gekommen sei. Genossenschaften seien eine gute Möglichkeit, die Probleme der Zukunft zu lösen.

Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland, will jederzeit und honorarfrei vom Leben in den Genossenschaften berichten und bei Bedarf auch als Pate für Neugründungen zur Verfügung stehen. Bürgermeister Josef Zolk (VG Flammersfeld) bat namens der Gesellschaft den Bundestagspräsidenten abschließend, sich dafür starkzumachen, dass zum 200. Geburtstag von Raiffeisen in fünf Jahren die Post eine Sondermarke herausgibt.

Von unserem Redaktionsleiter Markus Müller

Metaller streikten in Niederahr für 5,5 Prozent mehr Lohn

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Niederahr - Rund 170 Mitarbeiter der Firma GEA Westfalia Separator sind am Mittwoch in Niederahr für eine Stunde in den Warnstreik getreten, um der Forderung der IG Metall in der laufenden Tarifrunde nach 5,5 Pozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen.

„Der Wirtschaft geht es bombig, die Auftragslage ist solide, die Gewinne satt. Da ist es nicht zu viel verlangt, wenn die Beschäftigten daran teilhaben", forderte Claif Schminke vom IG Metall-Bezirk Mitte. Am Montag gehen die Tarifverhandlungen in Frankfurt am Main weiter. „Die Arbeitgeber brauchen massiven Druck, damit sie ihr mickriges Angebot von 1,9 Prozent nachbessern. Wir wollen unser Stück vom Kuchen haben", wetterte der Metaller unter dem Pfeifkonzert der Streikenden. Wenn die Arbeitgeber nun mit Arbeitsplatzabbau drohen, sei das ein Spiel mit gezinkten Karten, kritisierte Schminke.

Auch Betriebsratsvorsitzender Uwe Decker nannte das Angebot der Arbeitgeber lächerlich. „Das ist nicht einmal der Inflationsausgleich. Wir sind es doch, die Überstunden machen, am Samstag arbeiten und Nachtschichten schieben. Wir Metaller werden für 5,5 Prozent mehr Lohn kämpfen", machte Decker deutlich. kür

Logistik- und Produktionszentrum im Gewerbegebiet Kreuzwiese eingeweiht

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Neuhäusel/Simmern - Auf einem etwa 25.000 Quadratmeter umfassenden Grundstück im Gewerbegebiet Kreuzwiese hat das Bad Emser Unternehmen Heinen + Löwenstein ein großes Logistikzentrum mit angeschlossenem Bürogebäude gebaut. Dort sind die gesamte  Neuwaren- und Gebrauchtwarenlogistik, der Service sowie die Sauerstofflogistik und die dazugehörige Sachbearbeitung untergebracht.

Jetzt wurde bei strahlendem Sonnenschein im Industriegebiet Kreuzwiese 7 mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, politischen Vertretern und Freunden Einweihung gefeiert. Am selben Tag wurde zudem von dem Medizintechnik-Hersteller das neue Verwaltungsgebäude in Bad Ems (Arzbacher Straße 77-80) eingeweiht.

„Wir blicken optimistisch in die Zukunft", erklärte Firmeninhaber und Geschäftsführer Reinhard Löwenstein bei der offiziellen Begrüßung. Er skizzierte die Entwicklung der Firmengruppe, die mehrere Gesellschaften mit insgesamt 1100 Beschäftigten umfasst. Heinen +Löwenstein ist in den Bereichen Homecare (Heimversorgung von Patienten zu Hause mit Schlafapnoe), Schlafdiagnostik, Intensivbeatmung, Anästhesie, Neonatologie, Pneumologie tätig.

Das mit Erdwärme geheizte Gebäude umfasst 2000 Quadratmeter Büroarbeitsflächen, 4500 Quadratmeter Neuwaren- und Gebrauchtwarenlogistik, 1500 Quadratmeter Schwerlastflächen mit 2500 Palettenplätzen. „ Wir haben in Neuhäusel noch enorme Erweiterungsflächen für die nächsten Jahre", informierte Löwenstein.  „Der Bau zwei weiterer Bürogebäude ist bereits genehmigt, jedoch gibt es noch keinen geplanten Baubeginn.  Wir  werden die Gebäude verwirklichen, wenn der Bedarf absehbar ist."

„Alle Arbeitsplätze sind sicher, die 160 in Neuhäusel ebenso wie die 330 in Bad Ems", versicherte der Firmenchef. In Bad Ems wurde mit dem neuen Verwaltungsgebäude die bestehenden 7000 Quadratmeter Büroarbeitsflächen um 6000 Quadratmeter erweitert. Außerdem verfügt die Firma dort über 2000 Quadratmeter Produktionsflächen inklusiver zugehöriger Lagerfläche.

Die Firmengruppe exportiert ihre eigenen Produkte in mehr als 70 Länder weltweit. Im vergangenen Jahr wurden rund  232 Millionen Euro erwirtschaftet, in diesem Jahr sind rund 250 Millionen Euro geplant.

„Wir wünschen Ihnen den Erfolg der Tüchtigen", wandte sich Edmund Schaaf, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Montabaur, bei der Eröffnungsfeier auch im Namen seiner Kollegen an den Geschäftsführer  und bezeichnete Heinen +  Löwenstein als ein Unternehmen mit Weitblick. „Wir sind glücklich, dass Sie hier sind!", betonte er. Schaaf erklärte, dass die „Kreuzwiese" ein interkommunales Gewerbegebiet ist; beteiligt sind die Ortsgemeinden Simmern, Eitelborn und Neuhäusel.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Bundestagswahl 2013: CDU-Kandidat Andreas Nick geht auf Tour durch 100 Orte

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Westerwaldkreis - Mit einer Tour durch 100 Orte im Wahlkreis 205 (Montabaur) hat CDU-Direktkandidat Andreas Nick die nächste Phase des Bundestagswahlkampfs eingeläutet. Beim Start der Tour in Bannberscheid zeigte sich der 46-Jährige zuversichtlich, nach dem 22. September in Berlin die Nachfolge des langjährigen Wahlkreisabgeordneten Joachim Hörster anzutreten.

Rechnet man die Sommerferien heraus, sind es noch knapp 100 Tage bis zur Wahl zum 18. Deutschen Bundestag. Diese Zeit will Andreas Nick nutzen, um sich in 100 Orten der 15 Verbandsgemeinden (VGs) seines Wahlkreises bekannter zu machen. In den zehn VGs des Westerwaldkreises kenne man ihn seit 1998 als Mitglied des Kreistages und stellvertretenden CDU-Vorsitzenden der VG Montabaur, so Nick. In den fünf VGs des Rhein-Lahn-Kreises (Diez, Hahnstätten, Katzenelnbogen, Nassau und Nastätten) habe er jedoch noch Defizite auszugleichen.

Doch nicht nur um die Vorstellung der eigenen Person gehe es ihm bei der Tour von Haustür zu Haustür, für die er sich pro Gemeinde gut zwei Stunden Zeit nehmen will. Bei den Menschen vor Ort erfahre er auch viel über die Region und die Themen, die die Wähler bewegen. Diese Erfahrung habe er nach seiner Nominierung auch schon bei den Antrittsbesuchen als CDU-Kandidat bei den 15 VG-Bürgermeistern sowie bei vielen sozialen und kulturellen Einrichtungen gemacht.

Zwar ist Nick auch in den sozialen Netzwerken aktiv, twittert fleißig, setzt Kommentare auf Facebook sowie auf seinem Internetauftritt ab und interagiert dort virtuell mit den Wählern. Doch das persönliche Gespräch könne die moderne Technik nicht ersetzen.

Übergreifend sieht er seinen Auftrag darin, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen für die Menschen schafft: "Das heißt umfassender Zugang zu Lebenschancen aller Art", sagt Andreas Nick. In den Regionen Westerwald und Rhein-Lahn seien dies vor allen Bildungschancen und die Verbesserung der Infrastruktur bei Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Diese Aufgaben seien vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung eine große Herausforderung. Auch bei den ersten Gesprächen mit Wählern in Bannberscheid stehen die Versorgung vor Ort und die Unterstützung der Vereine im Vordergrund. Schneller Zugang zum Internet müsse auch in kleinen Orten selbstverständlich werden, so Nick, um dezentrale Arbeitsplätze zu schaffen. Ohne ausreichende Bandbreite könnten weder Gewerbegebiete ausgewiesen noch Freiberufler angeworben werden. Ebenso wichtig sei der Ausbau schneller Autobahnanbindungen.

Enden soll die Tour kurz vorm Wahltag in Heiligenroth, wo Andreas Nick aufgewachsen ist. Auf die Frage, wie viele Stimmen er sich erhofft, antwortet er zunächst scherzhaft: "Jedenfalls mehr als alle anderen Kandidaten." Nach kurzem Nachdenken ergänzt er: "40 Prozent plus X sollten drin sein."

Von unserem Redakteur Andreas Jöckel

  • Aus dem Werdegang des Kandidaten: Dr. Andreas Nick wurde 1967 in Koblenz geboren, ist in Heiligenroth aufgewachsen und wohnt in Montabaur. Seine Partnerin arbeitet als Beamtin in Bonn. Sein Abitur hat er 1986 am Mons Tabor Gymnasium in Montabaur gemacht. Nach dem Wirtschaftsstudium an der WHU in Vallendar war er zunächst Hochschulassistent am Lehrstuhl für Finanz- und Bankmanagement. Danach hat er mehr als 15 Jahre in Frankfurt als Berater bei Banken gearbeitet. 2012 wurde Nick zum Professor an der Frankfurt School of Finance & Management berufen. Politisch war er von 1991 bis 1995 als Kreisvorsitzender der Jungen Union Westerwald aktiv. Seit 1998 gehört er dem Kreistag an. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender der CDU in der VG Montabaur. Privat liebt er lange Spaziergänge und drückt die Daumen für die Eintracht Frankfurt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.dr-andreas.nick.de.

FFW Weltersburg feiert ihr 50-jähriges Bestehen

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Weltersburg - Seit 50 Jahren gibt es die Freiwillige Feuerwehr in Weltersburg. Dieses Jubiläum wird von Freitag, 7. Juni, bis Sonntag, 9. Juni, gebührend gefeiert. Das 50-jährige Bestehen gibt auch Anlass, auf die Geschichte der Brandschützer in der 280 Einwohner zählenden Gemeinde zurück zu blicken.

Bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr gab es in Weltersburg eine Pflichtfeuerwehr, die sich aus allen männlichen Dorfbewohnern zwischen dem 18. Und 60. Lebensjahr zusammensetzte. Der Leiter dieser Pflichtfeuerwehr, er führte die Bezeichnung Kommandant, war zuletzt Berthold Weber. An Geräten waren damals nur ein Standrohr, einige Schläuche und Stahlhelme sowie der einachsige Schlauchwagen vorhanden. Der Brand einer Feldscheune Ende 1962 war Anlass für erste Gespräche über die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Am 23. Januar 1963 trafen sich Bürgermeister Alfred Schneider und Kreisbrandinspekteur Popp aus Hachenburg mit 21 Männern des Dorfes zur Gründerversammlung in der Gaststätte Munsch. Zum ersten Wehrführer wählte die Versammlung Josef Schmidt. Gründungsmitglieder waren: Josef Göbel, Alois Hannappel, Manfred Hannappel, Rüdiger Hammer,  Rudi Holzbach, Erich Müller, Alfons Munsch, Willibald Ortseifer, Anton Sado, Dieter Schäfer, Wolfgang Schäfer, Josef Schilling, Josef Schmidt,  Alfred Schneider, Alois Schui, Berni Sturm, Erwin Sturm, Josef Sturm, Rudi Sturm, Berthold Weber, Heinz Wüst.

Im August 1963 erhielt die Feuerwehr einen einachsigen Anhänger, der von einem Traktor gezogen wurde. Berthold Weber wurde 1969 Wehrführer und leitete die Wehr auch im Jubiläumsjahr 1988. Vom 24. bis 26. Juni 1988 feierte die Freiwillige Feuerwehr und ihr Musikverein das 25-jährige Bestehen.

Die Feuerwehr wurde 1975 in den Verantwortungsbereich der Verbandsgemeinde Westerburg übernommen und erhielt 1981 ein Feuerwehrauto, Baujahr 1963.  Im November 1987 konnte mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses begonnen werden. Im Mai 1989 wurde das neue Gerätehaus feierlich eingeweiht. Außerdem erhielt die Wehr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug, da das alte Feuerwehrauto aus dem Jahr 1963 nicht mehr verkehrstüchtig war.

Im November 1989 wurde Berthold Weber, der bis zu seinem  60. Geburtstag die Wehr leitete, aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Gerd Holzbach wurde auf Vorschlag der Wehr und der Ortsgemeinde zum Wehrführer gewählt. Zurzeit gibt es in Weltersburg  23 aktive Feuerwehrmänner  und -frauen.  Jährlich absolvieren die Floriansjünger Brand- und Atemschutzlehrgänge und erreichen regelmäßig ihre Leistungsabzeichen in Bronze, Silber oder Gold.

Gründung der Jugendfeuerwehr

Seit Anfang des Jahres 1995 gingen zwölf Jungen und drei Mädchen ihrem Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr nach. Mit der Gründungsfeier der Jugendfeuerwehr am 14. und 15. Juni 1997 wurden die Jugendlichen offiziell aufgenommen. Schirmherr Phillipp Wienand überreichte einen Wimpel als Geschenk für die Jugendlichen. Zurzeit sind sechs Jungen und ein Mädchen in der Jugendfeuerwehr aktiv. Sie werden von Jugendfeuerwehrwart Markus Dasbach und Michel Wagner feuerwehrtechnisch in Theorie und Praxis ausgebildet. Besonders herauszuheben war im Jahr 1998 das Ausrichten einer Großübung aller Jugendwehren der Verbandsgemeinde Westerburg.

Am Gründungstag der Jugendfeuerwehr, 14. und 15. Juni 1997, erhielt auch die Freiwillige Feuerwehr Weltersburg durch den Schirmherrn Phillipp Wienand  eine Feuerwehrfahne. „Wenn Feuerwehren bei Umzügen und Festen in Uniform und mit einer Fahne durch die Straßen ziehen, wollen wir Geschlossenheit demonstrieren und deutlich machen, dass uns die Zugehörigkeit zu einer Feuerwehr über Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg verbindet", erläuterte Wehrführer Gerd Holzbach das Tragen einer Feuerwehrfahne. Die Weltersburger haben sich „Bereitschaft und Mut, schütz Menschen Hab' und Gut" auf ihre Fahne geschrieben, dazu das Gründungsjahr 1963.

Das Festprogramm

Ein Festgottesdienst unter Mitwirkung des Musikvereins der Freiwilligen Feuerwehr Weltersburg wird bereits am Samstag, 1. Juni, um 17.30 Uhr in der Pfarrkirche in Salz gefeiert. Anschließend findet ein Totengedenken auf dem Weltersburger Friedhof unter Mitwirkung des MGV Liederkranz statt.

Freitag, 7. Juni: 20 Uhr: Festkommers; Mitwirkende: Rot-Weiße-Funken aus Frickhofen, MGV Liederkranz Weltersburg, großer Zapfenstreich mit der Stadtkapelle Westerburg und dem Spielmannszug Brandscheid; nach dem Kommers musikalische Unterhaltung durch die Stadtkapelle Westerburg.

Samstag, 8. Juni: 14 Uhr: Große Sommerolympiade der Jugendorganisationen; 20 Uhr: Feuerwehrball mit den „Lasterbacher Musikanten" im Festzelt (Eintritt: 5 Euro);

Sonntag, 9. Juni: 11 Uhr: Kreisfeuerwehrtag; musikalische Unterhaltung durch den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Nistertal von 11 bis 13 Uhr, anschließend werden die Gäste bis zum Festausklang durch den Musikverein der Freiwilligen Feuerwehr Weltersburg unterhalten.   bau

 

Auto kollidiert auf der A3 mit Lastwagen

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Görgeshausen - Bei einem Verkehrsunfall auf der A3 bei Görgeshausen sind am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr zwei Personen aus Süddeutschland verletzt worden. Sie waren mit ihrem Auto beim Auffahren an der Anschlussstelle Diez mit mehreren Lastzügen kollidiert. Die A3 in Fahrrichtung Frankfurt war danach etwa eine Stunde lang voll gesperrt.

Wie die Autobahnpolizei in Montabaur mitteilt, hatte der 72-jährige Autofahrer seinen Wagen zunächst problemlos zwischen zwei Sattelzüge auf der rechten Spur manövriert. Als er jedoch zum Überholen auf die mittlere Spur wechseln wollte, übersah er einen dort fahrenden Lastwagen. Der Wagen wurde erfasst und gegen die Leitplanke und gegen weitere Lkw geschleudert. Die Beifahrerin musste zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Es entstand ein Schaden von insgesamt 40.000 Euro. Im Rückstau kam es anschließend noch zu einem Auffahrunfall.


Wohnmobil und Wohnanhänger kollidieren auf A48

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Höhr-Grenzhausen - Staus und Behinderungen waren am Sonntagmittag die Folge eines Unfalls auf der A48 in Fahrtrichtung Dernbach. Gegen 12.20 Uhr waren in der Gemarkung Höhr-Grenzhausen ein Wohnmobil und ein Pkw mit Wohnanhänger kollidiert.

Das Wohnmobil war zuvor auf der linken Spur mit einem anderen Auto zusammengestoßen und dabei abgedrängt worden. Ein Kind wurde leicht verletzt. Der Schaden liegt nach Angaben der Montabaurer Autobahnpolizei bei circa 35 000 Euro. Zwei Fahrspuren waren etwa anderthalb Stunden gesperrt.

Madonna, Marienkapelle und Marienbrunnen an der Liebfrauenkirche geweiht

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Westerburg - Grund zur Freude haben die Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche ebenso wie alle Gottesdienstbesucher und Wallfahrtsteilnehmer: Feierlich wurde die durch den Freundeskreis renovierte Kapelle und die originalgetreue Kopie der Lieben Frau vom Reichenstein eingeweiht. Das Festwochenende begann mit einem bewegenden Marienkonzert, bei dem die Westerwälder Vocalisten unter der Leitung von MusikdirektorHubertus Weimer zum letzten Mal in der Wallfahrtskirche zu hören waren. AmFlügel musizierte und faszinierte mit seinem Können Walter Born; zudem konnte mit Gerhard Brückel (Tenor) ein Solist für dieses Konzert gewonnen werden, der für seinen ausdrucksstarken Gesang ebenso wie die Sänger mit stürmischen Beifall belohnt wurde.

Wehmut mischte sich beim Zuhören in die Begeisterung, wie schön dieser Männerchor die Lieder interpretierte. „Wir müssen es zur Kenntnis nehmen, dass sich die Westerwälder Vocalisten auflösen. Wir sind ihnen zu großemDank verpflichtet, haben sie doch in den vergangenen 15 Jahren mit ihren Konzerten hier viel zum Erhalt der Liebfrauenkirche geleistet", dankte Gerhard Krempel (Vorsitzender des Fördervereins). Mit ihrem Gesang hätten sie „den Staub von der Seele gewischt", die Zuhörer in ihren Herzen erreicht.

Schöner könnte man die Wirkung auch dieses Marienkonzertes nicht beschreiben. Weimer hatte dazu ein außerordentliches Programm zusammengestellt, das in sechs Liedblöcken den Weg von der Passion über das Gotteslob, Tod und Verklärung, Bitte und Vertrauen, zur Nacht hin zur Marienanbetung wies. Dazwischen musizierte Born aufs Feinste und begeisterte auch als feinfühliger Begleiter am Flügel.

Mit dem „Ave Maria" (Hubertus Weimer), dem Segen Pfarrer Ralf Hufskys und zwei Zugaben ging damit ein Konzert zu Ende, das eine treffliche Vorbereitung für die Weihen am kommenden Tag war. Sie wurden im festlichen Rahmen nach dem Pontifikalamt mit Abt Andreas Range (Abtei Marienstatt), Pfarrer Ralf Husky und Diakon Dieter Hering vollzogen. Mitwirkende waren der katholische Kirchenchor Westerburg, Organist Johannes Schröder, Hans-Albert Demer (Bass), Stefan Schmidt (Tenor) und Dr. Gerold Beck (E-Piano).

In seiner Festansprache ging Gerhard Krempel auf die Geschichte der Liebfrauenkirche mit ihren Gnadenbildern ein und betonte: „Wir wollen keine Wunderstätte eröffnen, die Kirche bleibt ein Ort der Einkehr, des Gebetes." Dass die Weihen durch Abt Andreas vollzogen wurden, unterstreiche die traditionelle enge Verbundenheit zum Kloster Marienstatt. Er dankte allen Spendern, Sponsoren und Mitwirkenden und schloss mit dem Satz: „Die Liebfrauenkirche hat Zukunft!". Bürgermeister Gerhard Loos (Westerburg) dankte dem Vorsitzenden für seine besonderen Verdienste um den Erhalt der Wallfahrtskirche und bekannte, dass er – so wie es Pfarrer Husky auch erklärte – besonders dankbar sei, dass dieses Gotteshaus allen Christen offen stehe. Zum Ausklang lud der Verein der Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche zum Zusammensein bei Suppe und Getränken ein. Dazu spielte der Musikverein Neuhochstein-Schönberg. Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Sainerholz lässt zum Geburtstag die Korken knallen

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Ötzingen-Sainerholz - Zwischen Regen, Hagel und Sonnenschein wurde am Wochenende in der Dorfmitte von Sainerholz die 650-Jahr-Feier begangen. Neben einem großen Zelt auf dem Dorfplatz gab es einige Stände, an denen Handwerker ihr Können zeigten.

Norbert Daum und seine Hobby-Schmiede brachten Kinder zum Staunen, als sie glühendes Eisen mit dem Hammer formten. „Die Kleinen kennen so was ja gar nicht mehr", meinte Daum. Der Rauch der brennenden Kohlen zog bis hinüber zu Holzkünstler Torsten Wolf, der vor den Augen der Passanten eine Sitzgruppe mit der Motorsäge formte. In den Topf gucken ließen sich die Brauer, die Maische rührten. Neben dem fertigen Getränk gab es auch frischgebackenes Brot zu kaufen.Versteckt in einer Garage hatten die Sainerholzer Frauen einen Raum zum Thema Handarbeit eingerichtet.

Ein Haufen Alpaka-Wolle wurde von den Besuchern ebenso bestaunt, wie eine Spindel und das fertige Produkt. „Jahrelang hatten wir hier Alpakas, leider ist das letzte vor drei Wochen gestorben", erklärte Jutta Hommrich, die in Tracht aufmarschierte.Für die Kinder gab es neben Schminken und Spielen auch noch die Möglichkeit, eine Runde auf dem Pony zu drehen. Die Älteren schauten eher mal im Zelt vorbei, das den ganzen Sonntag über viele Besucher beherbergte.

In diesem wurde bereits am Freitagabend mit rund 400 Gästen der Kommers gefeiert. Sie erlebten einen unterhaltsamen Abend, der von Musik und Festreden geprägt war.„Unser Ziel ist es, einen kurzweiligen Kommers abzuhalten", erklärte der Ortsvorsteher von Sainerholz, Thomas Kloft, im Vorfeld. So kam es auch. Das lag vor allem an der gesunden Mischung von Musik und Wortbeiträgen, und daran, dass die Festreden entweder kurz und bündig waren, oder sehr humorvoll gestaltet wurden.

Zur Einstimmung swingte die Big Band Boden kraftvoll auf. Mit „In the mood" von Glenn Miller wählten sie einen nahezu perfekten Übergang zu den Festreden. Der bestens aufgelegte Moderator Christian Weber-Laudagé, Mitglied der Band und vor allem Ötzinger, kündigte den Hauptredner als halben Sainerhölzer an: „Seine Mutter war hier als Resi bestens bekannt, bevor sie nach Ötzingen verschleppt wurde." Bürgermeister Ansgar Ritz begründete humorvoll, warum Sainerholz wirklich etwas Einzigartiges ist. „Was muss das für ein Ort sein, der mit 400 Einwohnern politisch zu Ötzingen, kirchlich zu Niederahr und telefonisch zu Freilingen gehört?"

Natürlich hatte er den Landrat eingeladen: „Er hat geantwortet, dass offizielle Gratulationen erst ab einem 750-jährigen Bestehen vorgesehen sind. Ich vermute er hatte Angst, dass er an der 750-Jahr-Feier von Sainerholz nicht da ist, und hat spontan zur 650-Jahr-Feier zugesagt." Mit meist witzigen Einlagen erwähnte Ritz 13 Personen, die an der einjährigen Vorbereitung des Festes oder deren Durchführung eine wichtige Rolle spielen. Weiter ging es mit vier Liedern des MGV „Concordia" Ötzingen. Gleich darauf zollte Landrat Achim Schwickert seinen Respekt: In dieser Ortsgemeinschaft (mit Ötzingen) klappe das soziale Gefilde besser als in der Großstadt.

Nach dem Auftritt des „Malberg Blech", einem jungen Bläserquintetts, redete in Vertretung des Verbandsbürgermeisters der Ex-Kölner und jetzige Ötzinger Bruno Kerz: „Als ich vor 40 Jahren zum ersten Mal hier war, dachte ich ,Du bist am Ende der Welt', nun kann man sagen: Sainerholz ist eine Perle geworden". Den Auftritt des Projektchors „Itzsingers" belohnte das Publikum mit reichlich Applaus. Als Vertreter der umliegenden Gemeinden gratulierte der Bürgermeister von Moschheim, Thomas Fein. Als letzter Redner wünschte Ortsvorsteher Kloft allen eine gute Unterhaltung, bevor es mit der Big Band Boden weiter ging. Am Montag enden die Feierlichkeiten mit der traditionellen Kirmes.

Von unseren Reportern Christina Nover und Ulrich Mickley

Westerwälder Jäger zeigen Kindern ihr Revier

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Pottum - Wie spannend und aufregend der Wald sein kann, hat ein Dutzend Kinder aus dem Westerwald am Samstag beim Jagderlebnistag in Pottum am Wiesensee erlebt. Zusammen mit Jäger Christoph Heinz und einigen befreundeten Kollegen gingen die Mädchen und Jungen in dem 435 Hektar großen Revier auf die Pirsch, beobachteten Wild vom Hochsitz aus und lernten, Spuren im Laub oder an Bäumen richtig zu deuten. Das regnerische und kühle Wetter im oberen Westerwald konnte den Teilnehmern die gute Laune nicht verderben – schließlich hatten sie mit wasserfester Kleidung vorgesorgt.

Die faszinierenden Einblicke in die Natur ließen sie das Schmuddelwetter zudem fast vergessen.

Jagdpächter Harry Heinz aus Pottum ist es schon lang ein Anliegen, Kinder für die Natur zu sensibilisieren. Immer wieder lädt er deshalb Schüler und Kindergartenkinder zu Ausflügen in sein Revier ein. Beim Jagderlebnistag, den die Rhein-Zeitung in Kooperation mit dem Landesjagdverband Rheinland-Pfalz am Wochenende veranstaltete, waren Harry Heinz und sein Sohn Christoph sofort mit Eifer dabei. Auch Jagdpächter Oliver Knoche aus dem benachbarten Stahlhofen am Wiesensee unterstützte die Organisatoren. Über das Internet konnte Christoph Heinz darüber hinaus mehrere befreundete Jäger aus dem ganzen Bundesgebiet als Helfer gewinnen. Aus Hessen, Bayern und Brandenburg reisten die Kollegen an.

Spuren in der Natur gedeutet

Aus Sicht der Jäger gibt es mindestens zwei gute Gründe für die Durchführung solcher Aktionstage. Zum einen stellen sie immer wieder fest, dass vielen Kindern heutzutage der Bezug zur Natur verloren geht. Sie beherrschen zwar perfekt die Bedienung moderner Handys, können aber oftmals einen Hasen nicht von einem Kaninchen unterscheiden. Zum anderen bedauern Heinz und seine Kollegen, dass vielerorts ein schiefes Bild des Jägers existiere. Dieser werde häufig nur mit Schießen in Verbindung gebracht. Wie vielfältig seine Aufgaben zum Beispiel in der Biotoppflege sind, bleibe vielen Außenstehenden verborgen.

Für die Teilnehmer des Jagderlebnistages freilich gilt das nicht: Die Kinder und ihre erwachsenen Begleitpersonen bekamen differenzierte Einblicke in den Alltag der Jäger. So zeigten Christoph Heinz und seine Kollegen ihnen beispielsweise, welche Früchte eine Streuobstwiese bietet, wie man das Alter von Bäumen und Pflanzen bestimmen kann und welchen Schutz das Dickicht kleinen Lebewesen bietet. Aufregend waren natürlich sämtliche Spuren, die wilde Tiere in der Natur hinterlassen – seien es Verbissschäden an Sträuchern oder auch höhlenartige Gänge im Unterholz.

Eine Besonderheit des Pottumer Reviers sind die großen Wasserflächen des Wiesensees, der Lebensraum für viele Vogelarten bietet. Mit Ferngläsern konnten die Kinder zum Beispiel Stockenten und Nilgänse beobachten. Die Jäger erklärten ihnen dabei unter anderem die Unterschiede zwischen Tauch- und Schwimmenten. Zu fast allen Themen gab es für die Teilnehmer illustrierte Infobroschüren.

Abendlicher Ansitz war Höhepunkt

Höhepunkt des Jagderlebnistages war das Beobachten der Wildtiere in der Abenddämmerung von einem Hochsitz aus. Die Kinder hörten genau hin, achteten konzentriert auf jedes Rascheln im Gebüsch und jedes Geräusch in der Natur. Zum Ausklang des Tages schließlich wurde an der Hütte am Palzhahn gemeinsam gegrillt. Harry Heinz und seine Kollegen hatten auch die Bewirtung ihrer Gäste vorbildlich organisiert. Gemeinsam ließen die Teilnehmer die Eindrücke eines ungewöhnlichen und ereignisreichen Tages Revue passieren. Den Wald werden viele von ihnen nun mit anderen Augen sehen. Und wer weiß: Vielleicht plant manch einer von ihnen, später einmal selbst Jäger zu werden.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Zuschauer und Schaukämpfer freuen sich über niveaulosen "Wrestling Bash"

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Wirges - Eine wilde Meute am Ring. Eine noch wildere im Ring. Es riecht nach Schweiß, die Luft ist stickig. Das Licht ist schummrig. Barbusige Frauen schenken Spirituosen ein. Nicht in Gläser, sondern gleich ins Gesicht. Schmierige Körper krachen auf die Holzdielen des Rings. Auf der Bühne hauen ein paar abgedrehte Musiker in die Saiten. Es wird viel gejubelt und noch viel mehr gegrölt. „Wir wollten einfach mal was anderes machen, was Neues bieten." Der Plan von Dominik Weyand und seinem Team von „spack!Medien" ist aufgegangen. Der „Wrestling Bash" in Wirges war anders. Das Spektakel lockte 400 Zuschauer ins Bürgerhaus – nicht schlecht für einen Event, der ganz bewusst auf Attribute wie Niveau und Harmonie verzichtet.

Wrestling – der Begriff alleine reicht schon aus um zu beschreiben, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht. Die, die da in den Ring steigen, sind gewillt, sich weh zu tun. Sie müssen sportlich sein, doch hat das Spektakel wenig mit Sport zu tun. Es ist eine Show, eine Inszenierung. Der Kampf „Gut" gegen „Böse" – auch wenn die Grenze zwischen gut und böse eine schwammige ist. Der Held des Abends: „Boris the Butcher" aus Wladiwostok. Das Gesicht hinter einer Wrestlingmaske verborgen. In weißen Gummistiefeln und mit weißer Schlachterschürze. Zumindest sind das die Grundfarben. Jetzt, wo es hinaus geht in den Ring, dominiert das Rot des Kunstblutes – Gesicht, Hände, Kleidung, Boris hat nichts ausgelassen.

Im Ring ist „Boris the Butcher" kompromisslos, schmettert seine Gegner wie „Pedro Poo" immer wieder auf den Ringboden. Er verteilt rohes Fleisch an die Masse. Und Hiebe an den Rest der Bande. Die Masse grölt, jubelt, schlägt mit den Händen auf den Ringboden. Ganz nah dran stehen die Zuschauer am Geschehen. Nicht selten schrecken sie zurück, weil ihnen schwitzige Körper um die Ohren fliegen. Butcher hinterlässt eine (Kunst)Blutspur, Pedro Poo verstreut überall weißes Pulver (Mehl, keine Drogen). Nicht nur die Wrestler, auch die Zuschauer sind gezeichnet von dem, was da zwischen den Ringseilen passiert. Jetzt würde man erwarten, hier steht eine jubelnde Meute aus (männlicher) Freaks am Ring. Doch weit gefehlt – hier finden sich auch viele weibliche Fans, die, ein Dosenbier in der Hand, die Wrestler anfeuern.

Hinter der Bühne bereitet sich „Schlächter" Boris derweil auf seinen nächsten Auftritt vor. „Natürlich tut es auch weh, wenn man so durch den Ring fliegt", sagt er. Die Maske aus dem Gesicht gezogen sieht der 30-Jährige aus wie der nette Junge von der Gemüsetheke im Supermarkt um die Ecke. Und natürlich kommt er auch nicht aus Wladiwostok, sondern irgendwo aus Deutschland. „Wirges ist ein geniales Publikum. Mir sind weniger Zuschauer, die dafür aber richtig abgehen, viel lieber als 1000 Fans und keiner geht mit." Und die hier in Wirges, die gehen richtig ab.

Das Experiment ist aufgegangen: Die, die da waren, hatten einen herrlich niveaulosen Abend. Ließen sich von den Oben-Ohne-Tänzerinnen ordentlich was einschütten. Rockten zur keinesfalls seichten Musik des „Wrestling Bash Orchestras". Bepöbelten nach Herzenslust die windigen Gestalten im Ring. „Wir sind absolut zufrieden mit der Resonanz", sagte auch Veranstalter Weyand. „Wir sind oft angesprochen worden, dass man sich mal etwas anderes als die Konzerte und Festivals für die Region wünscht. Der Wrestling Bash ist genau das. Und wir wollen ihn als festen Event im Westerwald etablieren." Das klingt nicht nur wie eine Drohung, das ist eine. Die wilde Horde wird wiederkommen.

Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann

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