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Resolution: Keine Extra-Sonntage für Outlet-Center

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Westerwaldkreis - Eine Resolution gegen zusätzliche verkaufsoffene Sonntage hat der Stadtrat Westerburg auf Antrag der Fraktionen von CDU- und WuB verabschiedet. In Wirges wendet sich die SPD-Stadtratsfraktion gegen eine Ausweitung der Öffnungszeiten am künftigen FOC. Auch hier ist möglicherweise mit einer Resolution zu rechnen. Den Antrag für die Sonntagsöffnung beim Land hat der Stadtrat Montabaur gestellt.

Von unserem Redakteur Michael Wenzel

Der Betreiber des künftigen Fashion Outlet Centers (FOC) begründet sein Anliegen wie folgt: Der erfolgreiche FOC-Betrieb erfordere, dass man an mehr als den im Ladenöffnungsgesetz Rheinland-Pfalz zulässigen vier Sonntagen öffnen kann. Begründet wird dies damit, dass im Konkurrenzkampf mit dem FOC Zweibrücken Montabaur nicht benachteiligt werden dürfe. Heftiger Widerstand gegen die mögliche Sonderregelung formiert sich auch in Limburg. Und auch in einigen Städten im Westerwaldkreis schlagen die Wogen hoch. Der Einzelhandel befürchtet, dass eine exklusive Sonderregelung nur für das FOC mit zusätzlich acht offenen Sonntagen eine Wettbewerbsverzerrung darstellt. Insbesondere klassische Textileinzelhändler in der Region befürchten einen existenzbedrohenden Kaufkraftabfluss in Richtung Fashion Outlet Center. Die IHK Koblenz ruft zum Dialog auf.

Der Stadtrat von Westerburg hat Staatsminister Roger Lewentz aufgefordert, den Antrag auf Ausnahmegenehmigung für die Ladenöffnungszeiten abzulehnen. Der Rat befürchtet, dass eine solche Ausnahmegenehmigung erhebliche Auswirkungen auf Westerburg und die umliegenden kleinen Städte haben wird. "Es ist nicht hinnehmbar, dass laut Gesetz im Umfeld von Montabaur alle anderen Städte nur vier verkaufsoffene Sonntage durchführen dürfen und beim FOC in Montabaur eine Verdreifachung stattfinden soll", heißt es in der Resolution.

Millionenschwere Unterstützung für Westerburg geleistet

Argumentiert wird auch damit, dass in den vergangenen Jahren in Westerburg - mit Unterstützung des Landes - Millionen Euro für den Ausbau der Westerburger Innenstadt aufgewendet wurden. Auch vor dem Hintergrund des Landesentwicklungsplanes IV und der speziellen Förderung der Innenstädte sollten die kleinen Fachgeschäfte erhalten bleiben und die Innenstädte nach wie vor lebenswert erhalten werden.

Die Erweiterung der WERKstadt in Limburg und die Ansiedlung eines FOC in Montabaur werde erhebliche Auswirkungen auf die Zentren aller Städte des Westerwaldes haben, so der Westerburger Stadtrat. "Wenn die beantragten Öffnungszeiten auch noch zeitgleich auf die verkaufsoffenen Sonntage in Westerburg fallen, kann man sich leicht vorstellen, was dann noch in der Stadt los sein wird. Wir müssen uns mit allen Mitteln gegen eine solche Ungleichbehandlung wehren", fordert CDU-Sprecher Herbert Schmitz.

SPD befürchtet gravierende Auswirkungen

Zudem sollte der Schutz von Sonn- und Feiertagen nicht gänzlich außer Acht gelassen werden. Auch die SPD-Stadtratsfraktion Wirges befürchtet gravierende Auswirkungen für den heimischen Einzelhandel. Fraktionsvorsitzender Harald Schweitzer stellte dazu fest, dass es nicht sein könne, dass verkaufsoffene Sonntage in den Gemeinden stark reglementiert und sogar die Zahl der Flohmärkte begrenzt werden, dann aber bei einem großen Center großzügige Ausnahmen gemacht werden, was den örtlichen Einzelhandel drastisch benachteiligt. Schweitzer erinnerte daran, dass die Stadt Wirges sich nicht den Klagen anderer Städte angeschlossen hatte, die das FOC in Montabaur verhindern wollten: "Wir wollten uns nicht als Verhinderer einer Entwicklung in Montabaur profilieren, aber was zu viel ist, ist zu viel", machte Schweitzer deutlich.

Die Kommunalpolitik, so der SPD-Politiker weiter, müsse aber ein Interesse daran haben, dass der Einzelhandel nicht weiter schrumpft. Schon jetzt seien zu viele Leerstände zu beklagen. "Was hat ein Einzelhändler davon, wenn das FOC in Montabaur sonntags geöffnet hat, er selbst aber seinen Laden geschlossen halten muss?", fragt der Fraktionsvorsitzende. Dies führe zu einer nicht zu akzeptierenden Wettbewerbsverzerrung, die auch Auswirkungen auf die Existenz von Betrieben haben wird und damit auch auf Arbeitsplätze. Schweitzer kündigte an, dass die SPD sich vorbehalte, eine entsprechende Resolution im Stadtrat von Wirges einzubringen.


Unbekannte stehlen schweren Weihnachtsbaum

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Montabaur - Unbekannte Täter haben in Montabaur einen 1,20 Meter großen Weihnachtsbaum gestohlen. Das dekorierte Gewächs stand auf einem Grundstück in der Rhönstraße.

Der Baum war mit einer Solarlichterkette geschmückt und befand sich in einem Tontopf, der mit einem roten Jutesack und grüner Schleife dekoriert war. Da das Diebesgut ein Gewicht von circa 60 Kilogramm hatte, dürften zum Abtransport mindestens zwei Personen und gegebenenfalls ein Fahrzeug erforderlich gewesen sein, so die Montabaurer Polizei. Die Tat ereignete sich am Montag zwischen 16 und 17 Uhr. Hinweise an die Polizei unter Tel. 02602/92260.

Hahn am See kauft Pfarrzentrum für 1 Euro

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Hahn am See. Für 1 Euro kann die Gemeinde Hahn am See bald ein Gemeindezentrum mit viel Platz ihr Eigen nennen und bekommt noch 20 000 Euro für Sanierungsarbeiten oben drauf. Das Angebot machte die katholische Kirchengemeinde St. Margaretha Hahn. Nun fehlt nur noch die Zustimmung des Bischöflichen Ordinariats.

Von unserer Redakteurin Susanne Willke

Der Gemeinderat hat diesen Beschluss mit fünf zu drei Ja-Stimmen gefasst. Ortsbürgermeister Thomas Klein wäre zwar ein einstimmiger Beschluss lieber gewesen, verrät er im Gespräch mit der WZ, aber vielleicht kann die Zeit die Kritiker überzeugen, die vor allem die doppelt so hohen Unterhaltungskosten im Blick haben.

Nach Ansicht von Klein ist dies eine Lösung, die der Gemeinde vorläufig ohne größere Investitionen ein Bürgerzentrum verschafft, in dem jegliche Art von Veranstaltungen auch mit großen Besuchergruppen möglich sind. Bisher mussten die Bürger bei größeren Feierlichkeiten auf die Nachbargemeinden ausweichen. Die alte Schule, die derzeit vor allem als Jugendraum genutzt wird, bietet nur wenig Platz für größere Feiern und müsste zudem dringend saniert werden.

Das ehemalige Pfarrzentrum bietet Räume auf einer Fläche von mehr als 800 Quadratmetern und ein Grundstück mit rund 3600 Quadratmetern - das alles mitten im Dorf. Das Gebäude ist im September diesen Jahres profanisiert worden (die WZ berichtete), weil die Kirchengemeinde St. Margaretha Hahn es nicht weiter unterhalten, sondern bis 31. Dezember schließen und im Zweifelsfall abreißen wollte. Diese Situation war einer der Gründe für eine Dorfmoderation, die das Büro Umweltplan Redlin aus Dreikirchen leitet. In abendlichen Gesprächsrunden wurde unter anderem eine Pro- und Kontra-Liste erarbeitet, die sich um die Frage drehte: Soll das Pfarrzentrum oder die alte Schule erhalten bleiben? Diese Liste spricht eine deutliche Sprache und macht klar, dass das alte Pfarrzentrum als Gemeindezentrum viele Vorteile birgt, unter anderem den, dass Veranstaltungen der Gemeinde, die bereits jetzt dort laufen, weitergehen können.

Nicht nur, dass jegliches nicht-kirchliches Interieur wie zum Beispiel Stühle, Tische, Porzellan und eine Küche an die Gemeinde übergehen, so bietet das Objekt darüber hinaus viele neue Möglichkeiten, die nach Ansicht der Gemeinderatsmitglieder die Nachteile wie verdoppelte Unterhaltungskosten (rund 10 000 Euro pro Jahr) und zu viel Raum aufwiegen. Die notwendigen Investitionskosten für eine Dachreparatur und eine Reparatur der Heizungsanlage schätzt der Ortsbürgermeister auf rund 6000 Euro, sodass 14 000 Euro als Startkapital für das neue Gemeindehaus übrig blieben. Die höheren Unterhaltungskosten könnten sich zum größten Teil gegen den Erlös aus mehr und größeren Veranstaltungen aufrechnen. Vor allem sieht Thomas Klein diesen Kauf als Chance für eine bessere Dorfentwicklung. So gibt es zum Beispiel Überlegungen, einen Mehrgenerationentreff einzurichten. Eine weitere Option wäre, dort einen Lebensmittelbringdienst zu organisieren. Dafür gibt es bereits das Angebot eines benachbarten Lebensmittelmarktes, die Waren entsprechend einer Einkaufsliste anzuliefern. Die Verteilung könnte im Gemeindezentrum organisiert werden, das aufgrund seiner Lage mitten im Dorf für alle gut zu erreichen wäre.

Weihnachtsmarkt: Bad Marienberg erstrahlt zum Lichterfest

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Bad Marienberg - Der historische Bad Marienberger Weihnachtsmarkt ist weit über die Grenzen des Westerwaldes bekannt. Ab morgen werden wieder unzählige Lichter die Stadt zum Leuchten bringen. Veranstaltet wird der traditionelle Weihnachtsmarkt durch die Werbegemeinschaft Bad Marienberg in enger Kooperation mit der Stadt Bad Marienberg. "Hier trifft man sich mal wieder. Wir erwarten bei gutem Wetter mehrere Tausend Menschen über die vier Tage", erklärt Andreas Giehl aus dem Vorstand der Werbegemeinschaft.

Von unserer Redakteurin Christina Nover

Kurzone und Marktplatz werden bis einschließlich Sonntag zum rustikalen Weihnachtsdorf: Viele kleine Holzhütten und Buden locken mit Leckereien und den ersten Geschenkideen für die Feiertage. Rund 40 Händler haben sich angekündigt - darunter Korbflechter, Schmied und Kerzenzieher, der seit Jahren für begeistertes Mitmachen bei den kleinen Besuchern des Markts sorgt. Er sowie viele andere Handwerker zeigen, wie noch vor 100 Jahren Gebrauchsgegenstände nach alter Tradition und mit viel Liebe und Geschick hergestellt wurden. Weihnachtsdekoration, Glas, Porzellan und Stahldesign finden sich ebenso wie Produkte aus kuschelig-weichen Schaffellen.

Das DRK Bad Marienberg bietet seinen bewährten Begleitdienst an (Fr: 15-21 Uhr, Sa: 14-21 Uhr und So: 14-18 Uhr). Im kleinen Streichelzoo lässt sich zutrauliches Fell- und Federvieh bestaunen, und im Mitmachzelt wird nach Herzenslust gebastelt. Die Märchenerzählerin lässt dort auch Kinderherzen mit ihren weihnachtlichen Geschichten höher schlagen. Die Kleinen finden beim Kinderkarussell, dem umherziehenden Nikolaus, vielen Überraschungen und spielerischen Attraktionen Ablenkung vom Warten aufs Christkind.

Vor der Taverne lodern Lagerfeuer, und der Duft von feinen Ölen und leckerem Essen durchzieht die Gässchen des Marktes. Die Feuershow des Theaters Sinnesrausch, verschiedene Musikgruppen und Chöre gestalten neben Höhepunkten wie Squeezebox Teddy und Mundwerker das Programm. Beim Lichterfest am Freitag, 29. November, erstrahlt die Stadt im Lichterglanz. Krönung des Abends ist das Weihnachtsfeuerwerk um 20 Uhr. Auch am Samstag und Sonntag geht es mit Live-Musik weiter.

Unternehmen kämpfen für Stromrabatte

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Westerwaldkreis - Ein Wegfall der Industrie-Rabatte für Ökostrom hätte auch massive Auswirkungen auf die energieintensiven Unternehmen der Region. Das ergab eine Umfrage unserer Zeitung bei den Betrieben, die von einer reduzierten Umlage im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) profitieren. 

Von unserem Chefreporter Markus Kratzer

Hintergrund ist ein drohendes Beihilfeverfahren, das die EU-Kommission gegen Deutschland möglicherweise noch im Dezember einleiten will. Brüssel sieht in den milliardenschweren Rabatten beim Ökostrom eine unerlaubte staatliche Beihilfe und erhöht den Druck auf die Bundesregierung.

Mit Spannung, aber auch Sorge blickt man bei der Jasba Mosaik GmbH in Ötzingen, einem Werk der Unternehmensgruppe Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG, nach Brüssel. "Die jährlichen Stromkosten würden sich von heute auf morgen um einen deutlich sechsstelligen Euro-Betrag erhöhen, nennt Pressesprecher Werner Ziegelmeier eine Hausnummer. Dabei macht er deutlich, dass solche sprunghaften Steigerungen auf Grund des national und international hart umkämpften Fliesenmarktes "nie und nimmer in Form von Preiserhöhungen an den Markt weitergegeben werden können". In Ötzingen sähe man durch einen Wegfall der Rabatte auch Anstrengungen im Werk konterkariert, mit Energie verantwortungsbewusst umzugehen.

Neben dem Nachlass bei der Förderung erneuerbarer Energien (Besondere Ausgleichsregelung) sowie einem geringeren Netzentgelt profitieren energieintensive Unternehmen auch von einem Rabatt bei der Stromsteuer (Spitzenausgleich), der dann gewährt wird, wenn begünstigte Betriebe 1,3 Prozent Energie pro Jahr einsparen. Auch Heike Horn, Geschäftsführerin der Schaefer Kalk GmbH & Co. KG sieht bei einem Wegfall der Sonderregelungen hohe finanzielle Belastungen auf das Unternehmen in Diez (Rhein-Lahn-Kreis) zukommen. "Gegenüber unseren europäischen Wettbewerbern, die in der Regel deutlich niedrigere Strompreise zahlen, würde der Wegfall zu einem Wettbewerbsnachteil führen, der sich negativ auf die Absatz- und Produktionsmengen der gesamten deutschen Kalkindustrie auswirken würde", sagte sie auf Anfrage unserer Zeitung. Eine einvernehmliche Lösung, die die stromintensive deutsche Industrie gegenüber den europäischen Wettbewerbern nicht benachteiligt, ist für sie deshalb unerlässlich. Ähnlich wie bei Jasba Mosaik hofft man deshalb auch bei Schaefer Kalk auf versöhnliche Töne aus Brüssel.

Wie hoch die Verunsicherung bei den Unternehmen ist, belegt auch die Tatsache, dass sich einige aus der Region auf unsere Anfrage hin nicht öffentlich äußern wollen. Hinter vorgehaltener Hand lassen sie dann aber doch durchblicken, dass sie deutliche finanzielle Nachteile auf sich zukommen sehen, sollte Brüssel die Beihilfen für wettbewerbswidrig halten und eventuell sogar Geld zurückfordern.

Markus Röber, Geschäftsführender Gesellschafter der Röber-Holding GmbH in Kroppach, spricht etwaige Folgen deutlich an. "Ein Wegfall dieses Ausgleichs für unseren Standortnachteil würde eine neue Kalkulation unserer Fertigungskosten bedeuten, bei der wir die entstehenden Mehrkosten an anderer Stelle einsparen müssten - mit allen möglichen Konsequenzen."

Auch bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Koblenz hält man wirtschaftliche Strompreise insbesondere für energieintensive Unternehmen für unverzichtbar. "Ein Wegfall der Ermäßigung wirkt für diese Firmen wie ein Preisschock - der von den Unternehmen im weltweiten Wettbewerb nicht kompensiert werden kann", zeichnet Ralf Lawaczeck, Geschäftsführer Industrie, Umwelt und Energie, ein düsteres Bild. Er sieht das Problem aber eher bei der Politik: "Dass es überhaupt eine ermäßigte Umlage gibt, ist die Folge der unkontrolliert steigenden Strompreise."

Wasser- und Abwasserversorgung wird aus der Ferne gesteuert

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Westerburg - Die Verbandsgemeinde Westerburg ist dabei, in den Betriebszweigen Wasser und Abwasser moderne Fernwirktechnik einzuführen.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Jeweils 300 000 Euro werden dabei investiert. „Alternativen zur Fernwirktechnik gibt es keine, wenn man auf dem aktuellen technischen Stand arbeiten möchte", betont Diplom-Ingenieur Jörg Pfaff (Eigenwerke der VG Westerburg). Er erklärt: " Mit dem Begriff Fernwirktechnik werden Verfahren der Fernbedienung, Fernsteuerung oder Fernwartung bezeichnet, bei denen elektrische Verbraucher wie Pumpen, Schieber oder Messungen aus der Ferne über Daten- und Telekommunikationsnetze wie Internet und Mobilfunk geschaltet, gesteuert oder geregelt werden".

Der Vorteil der Fernwirktechnik ist auch für Laien deutlich: Egal, wo sich die Mitarbeiter befinden, sie haben jetzt  – Internetanschluss vorausgesetzt – überall alles im Blick. Sie sehen am Laptop oder am Leitstand beispielsweise,  wie viel Wasser sich in einem Hochbehälter befindet oder ob die Gruppenkläranlage richtig funktioniert. Ohne wie bislang vor Ort fahren zu müssen, können sie aus der Ferne auch Kanäle kontrollieren, Wasser- und Abwasserzuläufe öffnen und schließen, kurz: die Anlagen besser warten, Störungen schneller erkennen und entsprechend reagieren. Damit dient die Fernwirktechnik, die auch in anderen Verbandsgemeinden eingesetzt ist, dazu, die Versorgungssicherheit weiter zu erhöhen. Zudem kann der Energieverbrauch der Anlagen besser gesteuert werden. Bei Störungen wird der Bereitschaftsdienst per SMS informiert, der über eine  Datenleitung  den Fehler lokalisiert und analysiert. Neben den Bereitschaftsdiensten in beiden Bereichen sind jeweils sechs Mitarbeiter eingesetzt sowie Jörg Pfaff, der für das sogenannte Engineering zuständig ist, also für die Planung und Projektierung des Prozessleitsystems sowie der Fernwirktechnik für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Bereits Ende der 1990er- Jahre wurde in der VG Westerburg begonnen, ein erstes System dieser Art im Wasserbereich einzuführen, das neue System wird seit Anfang 2012 installiert.  Angeschlossen sind bereits 31 sendende Außenstationen, davon 16 auf die neue Fernwirktechnik (Hochbehälter, Aufbereitungen, Wasserturm, Wasserzählerschächte).

Im Bereich Abwasser wird  Fernwirktechnik seit 2011 eingeführt. Begonnen wurde auf der Kläranlage Westerburg-Gemünden mit der Anbindung von vier Außenstationen, mittlerweile sind es bereits sieben. 20 weitere  Außenstationen sollen noch folgen (Regenüberlaufbecken, Kanalstauräume, Pumpstationen).

Die frühzeitigen Störungsmeldungen führen zu einer Minderung der Ausfallzeiten.  Doch nicht nur im Notfall  ist die Fernwirktechnik rentabler: Auch die täglichen manuellen Wartungsfahrten  sind passé, außerdem reduzieren sich die Wartungszyklen vor Ort, da eine ständige Kontrolle der Anlagen stattfindet.  Mit einem Klick können die Mitarbeiter von allen Aggregaten die  entsprechenden Wartungsinformationen abfragen.  Wurden früher diese Daten per Hand in Listen eingetragen, so findet nun zudem ein automatisches Datenlogging statt.  Alle Meldungen fließen in Protokolle ein, die ebenfalls jederzeit abrufbar sind.

 

 

Trinkwasser im Westerwaldkreis vergleichsweise günstig

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Westerwaldkreis - Trinkwasser ist ein teure(re)s Gut: 1,42 Euro muss ein Haushalt im Kreis durchschnittlich für einen Kubikmeter Trinkwasser zahlen. Das sind rund 6 Prozent mehr als 2012 und 14,5 Prozent mehr als im Jahr 2005 (1,24 Euro). Das geht aus einer Befragung des Statistischen Landesamtes für ganz Rheinland-Pfalz hervor.

Von unserem Chefreporter Markus Kratzer

Neben diesem Entgelt zahlt jeder Westerwälder Haushalt im Schnitt noch 73,61 Euro an verbrauchsunabhängigen Grundgebühren im Jahr (siehe Erklärstück) und damit 37 Prozent oder 19,90 Euro mehr als vor acht Jahren. Nach einer Modellrechnung der Statistiker in Bad Ems ergibt sich somit für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 80 Kubikmetern Trinkwasser für das laufende Jahr eine Belastung von 187,21 Euro. Im Jahr 2005 waren die Ausgaben noch um 22,4 Prozent niedriger. Zum Vergleich: Der Verbraucherpreisindex ist in Rheinland-Pfalz in diesem Zeitraum um 13 Prozent gestiegen.

Doch obwohl die Preise gestiegen sind, kommt der Westerwaldkreis gemessen an den Landeszahlen noch vergleichsweise günstig weg. Denn der rheinland-pfälzische Haushalt zahlt im Durchschnitt 1,70 Euro für einen Kubikmeter Wasser, 77,42 Euro jährlich an Grundgebühr und demzufolge bei 80 Kubikmetern Jahresverbrauch rund 213 Euro.

Blickt man in die zehn Verbandsgemeinden im Kreis, zeigen sich deutliche Unterschiede in der Abgabenpolitik. Legt man auch hier die 80 Kubikmeter im Jahr zugrunde und addiert die Grundgebühr, kann der Verbandsgemeinde Bad Marienberg in punkto Tiefpreis kaum jemand das (Trink-) Wasser reichen. 157,20 Euro zahlt hier der Durchschnittshaushalt, mit 159,20 Euro liegt die Verbandsgemeinde Hachenburg aber nur knapp darüber. Während die Verbandsgemeinden Ransbach-Baumbach (160,80 Euro), Montabaur und Höhr-Grenzhausen (jeweils 165,60 Euro) sowie Rennerod (170,25 Euro) noch unter dem Kreisdurchschnitt liegen, werden Haushalte in den Verbandsgemeinden Wirges (193 Euro), Selters (196,68 Euro) und Wallmerod (236 Euro) vergleichsweise stärker belastet. Am teuersten ist das Trinkwasser nach dieser Statistik für Haushalte in der VG Westerburg: Hier werden im Schnitt jährlich 278,40 Euro fällig.

Westerburg bildet auch in den beiden Einzelstatistiken das Schlusslicht. 1,78 Euro beträgt hier der Preis für einen Kubikmeter Wasser, zudem kommen 136 Euro an jährlicher Grundgebühr hinzu. Während der Kubikmeterpreis in der Verbandsgemeinde Montabaur mit 1,17 Euro am niedrigsten liegt, zahlen Haushalte in Bad Marienberg mit 42 Euro die geringste Grundgebühr in zwölf Monaten.

Noch deutlicher fallen die Unterschiede aus, betrachtet man alle rheinland-pfälzischen Landkreise. Am teuersten ist das Trinkwasser nach Angaben der Statistiker im Landkreis Birkenfeld mit 330 Euro, am günstigsten im Landkreis Germersheim mit einem durchschnittlichen Jahresentgelt von 146 Euro. In den Westerwälder Nachbarkreisen werden die Haushalte allesamt im Schnitt stärker zur Kasse gebeten. So liegt der Wert im Landkreis Mayen-Koblenz bei 193,78 Euro, gefolgt von Altenkirchen (232,73 Euro), Neuwied (234,74 Euro) und dem Rhein-Lahn-Kreis (248,84 Euro). Bei den kreisfreien Städten bewegt sich der Preis in einer Spanne von 149 Euro (Speyer) bis 258 Euro (Mainz). Hier liegt die Stadt Koblenz mit 189 Euro auf dem Niveau des Westerwaldkreises.

Bei den Fixkosten, die der Modellhaushalt zu tragen hat, ergeben sich auch deutliche regionale Unterschiede. So können nur die Einwohner der kreisfreien Städte Landau, Speyer und Zweibrücken über 75 Prozent der Kosten durch den Verbrauch beeinflussen. Demgegenüber sind in den Landkreisen Altenkirchen, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Neuwied, Rhein-Hunsrück und Südwestpfalz sowie in der Landeshauptstadt Mainz weniger als 60 Prozent der Kosten verbrauchsabhängig. Im Westerwaldkreis beträgt dieser Wert rund 60,7 Prozent, landesweit ist er in den vergangenen acht Jahren von 67,7 Prozent auf 63,7 Prozent gesunken.

  • Was die Zahlen aussagen: Die Ergebnisse zu den Trinkwasserpreisen in Rheinland-Pfalz beruhen auf einer Befragung bei Anstalten, Körperschaften, Unternehmen und anderen Einrichtungen der öffentlichen Wasserversorgung beziehungsweise bei den zuständigen Gemeinden. Seit 2007 wird diese Erhebung alle drei Jahre durchgeführt. Erfragt wurden auch bei dieser dritten Runde die Preise im Erhebungsjahr (Stichtag 1. Januar) sowie in den beiden Vorjahren. Angegeben sind jeweils Nettopreise (ohne Mehrwertsteuer). Das verbrauchsunabhängige Entgelt entspricht einer Grundgebühr, die entweder als Pauschalsatz festgelegt oder aus anderen Bestimmungsgrößen (etwa Grundstücksgrößen) abgeleitet wird. Bei mehreren Versorgern je Verwaltungsbezirk handelt es sich um gewichtete Mittelwerte. 

Kreissparkassen Westerwald und Altenkirchen planen Fusion

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Die Kreissparkassen Westerwald und Altenkirchen könnten bald unter einem gemeinsamen Dach operieren.

Westerwald - Die Verwaltungsräte beider Institute haben am Donnerstag bei einer gemeinsamen Sitzung im Kreishaus Montabaur beschlossen, ein Konzept in Auftrag zu geben, an dessen Ende eine Fusion stehen könnte. „Wir sondieren in unseren Gremien mögliche Optionen zur nachhaltigen Verbesserung der Leistungsfähigkeit unserer Sparkassen", erläutern die Landräte Achim Schwickert (Westerwald) und Michael Lieber (Altenkirchen) das Vorgehen. Dabei machen die Vorsitzenden des jeweiligen Verwaltungsrates deutlich, dass ein Zusammenschluss „auf Augenhöhe" angestrebt wird. Realistisch wird eine solche Fusion nicht vor 2015, da Ergebnisse der Sondierung erst im Herbst 2014 vorliegen sollen und sich danach auch noch die Kreisausschüsse und die beiden Kreistage mit dem Thema beschäftigen müssen.

Ein Blick in eine Liste des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Bonn, die die bundesweit 423 Sparkassen-Institute anhand ihrer Bilanzsumme aus dem Jahr 2012 vergleicht. Danach liegt die Kreissparkasse Westerwald mit knapp 1,56 Milliarden Euro auf Rang 222, die Kreissparkasse Altenkirchen mit knapp 1,28 Milliarden Euro (Zahl aus dem Geschäftsbericht) auf Rang 267. Bezogen auf die 24 rheinland-pfälzischen Institute nimmt die KSK Westerwald mit Sitz in Bad Marienberg Platz 17, die KSK Altenkirchen Platz 22 ein. Addiert man die beiden Bilanzsummen würde eine fusionierte Sparkasse im Westerwald bundesweit auf Rang 114 vorrücken, in Rheinland-Pfalz könnte man als Nummer 9 oder 10 agieren. kra


Jubel: Montabaur holt den Mission-Olympic-Titel

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Montabaur - Zwei Tage im September haben in Montabaur bleibenden Eindruck hinterlassen. Mehr als 16.000 Menschen beteiligten sich am großen „Mission Olympic Finale". Jetzt bekamen die Westwälder den Titel!

„Eine ganze Region war auf den Beinen, hat bei den mehr als 280 Aktivitäten mitgemacht oder ist einfach nur bei herrlichem Wetter durch die Stadt geschlendert", erinnert sich Stadtbürgermeister Klaus Mies. „Das war eine wunderbare Atmosphäre, ausgelöst von dieser Vielfalt an Vereinen und Unternehmen, die unsere Stadt prägen." Es galt, im Fernduell mit Lübz aus Mecklenburg-Vorpommern den Titel „Deutschlands aktivste Stadt" in den Westerwald zu holen.

Am Donnerstagabend hatte das lange Warten ein Ende: Im Rahmen einer feierlichen Gala geben die Organisatoren, der Deutsche Olympische Sportbund und Coca Cola Deutschland, den diesjährigen Gewinner bekannt. Die Montabaurer Delegation in Berlin freute sich genauso wie die Daheimgebliebenen.

Anthologie ist eine Hommage an den Wald

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Westerburg - Gemeinsam haben Christiane Fuckert (Westerburg) und Christoph Kloft (Kölbingen) eine Anthologie herausgegeben, die den poetischen Titel „Der König im grünen Gewand" trägt.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Sie enthält Beiträge von 23 Autoren und Zeichenkünstlern aus der Region und über die Grenzen des Westerwaldes hinaus, die sich gemeinsam einem Thema widmen: dem Wald. Die Idee zu diesem Buch ist einer  Unterhaltung zwischen Fuckert und Kloft entsprungen. Dabei fragte die Westerburgerin, wie viele Autoren es wohl im Westerwald gebe und wie viele  sich davon persönlich kennen würden. Im Laufe des Gesprächs wurde das Projekt geboren,  gemeinsam eine Anthologie herauszugeben,  zumal es eine solche im Westerwald noch nicht gibt. Und welches übergeordnete Thema lag da näher als unser Wald?

„Wer sonst hat so viel zu Wald und Natur zu sagen und zu schreiben, wenn nicht die Menschen im Westerwald?", ist Kloft überzeugt. Mit der Herausgabe der Anthologie betraute er Christiane Fuckert, die selbst  Autorin seines Verlages ist.  Sie war hocherfreut über all die positiven Resonanzen und bald darauf auch über die Vielfalt der Ideen, die bei ihr eintrafen. Die Beiträge seien so "facettenreich wie unsere Wälder", beschreibt sie.

Bereichernd empfindet sie auch die Kontakte zu den vielen kreativen Menschen. Nun ist sie gespannt, etliche von ihnen zur Präsentation der Anthologie persönlich kennenzulernen, da eine Kommunikation bis zuletzt fast ausschließlich schriftlich erfolgte.

Erfreulicherweise konnten Sponsoren gewonnen werden, ebenso regionale Zeichenkünstler. Auch für den Buchumschlag wurde das Ölgemälde einer Teilnehmerin verwendet. So entstand ein Werk von fast 200 Seiten, auf denen sich die unterschiedlichsten Beiträge vereinen: Kurzgeschichten, Lyrik und Balladen, Sachtexte und Erlebnisse, Historisches und Fantastisches, all das begleitet von den visuellen Eindrücken der Zeichenkünstler.

Die Anthologie wird am Sonntag, 8. Dezember, um 15 Uhr im Ratssaal in Westerburg präsentiert. Dabei werden verschiedene Autoren lesen. Zudem stellen die Zeichenkünstler ihre Werke aus, und André Fuckert wird am Klavier für Gesang- und Musikeinlagen sorgen.  Die Veranstaltung wird durch das Kulturbüro der Verbandsgemeinde Westerburg unterstützt, der Eintritt ist frei.

Die Anthologie „Der König im grünen Gewand' ist erhältlich im Buchhandel und beim Verlag Christoph Kloft (Kölbingen). Beiträge lieferten die Autoren Michaela Abresch, Vinzenz Baldus, Marie Luise Blanke, Martin Ebbertz, Herbert A. Eberth, Stephan Friedrich, Christiane Fuckert, Wolfgang Gerz, Gernot Gingele, Annegret Held, Bettina Hoffmann-Günster, Uli Jungbluth, Andreas Noga, Ulrike Preis, Marlies Rraht, Hans Tönjes Redenius, Prof. Dr. Johannes Roskothen, Dr. Hermann Josef Roth, Kristina Seibert und Christof Wolf sowie die Zeichenkünstler Mario Geldner, Theresia Müller-Kunz und Michaele Wirth.

Montabaurer bejubeln beim Finalsieg ihre tolle Teamleistung

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Montabaur - Um kurz nach 21.30 Uhr fiel am Donnerstagabend in Berlin die Entscheidung und brandete in Montabaur der Jubel auf: Die Kreisstadt hat es tatsächlich geschafft, ist „Deutschlands aktivste Stadt 2013".

Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann

Im Rahmen einer feierlichen Gala im Umspannwerk Kreuzberg in Berlin gaben die Initiatoren von „Mission Olympic", Coca Cola Deutschland und der Deutsche Olympische Sportbund, die Sieger bekannt. In der Kategorie der kleinen Städte ging der Titel in den Westerwald. Freudentränen in der Heimat, ungläubiges Staunen in Berlin: „Um mich herum sind alle aufgesprungen und haben gejubelt", sagte Stadtbürgermeister Klaus Mies. „Ich glaube, ich bin erst einmal sitzen geblieben und habe tief durchgeatmet." Aus der „Mission Impossible", für die viele sie gehalten haben, ist ein Spätsommermärchen geworden.

Doch der Reihe nach: So langsam werden sie ungeduldig in der American Sportsbar in Montabaur. Hier haben sie sich zum Public Viewing verabredet, tragen noch einmal die Team-T-Shirts vom großen Finale Ende September in Montabaur. Gegen 21.10 Uhr sollen die Gewinner bekannt gegeben werden. Mission Olympic überträgt die Veranstaltung live im Internet. Das Bild aus der Hauptstadt wird per Beamer auf eine Großleinwand geworfen. Doch jetzt ist es schon 21.25 Uhr – und auf der Leinwand läuft noch immer eine Endlosschleife Musik mit Bildern aus den Finalstädten. In Berlin wird gerade noch die Hauptspeise serviert, bevor die Sieger verkündet werden. Doch als es dann endlich losgeht, versagt ausgerechnet die Technik von Mission Olympic. „Kommen wir zum Sieger in der Kategorie der kleinen Städten und stellen zunächst einmal Lübz vor", sagt Moderatorin Karen Webb, bekannt aus der ZDF-Sendung „Leute heute". Als die Vorstellung startet, bleibt das Bild ausgerechnet bei einem Foto stehen, das die Lübzer Bürgermeisterin beim „Hau den Lukas" zeigt. In der Sportsbar raufen sich die mitfiebernden Zuschauer im Kollektiv die Haare. Es dauert einige Minuten, im Westerwald wird vermutet, der Sieger wurde längst verkündet, da findet zumindest der Liveton aus Berlin den Weg zurück in die Leitung. Als die ehemalige Schwimmweltmeisterin Britta Steffen dann den Namen der Gewinnerstadt vorliest, braucht es ohnehin kein Bild mehr: „Montabaur!"

Jubel brandet auf, die über den Sommer so aktiven Städter liegen sich freudetrunken in den Armen, scheitern vor lauter Aufregung fast dabei, die zuvor verteilten Wunderkerzen zu entzünden. „Wahnsinn", ruft Dirk Heuser. „Wir haben es echt geschafft." Ein anderer ruft: „Hört mal, das ist der Klaus." Über die Boxen ist zu hören, wie in Berlin Stadtbürgermeister Klaus Mies auf der Bühne interviewt wird. „Ich danke uns allen", sagt Mies. Ein Satz, auf den man erst einmal kommen muss. Die Aktiven in der Sportsbar müssen schmunzeln, nicken dann aber zustimmend: „Ja, wir danken uns allen!" Noch aus Berlin postet die Delegation des Orgateams von „Mission Olympic Finale Montabaur" am späten Abend ein Foto mit der Siegertrophäe: „Wir haben das Ding! Danke an alle, die es möglich gemacht haben! Wir sind so stolz!" Noch in der Nacht wird das Bild Tausendfach angeklickt.

Die Region war nicht nur im September aktiv, beim großen Finale. Sie hatte auch jetzt mitgefiebert, auch wenn die Entscheidung im fernen Berlin und Wochen nach dem Spätsommermärchen verkündet wurde. „Das ist wirklich eine tolle Sache", sagte Stadtbürgermeister Klaus Mies noch am Abend, es war bereits kurz vor 23 Uhr, im Telefongespräch mit der WZ. „Es ging nur gemeinsam, so habe ich es immer gesehen. Einige wenige hätten diesen Titel nicht gewinnen können. Ich denke, das war auch für die Jury am Ende der entscheidende Punkt, den Titel nach Montabaur zu geben. Man hat gesehen, dass hier alle gemeinsam ein tolles Event geschaffen haben."

Bis zum Schluss war Mies skeptisch, ob seine Stadt es wirklich geschafft hatte - umso größer war nach der Verkündung die Freude. „Ein tolles Erlebnis. Überhaupt war die ganze Veranstaltung hier in Berlin sehr niveauvoll gestaltet." Neben dem Titel „Deutschlands aktivste Stadt 2013" bringt die Delegation auch ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro aus Berlin mit nach Montabaur. „Es ist vielfach der Wunsch geäußert worden, dieses Geld in die Wiederholung einer solchen Veranstaltung zu stecken", sagt Mies. Dem Wunsch der Vereine und Beteiligten soll entsprochen werden, erste Gedankenspiele sehen hierfür eine Wiederholung im Sommer 2015 vor. Denn mit dem Titel soll das Sommermärchen nicht enden - dafür hat sich an diesen Finaltagen im September viel zu viel bewegt in Montabaur.

Weihnachts-CD zugunsten der Stiftung „Fly & Help" herausgegeben

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Neustadt b.R. -  Musik gehört zum Alltag der Villa Sonnenmond in Neustadt dazu. „Das ist eine wunderschöne Art, um mit Menschen in Verbindung zu kommen", sagt Leiter Helmut Becher.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

So wird beispielsweise im Senioren- und Pflegezentrum Becher jeden Morgen gesungen. Und jetzt gibt es sogar ein hauseigenes Weihnachtslied: „Sonnen, Mond und Sterne all" stammt aus der Feder von Helmut Becher (Text und Musik) und ist zugleich Titel einer Benefiz-CD, die pünktlich zu Beginn der Adventszeit aufgelegt wird.

Die CD enthält 13 Lieder, Musikstücke und Texte, die mit dem  Sonnenmondchor, den Villa Musikern (Helmut Becher, Eckhard Hannappel, Sascha Henrich, Jens Ickenroth und Marian Zygmunt) und den Sprechern Birgit Becher, Rudi Menges,  Katharina und Johannes Wisser aufgenommen wurden.

„Schon lange hatte ich die Idee, mit den Senioren eine CD zu machen", sagt Helmut Becher, von dem auch das Konzept stammt. „Es ist angelehnt an meine eigenen Weihnachtserlebnisse als Kind", verrät er. So finden sich auf der CD viele der bekanntesten deutschen Lieder wieder, die einfach zu dem Fest dazugehören – angefangen von „Alle Jahre wieder" bis zur „Stillen Nacht". Wer zuhört, wird dabei behutsam in seine eigenen Erinnerungen geführt.

Einen besonderen Anteil daran haben die Texte von Birgit und Helmut Becher: „Als ich ein kleiner Junge war", „Wir Mädchen" und „Am Morgen des Heiligen Abend" erzählen davon, wie es früher einmal war: Wie der Christbaum in der guten Stube stand, die Mädchen und Jungen eine scheinbar endlose Zeremonie des Betens und Singens in der Küche abwarten müssen, ehe endlich die Bescherung anfängt. Auch die Geschenke - eine Puppe mit Schlafaugen, ein Holzroller oder eine Puppenstube – lassen die „gute alte Zeit" aufleben, die gut war, „weil wir jung waren und am Anfang unseres Lebens standen."

Nun, da die Sänger des Sonnenmondchores den Lebensabend erreicht haben, wird die „Stille Nacht" auf besondere Weise gefeiert. Die Senioren dürfen ihre Erinnerungen mit dieser CD leben, und es ist gut für sie zu wissen: Auch in dieser Nacht wird  Schwester Birgit da sein, wenn jemand um Hilfe ruft (Stück Nr. 8).

Plötzlich erklingt die glockenreine, frohe Mädchenstimme der fünfjährigen Katharina Wisser, die allen eine „Gesegnete Weihnacht überall" wünscht. Gut zu dieser Stimmung passt auch das Titellied: Bei „Sonnen, Mond und Sterne all". Hier legen die Villa Musiker richtig fröhlich los; der an einen Ragtime erinnernde Rhythmus geht ins Blut. Bevor das traditionell eingespielte „Großer Gott, wir loben Dich" zum Abschluss ertönt, wird den Zuhörern noch ein segensreicher Wunsch mitgegeben. „Wir wünschen euch den Frieden...".

Von den 71 Bewohnern der „Villa Sonnenmond" hat gut die Hälfte an der CD mitgewirkt, den Sonnenmondchor leitete Jens Ickenroth. Aufgenommen wurde in dem komplett leer geräumten Speisesaal der Villa von Josef Ferger (Supernova Tonstudio Hachenburg). Und dabei hatten die Frauen und Männer tüchtig Spaß. „Einige dachten, es wäre schon Weihnachten!", schmunzelt Becher.

Projekt tatkräftig unterstützen

Die CD hat eine Auflage von 7000 Stück. Sie ist in Sparkassen, Banken und verschiedenen Geschäften zum Preis von 10 Euro erhältlich und enthält auch ein 12-seitiges Booklet mit Fotos von Sebastian Becher, die bei der Aufnahme der Lieder und Stücke entstanden. Zudem ist der Text von „Sonnen, Mond und Sterne all" abgedruckt.

Die Entstehungskosten trägt zu 100 Prozent die Villa Sonnenmond. Der gesamte Erlös geht an die Reiner Meutsch Stiftung „Fly & Help".  „Unser Ziel ist es, 38 000 Euro zusammenzubekommen, damit kann eine neue Schule in Gishubi (Ruanda) finanziert werden", hofft Helmut Becher. Wer bei der Verwirklichung dieses Vorhabens mithelfen will, indem er die CDs mit verkaufen hilft (beispielsweise in Geschäften oder auf Weihnachtsmärkten), kann sich bei Helmut Becher melden. Natürlich wird die CD auch auf dem Weihnachtsmarkt der Villa Sonnenmond   zu erwerben sein, der am Sonntag, 8. Dezember, ab 11 Uhr stattfindet.

Die CD kann auch zugesandt werden (12 Euro). Bestellungen sind möglich unter Telefon 02664/99570, per Fax 02664/99 57 150 oder per E-Mail info@villa-sonnenmond.de

 

Kunsthandwerkerinnen überzeugen mit Kreativität

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Westerburg - Zum 18. Mal fand der Kunsthandwerkerinnenmarkt in Westerburg statt, an dem sich in diesem Jahr 58 Ausstellerinnen beteiligten – so viele wie nie zuvor.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

„Viele Interessentinnen stehen auf der Warteliste, jedes Jahr werden es mehr", erklärte Gaby Krause von dem veranstaltenden Frauenzentrum Beginenhof. Entstanden ist der Markt 1995 anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Notrufs „Frauen gegen Gewalt" in Westerburg. Hobbykünstlerinnen wird damit eine Möglichkeit gegeben, ihre Waren zu präsentieren und zu verkaufen. Sie kommen aus dem gesamten Westerwaldkreis, aber ebenso auch aus den Nachbarkreisen Altenkirchen, Limburg-Weilburg und sogar aus dem Koblenzer Raum.

Viele Besucher schätzen die Vielfalt der kreativen Angebote. Da gibt es Grußkarten, Heudeko, Gestecke, Malereien, Kerzen, Genähtes, Gefilztes und Gestricktes, Schmuck und Holzarbeiten, Glasarbeiten, Getöpfertes und vieles mehr. Schon von 10 Uhr an strömten die Besucher in die Stadthalle, wo im Foyer und auf beiden Etagen die hübsch dekorierten Tische zum Schauen und Einkaufen einluden. Auch ganz junge Frauen beteiligten sich: Yasmina (15) und Annabelle Volberg (18) aus Stahlhofen am Wiesensee waren mit ihrer Nachbarin Karin Zaeper da und boten erfolgreich Acrylbilder und Holzarbeiten an. Zum ersten Mal beteiligte sich auch Renate Maikranz (Ailertchen) mit Lichtobjekten, Dekobüchern und verzierten Schachteln. „Besonders gefragt sind die Zitrusdüfte bei den Naturseifen und die gestrickten Socken", erzählte Elisabeth Falitschka (Hadamar), die „alles zum Wohlfühlen" zu ihrem Motto gemacht hatte.

An einem anderen Stand gab es „Glück in der Tüte" zu kaufen – eine originelle Geschenkidee von Anne Giehl aus Nistertal. Schon zum achten oder neunten Mal dabei waren Heidelore Frosch aus Westerburg und Rosemarie Matz aus Wengenroth. „Die Leute gucken nicht nur, sondern kaufen auch das ein oder andere", freuten sie sich. Der Renner auf diesem Markt waren bei ihnen die mit filigranen Bildchen bestickten Geschenkanhänger. Auch im Secondhandgeschäft des Frauenzentrums, dem „Lila Lädchen", herrschte an diesem Tag Hochbetrieb. 300 Lose hatten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen vorbereitet; die 100 Gewinne standen hübsch verpackt bereit. Wie Nga Fischer informierte, besteht vor allem immer Bedarf an Kinderkleidung, aber auch Winterkleidung für Damen wird stark nachgefragt. Weitere Kleiderspenden sind also willkommen.

Bandcontest lockt wieder 1000 Musikfans an

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Montabaur - Wer einen Bandcontest veranstaltet, der muss am Ende auch einen Sieger küren. Nicht anders ist das beim SPH-Bandcontest für Nachwuchsgruppen, der am Samstag knapp 1000 Fans und Musiker in die Stadthalle nach Montabaur lockte.

Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann

Der Sieger auf dem Papier heißt „The Cash Crops", gefühlt aber haben sie alle gewonnen – die zehn Finalbands, die es bis in den Westerwald geschafft hatten. Die Fans, die mehr als vier Stunden Livemusik auf die Ohren bekamen. Und zu guter Letzt auch die Veranstalter, weil sie von den Musikern dieses Feedback bekommen: „Ihr seid anders, hier stehen noch die Bands im Vordergrund und nicht der Kommerz." Ganze elf Bands hatten 2009 bei der Premiere des SPH-Bandcontests mitgemacht, in diesem Jahr zählten die Veranstalter bereits 1000 Bewerber. „Wir wollten einfach etwas anderes schaffen, von Musikern für Musiker", sagt Robin Müller. Gemeinsam mit Freunden hatte er den Contest auf die Beine gestellt und stemmt ihn auch heute noch. Ein Haufen junger Leute, zumeist Musiker und deren Freunde, ausgestattet mit einer guten Idee und heute auch mit starken Kontakten in die Branche.

Von den 1000 Bewerbern hatten es rund 400 in den Wettbewerb geschafft. Auf dem Weg zum Finale standen Shows in ganz Deutschland an. In Bussen mit eigenen Fans im Gepäck hatten sich die Finalbands am Wochenende auf nach Montabaur gemacht. Das Konzept zieht längst Kreise, rund 1400 Bewerbungen liegen schon jetzt für das kommende Jahr vor. „SPH ist Ideologie und Leidenschaft", sagt Richard Sänger, der ebenfalls zum Orgateam gehört und in diesem Jahr den Abend moderierte. „Das Niveau ist im Vergleich zu den Vorjahren echt krass. Dazu ist die Mischung einfach spannend – vom knallharten Metallcore über Deutschrock, Elektro Metall bis hin zu Instrumentalmusik ist alles dabei." Wer am Ende den Titel mit nach Hause nimmt, entscheiden zu 50 Prozent die Fans in der Halle und zu 50 Prozent eine hochkarätig besetzte Jury aus Musikern und Musikexperten. „Das hier ist durch die unterschiedlichen Musikstile besonders und nicht einfach so ein Pop-Ding", sagt Juror Henrik Trevisan, Schlagzeuger der Band „Emma 6" (Universal Music). „Die Preise, die es zu gewinnen gibt, sind für kleine Newcomer-Bands unheimlich wertvoll, weil sie sich Dinge wie eine CD-Produktion oder einen Videodreh zumeist nicht leisten können. Dazu kann man hier klasse Kontakte knüpfen, weil viele Leute aus der Musikbranche vor Ort sind."

Die Sieger, die Band „The Cash Crops", holte am Ende mit feinster Indie-Musik den Titel nach Aschaffenburg. Obendrein gibt es für die Newcomer eine professionelle CD-Produktion, ein Design-Paket mit Logo und Werbematerialien, die Produktion eines Videos, dazu umfangreiche Promotion und Spielzeit auf Festivals. „Unsere Fans waren heute einfach saugeil", dankte Jonas Grahl von „The Cash Crops" fleißig der Horde, die ihm da gerade am Hals hing. Als der Sieger bekannt gegeben wurde, stürmten Fans und Freunde der Band die Bühne. Bei SPH läuft selbst die Siegerehrung ein wenig anders ab.

35-Jährige bei Unfall in der Nähe von Hachenbrug schwer verletzt

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Hachenburg - Ein Verkehrsunfall mit einer schwer verletzten Person und zwei Leichtverletzten ereignet sich gestern gegen 13 Uhr auf der Bundesstraße 413 in der Gemarkung Hachenburg. Eine  35 Jahre alte Frau war in ihrem Kleinwagen eingeklemmt worden.

Den Ermittlungen der Polizei zufolge, befuhren ein 24-jähriger Pkw-Fahrer und weitere nachfolgende Fahrzeuge die B 413 aus Hachenburg kommend in Richtung Merkelbach. Der 24-Jährige wollte mit seinem Auto in einer rechtsseitigen Haltebucht anzuhalten und hatte dies auch durch Fahrtrichtungsanzeiger und Verlangsamen der Fahrt angekündigt. Die nachfolgenden Fahrzeuge kamen auch noch rechtzeitig hinter dem bereits in die Haltebucht einfahrenden Fahrzeug zum Stillstand.

Ein 58-jähriger Autofahrer erkannte die Situation vermutlich zu spät und stieß von hinten gegen den vor ihm befindlichen Kleinwagen einer 35-jährigen Frau. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Kleinwagen in den Gegenverkehr geschleudert, wo das Fahrzeug mit der Beifahrerseite gegen die Front eines entgegenkommenden Lkws stieß. Von dort wurde das Auto wieder zurück in den rechtsseitigen Straßengraben geschleudert. Die 35-Jährige wurde mit schweren Verletzungen im Fahrzeug eingeklemmt. Sie musste durch die Feuerwehr befreit werden und wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Der Lkw-Fahrer (49) sowie der auffahrende Unfallverursacher erlitten leichte Verletzungen.

Der Gesamtsachschaden dürfte laut Polizei im fünfstelligen Bereich liegen. Aufgrund der Bergungsarbeiten war die Bundesstraße  413 zwischen Hachenburg und Merkelbach für die Dauer von etwa zwei Stunden gesperrt.


Ursula Schrader ist seit 30 Jahren Hachenburger Nikoläusin

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Hachenburg - "Von drauß vom Walde komm' ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!" - wenn dieser Satz fällt, weiß jedes Kind, dass der Nikolaus da ist. Der Mann mit dem Rauschebart, für viele Menschen ist er auch später noch eine Respektsperson. Wer sich unter dem Kostüm verbirgt, das bleibt meist im Verborgenen. So wird es einige vielleicht verwundern, dass der Hachenburger Nikolaus in Wirklichkeit eine Frau ist. Die Autorin Ursula Schrader ist seit 30 Jahren im Raum der Löwenstadt unterwegs, um Kinderaugen zum Leuchten zu bringen.

Von unserer Redakteurin Christina Nover

In voller Montur und mit einem Sack, prall gefüllt mit Geschenken und Schokoladennikoläusen, zieht sie umher. Schulen, Vereine und Privatpersonen besucht sie. Manchmal taucht sie aber auch ganz überraschend auf. So manchen Hachenburger Geschäftsmann hat sie in all den Jahren schon überrumpelt - mit im Gepäck immer ein paar persönliche Worte, meistens in Gedichtform. "Meine Kinder sind fünf, 15 oder 50, ich will sie alle noch mal zum Träumen bringen", erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach dem Auftritt gibt es keine Zigarette vor dem Haus, der Bart wird nicht abgenommen - die Illusion soll so lange wie möglich bestehen.

Dabei ist sie schon das ein oder andere Mal in die Bredouille gekommen. Zum Beispiel als sie vor einer Grundschulklasse stand und die Kinder sie nicht gehen lassen wollten, ohne ihr Rentier zu sehen. Mit ihrer Gabe des Geschichtenerzählens konnte sie die Kinder aber dann doch noch davon überzeugen, in der Klasse zu bleiben. Die Kinder glaubten auch danach noch an den Mann aus dem Himmel und schickten ihr Briefe.

Mit 17 Jahren war Schrader zum ersten Mal als Nikolaus unterwegs, seit 1983 wurde der Mann in dem roten Mantel zur Lebensaufgabe. Erst mit Maske, jetzt ausgestattet, mit allem, was ein Bischof braucht. Ihr Aktuelles Outfit hat sie von ihrem Mann Klaus zum silbernen Dienstjubiläum bekommen. Er lebt gerne mit dem Nikolaus zusammen, auch wenn es manchmal etwas chaotisch zugeht. Er bekommt live mit, wie seine Frau sich Hintergrundinformationen über ihre "Opfer" besorgt und Geheimnisse entlockt. "Sie spielt Nikolaus das ganze Jahr", schmunzelt er.

Schrader ist anders als andere Nikoläuse: Sie ist eine Frau, sie ist evangelisch und sie kümmert sich um diejenigen, die zu ihr kommen. Sie will nicht rumpoltern, niemandem Angst einjagen, sie möchte Vertrauensperson sein. Sie hört sich die Probleme von Kindern und Erwachsenen an, gibt Ratschläge und macht auf Fehler aufmerksam. "Das ist meine Zeit zum Helfen", erklärt sie. So viel wie möglich reparieren mit ein paar Worten, das ist zur Dienstverpflichtung geworden. Dabei greift Schrader auf Menschenkenntnis, Einfühlungsvermögen und Wissen zurück, das ihr Abschluss in Beratung und Erziehung mit sich bringt.

Ursula Schrader ist Nikolaus aus Leidenschaft, für ihre Auftritte nimmt sie kein Geld. Mit ihren 72 Jahren blitzt dem weiblichen Nikolaus immer noch der Schalk aus den Augen, die zugleich Achillesferse ihres Auftritts sind. "Wenn mich mein Enkel erkennt, dann an ihnen", meint sie. Die Vorstellung vom Nikolaus noch ein weiteres Jahr zu erhalten, das will sie versuchen.

Kartellamt prüft FOC-Wettbewerb - Sind Mietverträge rechtens?

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Montabaur - Während Einzelhändler gleiche Wettbewerbsbedingungen für das geplante FOC am Montabaurer ICE-Bahnhof in punkto Ladenöffnungszeiten fordern, kämpft der Entwickler des neuen Einkaufszentrums an anderer Front um seine Marktchancen: Rainer Dommermuth, Geschäftsführer der Firma Fashion Outlet, hat das Bundeskartellamt eingeschaltet, weil der FOC-Konkurrent Wertheim Village seinen Mietern untersagen will, auch in Montabaur einen Laden zu eröffnen.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Stein des Anstoßes sind sogenannte Radiusklauseln in den Mietverträgen der Bekleidungshersteller, die ein Geschäft im Wertheim Village betreiben. Wie das Fachmagazin Immobilien-Zeitung berichtet, untersagen diese Klauseln den Firmen, im Umkreis von 150 Kilometern ein weiteres Outlet-Geschäft zu eröffnen. Für die Montabaurer ist diese Regelung auch deshalb ärgerlich, weil satte 147 Kilometer Luftlinie die beiden Einkaufszentren trennen werden. Über die Autobahn sind es sogar rund 180 Kilometer.

Der Versuch einer gütlichen Einigung ist bereits gescheitert. Der Betreiber des Wertheim Village, die britische Firma Value Retail, will an den Radiusklauseln festhalten. Diese seien notwendig, um den Markterfolg der Outlet Center nicht zu gefährden und deshalb auch im Sinne der Mieter, argumentiert der Rechtsanwalt des Unternehmens. Diese Einschätzung teilen allerdings längst nicht alle Hersteller von Markenbekleidung.

Die Firma Adidas zum Beispiel hat sich in einem Rechtsstreit über die Zulässigkeit solcher Vertragsklauseln mit Value Retail überworfen und wurde laut Immobilien-Zeitung zwischenzeitlich aus allen Einkaufszentren der Briten in Deutschland verbannt. Und auch Rainer Dommermuth bezweifelt, dass die 150-km-Klauseln in den Mietverträgen zulässig sind. Das Fashion Outlet Montabaur (FOM) geht deshalb mit einer Zivilrechtsklage vor dem Mannheimer Landgericht gegen Value Retail vor. Gleichzeitig prüft das Bundeskartellamt die Klauseln. Die Behörde hat unter anderem 30 Mieter aus Wertheim Village zu ihrer Vertragssituation und ihrer Interessenlage befragt. Darüber hinaus wurde der Modeverband German Fashion angehört und um eine Stellungnahme gebeten.

Die Notwendigkeit einer Radiusklausel in den Mietverträgen wird in der Branche zwar nicht grundsätzlich bezweifelt, heißt es aus Insiderkreisen. 150 Kilometer Luftlinie seien aber unverhältnismäßig und dienten wohl lediglich dazu, Wettbewerbern den Marktzugang zu erschweren. Zum Schutz der Mieter seien solche Distanzen jedenfalls nicht erforderlich, argumentiert ein Branchenkenner.

Eine Entscheidung des Bundeskartellamts steht derzeit noch aus. Nichtsdestotrotz hält der FOM-Entwickler an seinem Vorhaben fest, mit dem Bau des Einkaufszentrums noch in diesem Jahr zu beginnen. Das Projekt werde nicht an dem kartellrechtlichen Streit scheitern, erklärt FOM-Mitarbeiter Michael Mille. Für den langfristigen Erfolg des Einkaufszentrums ist der Ausgang des Verfahrens aber durchaus von Bedeutung, denn einige Mieter in Wertheim zählen zum Standard derartiger Einkaufszentren.

  • Markenbekleidung zu vergünstigten Preisen: In Factory Outlet Centern verkaufen Hersteller von Markenkleidung ihre Produkte zu verbilligten Preisen. Das Angebot umfasst im Wesentlichen Textilien, Sportartikel und Schuhe. Die Fabrikverkaufszentren werden von einem Betreiber zentral geplant und verwaltet. In Montabaur übernimmt diese Aufgabe die Firma Stable International im Auftrag des Investors. Das Fashion Outlet Center (FOC) am ICE-Bahnhof wird über rund 70 Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 10 000 Quadratmetern verfügen. Um welche Mieter es sich konkret handeln wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Die Betreiberfirma hat zwar schon einige konkrete Verträge abgeschlossen, die Namen der Hersteller sind aber derzeit noch geheim. 

Nationaltorhüter Weidenfeller soll Botschafter des Westerwaldes werden

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Westerwald - Roman Weidenfeller aus Nentershausen, Torhüter von Borussia Dortmund, soll einer der neuen Botschafter des Westerwaldes werden. Das schlägt die FDP-Kreistagsfraktion vor und bringt dazu auch einen Antrag in die nächste Kreistagssitzung am 13. Dezember ein. Wie Fraktionschef Klaus Koch mitteilt, habe man auch schon mit dem Profifußballer gesprochen: Weidenfeller hat sich gefreut bereit erklärt, dieses Ehrenamt zu übernehmen.

"Die Botschafter des Westerwaldkreises sind wichtige Werbe- und Imageträger", stellt Koch für die Freien Demokraten fest. "Sie repräsentieren unseren Landkreis und die gesamte Region Westerwald nicht nur innerhalb, sondern auch weit über die Grenzen hinaus. Die bisherigen vier Botschafter des Westerwaldkreises haben sich durch ihre Ehrenfunktion und ihrem öffentlichen Bekenntnis zum Westerwaldkreis in vorbildlicher Weise verdient gemacht."

Gerade für einen Zusammenschluss mit den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald zu einer Region Westerwald sei es wichtig, Repräsentanten mit hohem Bekanntheitsgrad zu auszuwählen. Vor allem junge Menschen bräuchten die Identifikation mit ihrer Heimat sowie Vorbilder.

Ein solches Vorbild ist aus Sicht der FDP Weidenfeller. Er sei nicht nur ein waschechter Westerwälder und exzellenter Sportler, sondern darüber hinaus sehr stark sozial engagiert. Zudem sei der Sportler eine Persönlichkeit, die über alle Generationen und Bevölkerungsschichten hinweg bekannt ist.

Weidenfeller spielte von 1985 bis 1996 für die Sportfreunde Eisbachtal und wechselte anschließend zum 1. FC Kaiserslautern. Seit 2002 ist er als Torhüter bei Borussia Dortmund in der Ersten Fußballbundesliga unter Vertrag. Mit diesem Verein feierte er auch seine bisher größten Erfolge. Eine Berufung in die Fußballnationalmannschaft sowie der erste Einsatz im Nationaltrikot erfolgte aktuell mit dem Länderspiel England gegen Deutschland. Neben seiner sportlichen Karriere engagiert sich Roman Weidenfeller für die Organisation "Roter Keil", die sich gegen Kinderprostitution einsetzt. mm

IHK-Rechner im Internet: Firmen können Gewerbesteuer vergleichen

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Westerwaldkreis - Wie hoch ist die Gewerbesteuer, die ich zu zahlen habe, wie berechnet sie sich und wie stark würde ich anderswo zur Kasse gebeten? Fragen, die sich jetzt jeder Unternehmer selbst beantworten kann. Ab heute hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz einen Gewerbesteuerrechner auf ihrer Internetseite, mit dem Firmeninhaber und solche, die es werden wollen, die Hebesätze im Kammerbezirk miteinander vergleichen können.

Von unserem Chefreporter Markus Kratzer

Für Robert Lippmann, IHK-Geschäftsführer Standortpolitik, Koordination und Kommunikation, will die Kammer mit diesem Rechner bei einem "wichtigen Faktor bei der Standortentscheidung" Hilfestellung geben. Über die Startseite des Internetauftritts der Kammer (www.ihk-koblenz.de) lässt sich die Excel-Datei anklicken, in der die Hebesätze aller 288 Städte und Gemeinden aus dem Kammerbezirk Koblenz mit mehr als 1000 Einwohnern gespeichert sind.

Gibt man die Rechtsform des Unternehmens (Personen- oder Kapitalgesellschaft), den Gewinn nach Einkommens- beziehungsweise Körperschaftssteuer sowie mögliche gewerbesteuerliche Hinzurechnungen (etwa Zinsen von Mieten) und Kürzungen (wie bestimmte Pachterträge oder Spenden) ein, lässt sich die Steuerlast ermitteln und auch mit einem anderen Standort vergleichen. Auch die Entwicklung der Hebesätze zwischen den Jahren 2009 und 2013 ist mit diesem Rechner nachzuvollziehen. Ergänzt wird die vergleichende Berechnung noch durch eine grafische Umsetzung im Fünfjahresüberblick. Da die Steuermesszahl als Grundlage zur Berechnung des Steuermessbetrages bundeseinheitlich 3,5 Prozent beträgt, ist der Vergleich der Zahlen recht einfach und übersichtlich.

Aus dem Westerwaldkreis sind 50 Städte und Gemeinden gelistet. Die Spanne der Hebesätze reicht hier von 330 Prozent (zum Beispiel in Rennerod, Wirges oder Hattert) bis 372 in Westerburg und 380 in Hilgert. Spitzenreiter im gesamten Kammerbezirk ist die Stadt Koblenz mit 410 von Hundert, die prozentual niedrigste Steuerlast erhebt Windhagen (Kreis Neuwied) mit 325 von Hundert.

Die Zahlen bezieht die IHK direkt vom Statistischen Landesamt, die Werte für das Jahr 2013 beruhen auf vorläufigen Angaben.

Die vergleichsweise deutlichen Unterschiede bei den Hebesätzen im nördlichen Rheinland-Pfalz führt Robert Lippmann einerseits auf einen unterschiedlichen Finanzbedarf der Kommunen zurück. Als Beispiel nennt er hier ungleiche Belastungen bei den Sozialausgaben. Andererseits spiegeln sich nach Ansicht des IHK-Experten aber auch Einflüsse durch eine gute Infrastruktur (naher Autobahnanschluss, schnelles Internet) in den Hebesätzen wider. "Ich würde mir wünschen, dass nicht nur Unternehmer diesen Rechner nutzen, sondern auch die Kommunen, um zu schauen, ob man im Standortwettbewerb mit den eigenen Hebesätzen nicht vielleicht zu hoch liegt", erklärt der Geschäftsführer im Gespräch mit unserer Zeitung.

Einmal im Jahr sollen die Daten in diesem Rechner nach IHK-Angaben aktualisiert werden, möglichst zeitnah nach den Haushaltsberatungen in den jeweiligen Städten und Gemeinden. Auch eine Ausweitung der Datei auf Orte unter 1000 Einwohner hat die Industrie- und Handelskammer im Auge. "Unser Ziel ist eine Vollerhebung", verrät Lippmann. Ob dies allerdings schon, wie erhofft, im kommenden Jahr klappt, lässt er noch offen.

Der Schmuserapper von Schloss Montabaur - Adel Tawil präsentiert Soloalbum

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Montabaur - "So sehen also 150 Leute aus", meinte RPR1-Nachmittagsmoderator Sebo bei der Begrüßung der Gäste auf Schloss Montabaur. Wie sich 150 Menschen anhören, das durfte dann auch Sänger Adel Tawil erfahren, der am Mittwochabend ein kurzes, aber stimmungsvolles Privatkonzert in der Kreisstadt gab.

Von unserer Redakteurin Christina Nover

Bei seinem Radiohit "Lieder", der ersten Singleauskopplung aus seinem gleichnamigen Soloalbum, sangen die Fans direkt textsicher mit. "Wir waren schon etwas aufgeregt, wie das werden würde mit dem neuen Album vor so wenig Leuten - wir sind positiv überrascht worden", erklärte Tawil im Anschluss an das Konzert. Es war erst der dritte Auftritt, den Tawil mit seiner sieben Mann starken Band gab. "Die Feuerprobe", wie Tawil es nannte, bevor es im nächsten Jahr auf große Tour geht.

Sie spielten ausschließlich Lieder des neuen Albums, auf Songs aus Ich+Ich-Zeiten mussten die Zuhörer bei diesem Konzert noch verzichten. Dafür bekamen sie Popmusik vom Feinsten zu hören. Perfekt abgestimmt präsentierte Tawil Balladen wie "Immer da" oder "Kartenhaus" und ließ seine Zuhörer beim orientalisch angehauchten "Herzschrittmacher" auf der Stelle tänzeln. Tawils Texte kommen zwar öfter mal in seichter Reimform daher, sprechen den Menschen aber aus der Seele. Augen werden glasig, wenn Tawil in "Dunkelheit" von schwierigen Phasen singt, die gemeinsam viel einfacher zu durchlaufen sind als alleine. Viele Pärchen befinden sich in dem Publikum, das aus RPR1-Hörern besteht, die die Karten gewonnen haben. Es wird geküsst, gestreichelt und liebkost - das Privatkonzert wird zum Kuschelkonzert. Seeliges Lächeln auf vielen Gesichtern, während Tawil auf der Bühne in Lederjacke und Turnschuhen den Schmuserapper mimt.

Hier ein Zwinkern, da ein schelmisches Grinsen und immer wieder Gesten, die seine Liedtexte untermalen. Natürlich macht er eine typische Ägypterbewegung mit seinen Armen, als er "Ich ging wie ein Ägypter ..." singt. Es fehlt eigentlich nur der lila Regen, der passend zum "Lieder"-Refrain auf ihn fällt. Stattdessen steht er im lila Licht. Tawil wirkt manchmal cool, wie er so auf der Bühne posiert, dann wieder verletzlich, wenn er voller Gefühl zu "Weinen" ins Mikro singt. Er habe rumgefragt, wie denn Frauen nun zu weinenden Männern stehen würden. "Schön, aber bitte keine Heulsuse", ist sein Fazit. Vielleicht versteckt er sich deshalb auch zum Naseputzen hinter seinem Gitarristen. Seine Fans verzeihen ihm diese menschlichen Schwächen und lachen. Kaum steht er wieder bereit zum nächsten Song, werden Handys und Kameras gezückt und der Auftritt eingefangen.

Nach nicht mal einer Stunde will Adel Tawil schon Schluss machen, doch die Zugaberufe beginnen schon, bevor das letzte der Bandmitglieder die Bühne verlassen hat. "Wir wollten euch nur testen", meint Tawil, als er wieder da ist. Als Belohnung für die bestandene Prüfung gibt es für das Publikum den kaum geprobten Song "Schnee". Draußen nieselt es zwar, aber im Saal breitet sich Tawils Gesang wie eine weiße Decke über den Zuhörern aus. Zum Schluss gibt er ihnen noch mal das, was sie alle gerne hören: "Lieder", die zweite. Warmgesungen lassen die RPR1-Gäste noch mal alles aus sich raus und begleiten Tawil über das gesamte Lied. "Es hört sich an, als ob ihr 10 000 wärt", meint der Sänger nach dem Publikums-Solo.

Er lässt die Männer und Frauen mit dem Ohrwurm für den Heimweg zurück. Zwei Stunden und mehr sind sie zum Teil gefahren, um Tawil so hautnah zu erleben. Wie Tanja und Jürgen Adriany aus der Eifel, die nach dem Konzert noch ganz versunken im Saal standen: "Es war toll. Wie ein richtiges Konzert, nur ohne Gequetsche", so die beiden. Auch Jutta Burggraf aus Moschheim war glücklich: "Ich bin froh, dass meine Tochter mich mitgenommen hat. So ein Künstler hier im Schloss, das ist schon etwas Besonderes."

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