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Montabaur: Konrad-Adenauer-Platz bekommt ein neues Gesicht

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Montabaur - Das Gesicht des Konrad-Adenauer-Platzes wird sich in absehbarer Zeit verändern, denn drei der Gebäude entlang des Montabaurer Platzes müssen mindestens saniert, wenn nicht sogar abgerissen werden.

Von unserer Redakteurin Susanne Willke

 Welche Möglichkeiten es gibt, darüber informierten in einer Bürgerversammlung Bürgermeister Edmund Schaaf sowie Matthias Schütz von der Kreissparkasse Westerwald und das Stadtplanungsbüro Baldauf. Mehr als 100 interessierte Bürger waren ins alte Rathaus gekommen, um sich die ersten Entwürfe anzuschauen und Fragen zu stellen.

Die Architektengruppe Baldauf hatte neun Varianten erarbeitet, wie mit dem neuen Rathaus, dem Gebäude der Kreissparkasse Westerwald sowie mit dem Kaufhaus Hisgen verfahren werden müsste, damit am Ende nicht nur eine Gebäudesanierung, sondern auch ein Mehrwert erreicht wird. Drei dieser Varianten kamen in die engere Auswahl, davon galt eine als Favorit, weil sie im Verhältnis zum Aufwand den größten Nutzen bringen würde. Nach dieser Variante 9 (siehe Grafik) werden sukzessive alle drei genannten Gebäude abgerissen, das alte Rathaus wird auch auf seiner Hinterseite komplett sichtbar, und der Konrad-Adenauer-Platz bekommt einen Rahmen aus neuen Gebäuden, die über die bisherige Nutzung hinaus auch neue und größere Verkaufsflächen bieten.

Doch noch ist das Zukunftsmusik. Eine Machbarkeitsstudie soll bis Ende Januar klären, ob und welche der drei Varianten in Frage kommen. "Wir sollten aber die gute Fügung nutzen, dass eine Mehrheit der Anlieger tatsächlich bauen will", sagte Matthias Schütz. Die Kreissparkasse steht längst in den Startlöchern. Dort werden nur noch die nötigsten Reparaturen erledigt, größere Investitionen lohnen bei dem sanierungsbedürftigen Gebäude nicht mehr. Auch der englische Besitzer des Hisgen-Gebäudes ist mit im Boot. Die oberen Etagen sind nicht mehr zu vermieten, weil auch dort der Zahn der relativ kurzen Zeit massiv genagt hat. Das neue Rathaus ist Ende 2010, kurz nach der Eröffnung des sanierten Konrad-Adenauer-Platzes, in den Mittelpunkt gerückt. Begonnen hatten die Probleme mit rückständigen Brandschutzmaßnahmen. In der Folge offenbarten sich Schäden an Dach und Fassade, und auch die Fenster zeigen längst Altersschwäche (die WZ berichtete). Dazu kommen funktionale Schwächen, wie zum Beispiel mangelnde Barrierefreiheit. Alles in allem ergaben Berechnungen, dass die komplette Sanierung des neuen Rathauses genauso teuer würde wie Abriss und Neubau. Funktionale Schwächen könnten ohnehin nur durch einen Neubau ausgemerzt werden. "Immerhin handelt es sich um die gute Stube von Montabaur", merkt Bürgermeister Edmund Schaaf an. Er hätte gerne auch die Besitzer des Rewe-Marktes an der Maßnahme beteiligt. Doch eine Anfrage blieb bisher unbeantwortet.

Die Präsentation der drei Szenarien rund um den Konrad-Adenauer-Platz warf Fragen auf, die Bürgermeister Schaaf ausführlich beantwortete. Nach seiner Ansicht wären zum Beispiel die neu geschaffenen Verkaufsflächen keine Konkurrenz für bestehende Läden, sondern eine Ergänzung. Die Möglichkeiten, die sich aus Variante 9 ergäben - unter anderem zwei Verkaufsflächen von je 1000 Quadratmeter zu schaffen - füllen eine Lücke des Innenstadtsortiments. Größere Handelsflächen seien dringend von Nöten.

Auch die Frage, ob der Standort Hospitalstraße, an dem durch den Abriss einiger Häuser Platz entstanden ist, für das neue Rathaus geeignet ist, hat sich Schaaf schon selber gestellt. Doch die halbwegs zerklüftete Grundstückfläche wäre unzureichend. Kritisch wurde auch die Idee betrachtet, den Konrad-Adenauer-Platz zur Wilhelm-Mangels-Straße mit einem Gebäude abzuschotten. Doch dieses mögliche Gebäude sei nicht als Riegel gedacht, sondern als durchlässige Arkade, so Schaaf. Auch die Sorge, der Wochenmarkt würde sich verlagern, konnte Schaaf nehmen. Natürlich bliebe der Markt an gewohnter Stelle. Damit kam auch das prekärste Problem auf den Tisch: der Belag des Konrad-Adenauer-Platzes. Die Stadt sei dabei, Gewährleistungsansprüche geltend zu machen. Mehr sei derzeit nicht zu tun, weil eben die Neugestaltung der umliegenden Gebäude noch nicht entschieden sei. Grundsätzlich werde aber die Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes eine logistische Herausforderung, so Schaaf.


Auf dem Stegskopf herrscht Lebensgefahr

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Westerwald - Seit genau 99 Jahren wird auf dem Stegskopf scharf geschossen. Handgranaten, Panzerfäuste, Geschosse und sonstige Munition fliegen seitdem auf der Erhebung, die zu den Landkreisen Altenkirchen und Westerwald gehört, durch die Luft. Auf Anfrage unserer Zeitung hat die Bundeswehr nun mitgeteilt, dass sie den Schießbetrieb am Freitag kommender Woche einstellen wird.

Von unserem Redakteur Marcelo Peerenboom

Und in dreieinhalb Wochen schließt das Verteidigungsministerium den Truppenübungsplatz Daaden, wie er offiziell heißt, komplett. Was danach mit dem Gelände passiert, ist noch offen, wie Michael Lieber, Landrat im Kreis Altenkirchen, bedauert. Eines ist aber nach seiner Einschätzung klar: Auf dem Stegskopf herrscht für Wanderer Lebensgefahr.

Die Naturschutzverbände BUND, Nabu und GNOR hatten mit ihrem "Zukunftsappell Stegskopf", den sie an die beiden Landräte Lieber und Achim Schwickert (Westerwald) gerichtet hatten, den Finger in genau diese Wunde gelegt. Darin forderten sie die Landräte auf, das komplette Gebiet zu sperren, um Gefahren für die Bevölkerung auszuschließen.

Diesen Ball hat Michael Lieber zwar aufgeschnappt, spielt ihn aber gleich weiter an den geschäftsführenden Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU). Diesem hat er jetzt einen deutlichen Brief geschrieben. Als Landrat sei er in tiefer Sorge, schreibt Lieber an seinen Parteifreund. Schließlich drohe den Menschen der Region Westerwald/Sieg bedingt durch die Altlasten- und Kampfmittelbelastung des Platzes "eine Gefährdung von Leib und Leben". Aus diesem Grund erwartet der Altenkirchener Landrat, "dass die zugesagte Nutzung der Bundeswehr bis 30. Juni 2014 und damit einhergehend auch die Bewachung des Areals im bisherigen Umfang sowie die Bewirtschaftung des Lagers (Heizung, Abwasser) über den Winter aufrechterhalten wird", heißt es in dem vierseitigen Brief an den Verteidigungsminister.

Bislang war stets davon die Rede, dass die Bundeswehr zwar den Truppenübungsplatz zum 31. Dezember 2013 aufgibt, aber die militärische Nutzung erst zum 30. Juni 2014 beendet. Dies hatte Oberstleutnant Ingo Osbahr noch im April 2012 erklärt, als er über die Umstrukturierung berichtete. Ähnlich hatte sich das auch angehört, als Oberstleutnant Hagen Strunk Anfang Juli beim Besuch der Mainzer Umweltministerin Ulrike Höfken referierte. Er hatte erklärt, bis zum 30. Juni 2014 sei ein reduzierter Personalbestand auf dem Stegskopf tätig, auch wenn das Gelände offiziell am 1. Januar 2014 an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben werde. Jetzt geht alles offenbar doch viel schneller. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher des Bundesamts für Infrastruktur der Bundeswehr, man wolle die Liegenschaft zeitnah zurückgeben. Das bedeutet laut Landrat Lieber, dass dann jeder Bürger das Gelände betreten könnte - was er für brandgefährlich hält.

Der Truppenübungsplatz: Die Übungsfläche der Bundeswehr auf dem Stegskopf ist 1156 Hektar groß, 860 Hektar davon sind Forstbetriebsfläche. Das Gebiet hat Mittelgebirgscharakter und grenzt an ein Niedermoorgebiet an. Der 560 Meter hoch gelegene Bundeswehrübungsplatz gilt als einer der kältesten militärisch genutzten Standorte in Deutschland. 

Umgestürzte Bäume blockieren L292 im Westerwald - Pkw beschädigt

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Westerwaldkreis - Der Orkan Xaver hat etliche Bäume auf der Landesstraße 292 zwischen Hachenburg und Steinebach umgeknickt.  Ein 53-jähriger Autofahrer konnte zwei umfallenden Bäumen nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Sein Pkw verkeilte sich zwischen den Stämmen. Der Mann blieb glücklicherweise unverletzt. 

Noch während der Unfallaufnahme stürzte ein weiterer Baum auf das Autodach. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 5000 Euro. Für die Bergungsarbeiten musste die L292 am Freitag bis 10 Uhr voll gesperrt werden.

Ansonsten hatte der Sturm im Westerwald bisher keine dramatischen Auswirkungen. Das bestätigten auf Anfrage der WZ alle Polizeidienststellen sowie Kreisfeuerwehrinspekteur Axel Simonis: „Der Westerwald hat Glück gehabt, die Menschen an der Küste tun mir mehr leid.“ Zwar hat der Wintereinbruch besonderes im oberen Westerwald für gefährliche Glätte gesorgt. Menschen, Dächer und Autos blieben aber von Sturm Xaver am Donnerstag und Freitag weitgehend verschont.

Elf Einsätze wegen umgestürzter Bäume haben die Feuerwehren des Westerwaldkreises zu meistern gehabt. Dabei waren rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz. Zu Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume kam es auch in Montabaur auf der Elgendorfer Straße, in Hachenburg-Altstadt sowie in Rotenhain. Auf der B255 in Ettinghausen und Niederahr sowie in Hof fegte der Sturm Baustellenmarkierungen durch die Gegend. Sie konnten zum Teil durch die Polizei schnelle wieder an Ort und Stelle verankert werden. 

Neun Monate Jugendstrafe: Jugendlicher hat Bewährungsauflagen nicht erfüllt

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Montabaur - Vermasselt hat ein 22-Jähriger seine Chance: Er wurde vom Jugendschöffengericht am Amtsgericht Montabaur zu neun Monaten Jugendstrafe verurteilt, da er seine  Bewährungsauflagen nicht erfüllte.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Im Februar vergangenen Jahres war er der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen worden. Gemeinsam mit einem anderen Täter hatte er 2010 ohne ersichtliches Motiv abends auf einem Parkplatz auf eine andere Person eingeschlagen, wobei diese schwer verletzt wurde. Das Gericht setzte damals die Jugendstrafe zur Bewährung (zwei Jahre) aus.

Wie Richter Dr. Orlik Frank  betonte, gab es diverse Probleme beim Bewährungsverlauf, die vom Bewährungshelfer und der Vertreterin der Jugendrechtshilfe bestätigt wurden und sich auch bei dieser Verhandlung zeigten: Der Angeklagte, der in der Verbandsgemeinde Hachenburg lebt, schaffte es nicht, pünktlich zu erscheinen. Ebenso hatte er es in der Vergangenheit nicht immer vermocht, rechtzeitig zum Arbeitsbeginn da zu sein. Nach dem Hauptschulabschluss hatte er eine Lehre begonnen und abgebrochen, danach folgten verschiedene „Maßnahmen". Offen bekannte der Angeklagte, dass er, wenn er verschlafen habe, lieber gar nicht mehr zur Arbeit gefahren sei, weil er keinen Ärger haben wollte.

Ein Grund für seine lethargische Haltung sah Richter Frank in dem Drogenkonsum des jungen Mannes, den dieser bei Anhörungsterminen trotz positiver Drogentests leugnete und erst aufgrund einer Haaranalyse notgedrungen zugab („Ja, das ist nun einmal bewiesen"). Widersprüchlich waren seine Angaben, wie viel er konsumiere: „Weiß nicht, vielleicht drei bis fünf Gramm rauche ich, täglich oder vor allem am Wochenende." An Amphetaminen seien es rund zwei Gramm, aber nicht täglich. Bereits mit 14 oder 15 Jahren habe er damit begonnen. Der Richter verzichtete darauf, genauer nachzufragen, wie der 22-Jährige, der nach eigenen Angaben sein Geld „vom Amt bezieht",  seinen Drogenkonsum finanziere.

Dem Angeklagten, der auch schon einen sogenannten Fred-Kurs (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten) beim Diakonischen Werk absolviert hat, mangele es offenbar an der Fähigkeit, Hilfe anzunehmen und sich selbst kritisch zu reflektieren, stellte der Bewährungshelfer fest. In seinem Urteil folgte das Jugendschöffengericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Dringend empfahl Richter Frank dem Verurteilten, sich selbst so rasch wie möglich um einen Therapieplatz zu bemühen, um von den Drogen loszukommen, denn das sei offensichtlich sein Grundproblem.

 

Gesunde Ernährung bei den Hühnern lernen

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Montabaur - Auf dem Hofgut Roßberg in Montabaur fand jetzt mit Vorschulkindern aus Meudt die Auftaktveranstlung des landesweiten Projekts "Die LeckerEntdecker" statt.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Ganz, ganz vorsichtig wagen sich Leona, Sarah und ihre Kindergartenkameraden in den Auslauf, wo die Hühner munter gackern. „Das sind noch ganz junge, ihr müsst leise und behutsam sein", sagt Monika Hensel vom Hofgut Roßberg zu ihnen. Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Kerstin Bischoff hat sie die 22 Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte St. Gangolfus Meudt zur Auftaktveranstaltung „Die LeckerEntdecker" auf ihrem Bio-Hofgut empfangen. „Macht mal die Augen zu – und jetzt wieder auf. Was seht ihr?", fragt sie die Vorschulkinder, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken. „Bei Führungen bestimmen die Kinder selbst, wo es hingeht, wir folgen ihren Impulsen und Fragen", erklärt sie. „So lernen sie viel intensiver, als wenn wir ihnen alles vorgeben", ist sie überzeugt. Diese Methode folgt dem Prinzip von „Erfahrungsfeld Bauernhof".

Also geht es als erstes zu den Enten, denn ihr Gehege weckt die Neugierde der Kleinen. „Und was wollt ihr nun sehen?", will Hensel wissen. „Den ganzen Bauernhof! Die Hühner", rufen die kleinen Besucher. Doch bevor sie sehen, hören, riechen und fühlen, wie die Hennen auf diesem Hof leben dürfen, werden sie von der Hofchefin ermahnt: „Bei Tieren muss man ganz leise sein." Nun geht es in den Stall mit den Sitzstangen, Sandbad und Nestern. Die Kinder erkunden auch den Auslauf, dürfen Eier einsammeln und Futter durch ihre Hände rinnen lassen. Während die einen ganz forsch auf die Tiere zugehen, ist anderen das muntere Gefieder doch etwas unheimlich, das schon mal neugierig an ein Hosenbein zwickt. Spannend ist es für die Kinder auch bei der Sortiermaschine, wo sie sehen, wie unterschiedlich groß die Eier sind, die sie selbst vorsichtig einlegen. „Jetzt habe ich Hunger!", stellt ein Junge nach einer guten Stunde fest. Auch dafür ist bei diesem Projekt gesorgt: In dem gemütlichen Hofladen stehen auf einem Tisch lustig dekorierte Eier-Kostproben bereit, in einer Pfanne brutzeln Rühr- und Spiegeleier. Eine willkommene Stärkung, bevor es schon wieder zurück zum Kindergarten geht.

„Mich fasziniert, wie aufmerksam die Kinder waren. Bei diesem Besuch haben sie selbst viele Eindrücke  gewonnen, und das mit allen Sinnen. Das ist viel nachhaltiger, als wenn etwas nur erklärt wird. Berührungsängste wurden abgebaut, der Bezug Tier – Kind intensiviert", zieht Dörte Büchel (Initiative Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz, Mainz) am Ende der Auftaktveranstaltung eine positive Bilanz. Und Kindergartenleiter Thomas Höber-Neu lobt, dass die Kinder hier die Möglichkeit hatten, selbst etwas zu erkunden. Wichtig für sie sei auch, die „Behutsamkeit zu erleben, die Tiere brauchen".

Zufrieden hocken die Kleinen am Tisch. Manche von ihnen waren zum ersten Mal auf einem Bauernhof, so wie Leona, die ein bisschen Angst vor den Hühnern hatte, die ja schließlich auch ganz schön Krach machen, wenn es viele sind. „Ich mag Hühner", sagt hingegen Sarah, „weil die uns immer Eier machen."

Das neue landesweite Projekt  "Die LeckerEntdecker"

Das Projekt „Die LeckerEntdecker" ist ein Teil  der Initiative Gesundheitswirtschaft und wird vom Wirtschaftsministerium gefördert. Dabei haben sich verschiedene Partner zusammengeschlossen, um für eine gesundheitsbewusste Ernährung bei Kindern und Jugendlichen zielgruppengerecht zu sensibilisieren. Hier setzt das neue Modell der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz als Partner der „LeckerEntdecker" an. Entstanden ist ein Geschäftsmodell, dass es Kindern ermöglicht, auf dem Lernort Bauernhof auf spielerische Weise Landwirtschaft, Produktion und Erzeugnisse wie auch Tierhaltung zu erkunden und kennenzulernen. Wer die Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln vor Ort auf dem Bauernhof erfahren kann, bekommt (wieder) ein stärkeres Bewusstsein für eine gesunde Ernährung. Hintergrund ist, dass in Deutschland heute jeder fünfte Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren übergewichtig und damit möglicherweise massiv von ernährungsabhängigen Erkrankungen bedroht ist – Tendenz steigend. Ernährungsbezogene Prävention tut also not. Zudem geht es auch darum, die Kinder für den Wirtschafts- und Landwirtschaftsort Bauernhof zu sensibilisieren.

Das Pilotprojekt hat auf dem Hofgut Roßberg in Montabaur gestartet. Er gehört zu den zwölf ausgewählten und geschulten Bauernhöfen, die nun dieses neue Angebot unterbreiten, was sich ideal auch dafür eignet, einen besonderen Kindergeburtstag zu gestalten.

Weitere Infos unter www.dieleckerentdecker.de

 

Feuerwehr löscht Kellerbrand in Elbingen

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Elbingen - Zu einem Kellerbrand sind die Feuerwehren Hahn am See, Elbingen, Meudt und Mähren am Samstag um 15.40 Uhr gerufen worden.

Im späteren Verlauf des Einsatzes wurde auch die Feuerwehr Westerburg alarmiert, die über eine  Wärmebildkamera verfügt. Die Hauseigentümer hatten  den Brand selbst entdeckt und konnten das Haus frühzeitig verlassen.

Die 30 angerückten Feuerwehrleute hatten den Brand schnell unter Kontrolle. Die weitere Rauchausbreitung und weitere Schäden im Haus wurden durch einen sogenannten Rauchverschluss verhindert. Nach entsprechenden Lüftungsmaßnahmen wurde das Gebäude nach gut einer Stunde wieder an die Eigentümer übergeben.

Die Ermittlungen zur Brandursache und Schadenshöhe hat die Polizei aufgenommen. Der Rettungsdienst und der DRK Ortsverein Meudt brauchten zum Glück nicht einzugreifen.

Von wegen besinnlich: Schlägereien und Diebstähle am Adventswochenende

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Westerwaldkreis - Nicht für alle Westerwälder verläuft die Vorweihnachtszeit ruhig und besinnlich. Die Polizei meldet mehrere Schlägereien vor dem Zweiten Advent. Außerdem scheinen vermehrt Taschendiebe unterwegs zu sein.

Am Samstag gegen 0.30 Uhr kam es in einer Gaststätte in der Kirchstraße in Montabaur zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern. Ein bisher unbekannter Täter schlug dabei einen 20-jährigen aus Montabaur mit einer Glasflasche und verließ die Gaststätte. Dabei erlitt der Geschädigte eine kleine Schnittwunde an der rechten Hand. Hinweise auf den Täter konnte der Geschädigte nicht machen.

Auch in der Nähe der Grillhütte in Marienrachdorf kam es gegen 2 Uhr nach Feierlichkeiten zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei jungen Männern. Dabei soll ein 19-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Selters ohne Grund und ohne Vorwarnung einen 24-jährigen Mann aus der VG Neuwied ins Gesicht geschlagen haben. Dabei erlitt der Geschädigte eine Platzwunde an der Stirn und verschiedene Prellungen und musste ins Krankenhaus Dierdorf gebracht werden.

Eine Schlägerei mit mehreren Personen auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Montabaur wurde dann in der Nacht gegen 23.30 Uhr gemeldet. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll ein 17-jähriger aus der Verbandsgemeinde Wallmerod vor einer Gaststätte von zwei 19 und 21 Jahre alten Männern aus der Verbandsgemeinde Montabaur geschlagen worden sein. Der Geschädigte erlitt Verletzungen an der Stirn, der linken Schulter und am Mund und ließ sich anschließend im Krankenhaus Montabaur versorgen. Der genaue Sachverhalt steht noch nicht fest und die Ermittlungen dauern noch an.

Die Geldbörse wurde einer 70-Jährigen aus Montabaur am Freitag gegen 12.30 Uhr im Rewe-Einkaufsmarkt in der Hospitalstraßeam aus einer fahrbaren Einkaufstasche gestohlen. Der Gesamtschaden wird auf 180 Euro geschätzt. Täterhinweise liegen der Polizei bislang nicht vor.

Weitere Diebstähle vermeldet die Polizei vom Samstag: Zwischen 19.50 bis 20.25 Uhr wurde zunächst in einer Gaststätte in Dreikirchen eine Geldbörse mit Bargeld entwendet und anschließend aus verschiedenen Vorgärten in Dreikirchen noch einige Dekorationsartikel. Bei den Gegenständen handelt es sich um eine Nikolausholzfigur, einen Storch, einen Frosch, eine Laterne aus Metall mit roter Kerze und einen Tannenbaum. Da die Geschädigten bisher nicht alle feststehen, wurde das Diebesgut nach Ermittlung einer 32-jährigen Beschuldigten aus Wiesbaden sichergestellt. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf 1100 Euro.

Geopark bemüht sich um weitere Gelder aus dem EU-Topf

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Westerwald. Zahlreiche Projekte im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus wurden und werden mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union und der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz im Rahmen so genannter Förderregionen unterstützt.

Im Gebiet des Geoparks sind dies die Leader-Regionen Westerwald, Lahn-Dill-Wetzlar und Lahn-Dill-Bergland sowie die Eler-Region Limburg-Weilburg-Diez. Die Begriffe Leader und Eler stehen dabei für Förderprogramme der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Da die aktuelle Förderperiode in diesem Jahr ausläuft, müssen die Regionen für die anstehende Förderperiode 2014 bis 2020 neue regionale Entwicklungskonzepte erarbeiten, um weiterhin Fördermittel zu erhalten.

Auf Einladung der Geschäftsstelle des Geoparks setzten sich deshalb jetzt die Verantwortlichen der Förderregionen im Geopark sowie der Ämter für den ländlichen Raum zusammen, um gemeinsam über die zukünftige Verankerung des Leitprojektes Geopark in den jeweiligen regionalen Entwicklungskonzepten zu beraten. "Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu vertiefen und auch in Zukunft Fördermittel der Europäischen Union und der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen zur Entwicklung des Geoparks zur Verfügung stellen zu können", machte Arno Schürg, Geschäftsführer der Leader-Region Westerwald, im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich.

Neben Schürg nahmen am Gespräch Knut Rehn, Leiter des Geoparks, Günter Schwab, Regionalmanager Leader-Region Lahn-Dill-Wetzlar, Marion Klein, Regionalmanagerin Leader-Region Lahn-Dill-Bergland, Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum des Lahn-Dill-Kreises, und Karl-Eckart Mascus, Leiter des Amtes für den ländlichen Raum des Kreises Limburg-Weilburg, an der Besprechung teil. Gerade auch im Hinblick auf erfolgreiche Verankerung des Geoparks in den Förderregionen in der vergangenen Förderperiode 2007 bis 2013 sicherten die Gesprächsteilnehmer zu, das überregionale Projekt auch in die Erarbeitung der neuen regionalen Entwicklungsprojekte einzubringen. Die Beteiligten beabsichtigen, in der kommenden Förderperiode beim Geopark eine stärkere Vernetzung der Regionen zu erreichen.

Deshalb wird nicht nur eine überregionale Arbeitsgemeinschaft Geopark gegründet. Auch die Entwicklung und Förderung regionsübergreifender Netzwerkprojekte wird in der kommenden Förderperiode im Vordergrund stehen. Um dem Vorhaben das nötige Gewicht zu verleihen, soll im Frühjahr 2014 eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Fördergebieten und dem Geopark geschlossen werden. Diese Vereinbarung soll dann als Anlage zu den jeweiligen Konzeptes der Arbeitsgemeinschaften die Bewerbung für die neue Förderperiode unterstützen.

"Der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus ist ja ein länderübergreifendes Gemeinschaftsprojekt der rheinland-pfälzischen Kreise Westerwald und Altenkirchen und der hessischen Kreise Limburg-Weilburg und Lahn-Dill", betont Schürg. "Gemeinsames Ziel ist es, die geologischen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten sowie das bergbau- und kulturhistorische Erbe in der Region stärker miteinander zu vernetzen und für Bewohner und Gäste besser erlebbar zu gestalten."

Mit zahlreichen Netzwerkpartnern arbeiten die Mitarbeiter der Geopark-Geschäftsstelle seit 2010 daran, dieses Ziel umzusetzen. Die gemeinsamen Anstrengungen wurden Anfang 2013 mit der Verleihung des Gütesiegels "Nationaler GeoPark in Deutschland" durch die GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung, dem Dachverband der geowissenschaftlichen Vereinigungen in Deutschland, gewürdigt. Den 3800 Quadratkilometer großen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus prägen zwei großräumige geologische Strukturen: die Lahn-Dill-Mulde sowie der Westerwald. mm

  • Mehr Informationen zum Geopark Westerwald-Lahn-Taunus unter www.geopark-wlt.de
  • 14 Nationale GeoParks gibt es derzeit in Deutschland. Sie sollen durch Präsentation, Erhaltung und Nutzung des geologischen Erbes unter anderem zur Verwirklichung der Ziele der Agenda 21 beitragen.

Hospizverein startet neues Schulprojekt

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Westerwaldkreis - "Ermutigen" - so heißt das neue Projekt, das der Hospizverein Westerwald mit dem Amt für Katholische Religionspädagogik Montabaur als Träger ab dem Jahr 2014 an Grundschulen im Westerwaldkreis und im benachbarten Rhein-Lahn-Kreis anbieten wird. Ziel des Projektes ist es, Lehrkräfte in der Trauerarbeit mit Kindern zu schulen.

Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr

"Wir möchten Pädagogen dazu ermutigen, durch Orientierung und Entlastung in akuten Trauersituationen handlungsfähiger zu werden", sagt Hospizbegleiterin Rita Gerhards, die sich beim Hospizverein Westerwald gemeinsam mit Othilde Biwer auf die Begleitung trauernder Kinder spezialisiert hat.

Bei der Lehrerfortbildung sollen mit Blick auf konkrete Beispiele Grundlagen und mögliche Vorgehensweisen bei Trauerfällen an Grundschulen erarbeitet werden. "Immer wieder kommt es auch in Schulen zu Trauerfällen, auch ganz tragische wie damals in Rückeroth. Da ist es wichtig, dass Pädagogen direkt reagieren können", sagt Rita Gerhards, die bereits seit dem Jahr 2008 ehrenamtlich beim Hospizverein engagiert ist und hier schwerstkranke Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleitet.

Ein Blick zurück: In Rückeroth hatte im Februar 2011 ein Familienvater erst seine Ehefrau und seine 10 und 14 Jahre alten Kinder getötet und sich dann selbst umgebracht. Das Haus der Familie war in Flammen aufgegangen. Da der Schulbus morgens an dem brennenden Haus vorbeigefahren war und der Zehnjährige nicht im Bus gesessen hatte, kamen viele Kinder weinend in der Grundschule in Herschbach (Uww.) an. Die Schulleiterin zögerte damals nicht lange und bat Notfallseelsorge, Kirchen und den schulpsychologischen Dienst in Hachenburg um Hilfe.

"Ob bei einem Familiendrama wie in Rückeroth oder einem Sterbefall in der Familie: Wir wollen Lehrer befähigen, mit Trauersituationen umzugehen", sagt Rita Gerhards. Deshalb hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Othilde Biwer ein Konzept zur Lehrerfortbildung samt einer pädagogischen Handreichung erarbeitet. Die Hospizbegleiterinnen wissen: "Wenn der Trauerfall eintritt, wenn die Seele brennt, dann ist behutsames, ruhiges Handeln gefragt. Das ist nur präventiv zu lernen." Bei der Fortbildung geht es um die Klärung zentraler Fragen: Was ist bei einem Trauerfall als erstes zu tun? Wer hilft uns weiter? Wie soll ich die traurige Nachricht überbringen? Was brauchen unsere Schüler jetzt? Wie trauern Kinder? Wie reagiere ich, wenn ein Kind ganz schrecklich weint? Was ist mit den Eltern? Nehmen wir an der Beerdigung teil? Wie sollte eine Abschieds- oder Trauerfeier gestaltet werden? Und vor allem: Wie kann es danach weitergehen?

Mit dem Projekt "Hospiz macht Schule" ist der Hospizverein bereits seit vier Jahren an Grundschulen im Westerwaldkreis vertreten. Die beiden Hospizmitarbeiterinnen, die auch das neue Projekt federführend betreuen, wünschen sich, dass mehrere Lehrer eines Kollegiums an der Fortbildung teilnehmen. "Je mehr Kollegen mitmachen, umso besser ist es", sagt Rita Gerhards. Die Schulung, die an einem Mittwoch- oder Donnerstagnachmittag stattfindet, kann von einer Schulgemeinschaft, aber auch von Pädagogen verschiedener Grundschulen besucht werden. Dabei ist die Teilnehmerzahl pro Kurs auf 14 bis 16 Personen begrenzt. Der Kurs ist vom Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung Mainz zertifiziert. "Wir sind froh, dass wir unser Engagement an Grundschulen nun ausweiten können", freut sich auch der Vorsitzende des Hospizvereins, Heinz-Peter Rüffin.

Z Anfragen an das Amt für Katholische Religionspädagogik Montabaur, Telefonnummer 02602/680 222, E-Mail relpaed-montabaur@bistum-limburg.de, oder Hospizverein Westerwald, Telefon 02602/916 916. Der Kurs kostet 10 Euro pro Person, inklusive der Materialien, und findet an einem Nachmittag zwischen 14.30 Uhr und 18 Uhr vor Ort in der Schule statt.

Auffahrunfall auf der A3: Fahrer eines Kleintransporters schwer verletzt

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Westerwald - Bei einem Auffahrunfall auf der A3 in Richtung Frankfurt wurde der Fahrer eines französischen Kleintransporters am Montagabend gegen 19 Uhr schwer verletzt. Der Mann wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. 

Laut Autobahnpolizei wurde ein mit Stahlträgern beladener rumänischer Lastzug auf der Steigung nach der Raststätte Heiligenroth in Richtung Diez langsamer. Das bemerkte der nachfolgende Fahrer des Kleinlasters zu spät und fuhr auf. 

Der Kleintransporter wurde erheblich beschädigt. Der Fahrer wurde schwer verletzt. Da er zunächst mit den Füßen zwischen den Pedalen eingeklemmt war, kam die Feuerwehr Montabaur zum Einsatz, um ihn zu befreien. Anschließend wurde der schwer verletzte Mann in ein Krankenhaus gebracht. 

Die Autobahn musste bis zur Räumung der Unfallstelle auf zwei Fahrspuren gesperrt werden.

Das Projekt Brex nimmt Fahrt auf - Land signalisiert Zuschuss

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Westerwald - Die landschaftlich einmalige Brexbachtalbahn vom Rhein hinauf in den Westerwald könnte schon bald als Touristikbahn wiederbelebt werden. Das Land hat sich grundsätzlich bereit erklärt, das Projekt mitzufinanzieren. Auch die Landkreise Westerwald, Neuwied und Mayen Koblenz wollen gemeinsam mit Städten und Gemeinden einen Anteil der Gesamtkosten von rund 5 Millionen Euro tragen. Die genauen Modalitäten müssen aber noch ausgehandelt werden.

Von unserem Redakteur Andreas Jöckel

Seit mehr als fünf Jahren arbeitet der Verein Brexbachtalbahn zusammen mit der Eifelbahn Verkehrsgesellschaft unermüdlich an der Reaktivierung der 1884 eröffneten, 1994 eingestellten und 2001 komplett stillgelegten Strecke. Sie soll einmal die zahlreichen touristischen Attraktionen zwischen Neuwied und Siershahn verbinden. Zwar veranstalten Verein und Betreiber bereits seit 2009 wieder erfolgreich Sonderfahrten zwischen Grenzau und Siershahn. Aber eine Reaktivierung der Gesamtstrecke war bislang an der Finanzierung und an Vorbehalten der Kommunen gescheitert.

Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Denn das Land hat grundsätzlich seine Bereitschaft signalisiert, das Projekt zu unterstützen. Aus einem Schreiben des Innenministeriums an den Neuwieder Landtagsabgeordneten Fredi Winter geht hervor, dass im Doppelhaushalt 2014/2015 insgesamt zwei Millionen Euro für die Brex bereitgestellt werden sollen. Der Fördersatz des Landes beträgt 85 Prozent. Das heißt, die restlichen 15 Prozent wären von Landkreisen, Verbandsgemeinden, Städten und Gemeinden zu tragen. In den Verteilungsschlüssel könnten Einwohnerzahl, touristische Wertschöpfung und Streckenkilometer einfließen. Bei einem Treffen der drei Landräte aus den Kreisen Westerwald, Neuwied und Mayen-Koblenz mit den an der Brexbachtalbahn liegenden kommunalen Gebietskörperschaften waren sich aber alle Beteiligten einig, dass in einem Zug die Gesamtfinanzierung vor einem Einstieg in das Projekt gesichert sein muss. Damit spielen die Kommunalpolitiker den Ball noch mal an das Land zurück, das zu den versprochen 2 Millionen Euro noch eine Schippe nachlegen müsste. Landtagsabgeordneter Fredi Winter sagte zu, dem Innenministerium in Mainz die Problematik deutlich zu machen.

Initiatoren und Kommunalpolitiker sind indessen überzeugt, dass ein saisonaler Bahnverkehr auf der Unterwesterwaldbahn, wie die Brex auch genannt wird, touristisch für alle Stationen ein Gewinn wäre. Geplant ist eine Betriebszeit von Ostern bis Weihnachten im Stundentakt an den Wochenenden sowie eventuell später an einem zusätzlichen Wochentag.

Unter Eisenbahnfreunden gilt die Brex mit ihren sieben Tunneln, 30 Brücken und Steigungsabschnitten von 1:47 als eine der schönsten Strecken im Bereich der ehemaligen Bundesbahn. Außerdem gehört die Strecke wie die Sayner Hütte zur Industriekultur der Region.

Seit Jahren schneiden die Mitglieder des Vereins Brexbachtalbahn die Gleise von Bewuchs frei und sorgen somit dafür, dass die Strecke befahrbar bleibt. Die schweren Arbeitsfahrzeuge sanieren sie dafür in Eigenleistung und halten sie in Schuss. Seit einigen Wochen schneiden sie auch einen Seitenstrang zwischen Grenzau und Höhr, der einst bis Hillscheid geführt hat, frei. Obwohl Gleisanlagen, Brücken und Tunnel der Brex offenbar noch intakt sind, müssten noch rund fünf Millionen Euro investiert werden, damit wieder Züge von Neuwied bis Siershahn fahren können. Dickster Brocken der Kosten wäre laut Verein und Betreiber die Installation einer neuen Leit- und Sicherungstechnik, wie sie mittlerweile für alle Bahnstrecken vorgeschrieben ist. Die Stadt Ransbach-Baumbach hat bereits 250 000 Euro in einen neuen Bahnübergang investiert, der am 18. Dezember eingeweiht werden soll.

  • Infos zum Verein Brexbachtalbahn gibt es unter www.die-brex.de
  • 5 Millionen Euro müssen nach Einschätzung von Verein und Betreiber investiert werden, damit die Brexbachtalbahn wieder auf dem gesamten Streckenabschnitt befahren werden kann. Noch ist die gesamte Finanzierung nicht gesichert.

Engagement in der Jugendarbeit ausgezeichnet

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Westerwaldkreis - In der jüngsten Sitzung des Jugendwohlfahrtsausschusses wurden die Preisträger des Wettbewerbs zur Förderung des ehrenamtlichen Engagement in der Jugendarbeit ausgezeichnet.

Landrat Achim Schwickert übergab im Beisein von Kreisjugendpfleger Jochen Bücher Urkunden an sechs Gruppen oder Einzelpersonen:

Der Turnverein Wirges ist mit seiner über 120-jährigen Geschichte einer der ältesten Vereine der Stadt. Über 300 Mitglieder betätigen sich in verschiedenen Bereichen des Turnsports. So zählen neben dem klassischen Geräteturnen für Jungen und Mädchen Sportarten wie Rhönradturnen zum Angebot. Auch hat der Verein noch eine sehr aktive Turngruppe mit jungen Männern, die leider mittlerweile einmalig im Westerwald ist. Beim Kleinkinderturnen entwickeln sehr viele Kinder eine erste Beziehung zum Sport. Davon profitieren später neben dem Turnverein auch andere Sportvereine. In den vergangenen Jahren hat der Verein mit zahlreichen Jugendlichen an Landes- und Deutschen Turnfesten mit Erfolg teilgenommen. Im Training wie auch auf gemeinsamen Veranstaltungen lernen die Kinder und Jugendlichen im hohen Maße soziale Kompetenz. Zusätzlich engagiert sich der Verein regelmäßig bei Veranstaltungen in der Stadt. So wurde 2012 gemeinsam mit dem Generationenbüro der Verbandsgemeinde Wirges und der Kreisjugendpflege ein großes Spielfest organisiert. Grundlage für alle diese Aktivitäten ist natürlich eine umfassende Jugendarbeit, die es dem Verein ermöglicht, auch größere Veranstaltungen zu organisieren.

Eine sehr aktive Jugend kann die Gemeinde Hüblingen vorweisen. Insbesondere im Umweltschutz haben sich in der Vergangenheit viele Jugendliche engagiert. So wirkte die Dorfjugend Hüblingen in diesem Jahr mit großem Eifer an der Aktion „Saubere Landschaft“ mit. Weitere Beteiligungen gab es beim Nistkästen säubern, Wildbeobachtungen, Bau von Insektenhotels und Baumpflanzaktionen auf Streuobstwiesen. Immer wieder steht der Umweltgedanke im Mittelpunkt. Um eine Kontinuität in der Arbeit zu bekommen, wurde die Jugendgruppe „Eisvögel“ gegründet, die sich regelmäßig trifft und Veranstaltungen zur aktiven Gestaltung des Dorflebens und für die Umwelt durchführen. Stellvertretend für die Dorfjugend wurde Julia Appel geehrt, die sich mit viel Engagement hervorgetan hat.

Die Ranzengarde Grün-Gelb Höhr-Grenzhausen wurde 1973 gegründet und ermöglicht Kindern und Jugendlichen, sich aktiv im Karneval einzubringen. Neben den acht Garde- und Showtanzgruppen bereichern junge Talente mit Büttenreden, Sketchen oder Showeinlagen die Veranstaltungen im Karneval. Die rund 260 Mitglieder sind auch außerhalb der Session an zahlreichen Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Kannenbäckerlandes beteiligt. Auch bei sportlichen Turnieren sind insbesondere die älteren Tänzerinnen und Tänzer erfolgreich. Neben dem anspruchsvollen Programm im Rahmen des Karnevals stehen jedoch auch der Spaß und die Gemeinschaft im Verein im Vordergrund. Bemerkenswert ist sicherlich, dass der Vorstand des Vereines sich aus Mitgliedern in der Alterspanne von 15 bis 27 Jahre zusammensetzt.

Der Jugendverein Neunkhausen hat seinen Ursprung in einem Jugendpflegeverein. Sinn und Zweck dieses Vereines war es, der damaligen Jugend eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Heute zählt der Jugendverein 320 Mitglieder. Die größte Abteilung ist der Fußball. Auch die Damen sind mittlerweile auf dem Vormarsch in dieser Sportart und nehmen aktiv am Spielbetrieb teil. Der Verein betreibt einen eigenen Sportplatz wie auch ein Sportlerheim. Sehr beliebt sind auch Kinderturnen, Tischtennis, Tennis und Gymnastik/Aerobic. Als größte Veranstaltung des Vereins hat sich in den vergangenen Jahren das Jugendfußballturnier mit Zeltlager herauskristallisiert, bei dem bis zu 1000 Teilnehmern gezählt werden. An drei Tagen herrschen dort Spiel, Spaß und Unterhaltung. Diese große Veranstaltung bedeutet für die Verantwortlichen im Verein jährlich immer wieder eine neue Herausforderung. Für die Vor- und Nachbereitung ist eine große Anzahl an Helfern notwendig.

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg hat ihr Bundeszentrum in Westernohe. Dieses Zentrum gehört zum Pastoralen Raum Rennerod, und dort gibt es auch eine aktive Gruppe der Pfadfinder. Diese Gruppe wird von Prisca Scharwat und Stefanie Schnorr geleitet. Beide Frauen sind seit mehr als fünf Jahren ehrenamtlich bei den Pfadfindern tätig und haben in dieser Zeit wesentlich zum Erfolg der kirchlichen Jugendgruppe in Rennerod beigetragen. Unter ihrer Obhut werden junge Menschen im Alter von sieben bis zehn Jahren mittels pfadfinderischen Methoden damit vertraut gemacht, für sich und für unsere Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Daraus entwickeln sich aktive Beteiligungen zum Beispiel im Bereich des Umweltschutzes. Durch ihr Engagement ermöglichen sie den Kindern eine aktive, erlebnisorientierte Freizeitgestaltung und vermitteln ihnen einen wertschätzenden Umgang miteinander. In den regelmäßigen Gruppenangeboten erlernen sie Schlüsselqualifikationen, wie Verbindlichkeit, Verlässlichkeit, aber auch soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt. Mit der Weitergabe dieser Ziele an Kinder und Jugendliche haben sich Scharwat und Schnorr in besonderer Weise verdient gemacht.

Gabi Eutebach-Karasu ist seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit im Raum Selters tätig. Sie organisiert in Selters Benefizkonzerte zugunsten des „Elternvereins für leukämie- und krebskranke Kinder", der die Kinderkrebsstation der Uniklinik Gießen unterstützt. Der Erlös der Konzerte, bei denen verschiedene Musikgruppen auftreten, geht an den Verein. Die Gesangsgruppe „Crescendo" ist eine Gruppe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die von Eutebach-Karasu geleitet wird. Mit dieser Gruppe hat sie zahlreiche Auftritte in Seniorenheimen, bei Gottesdiensten, Feiern oder karitativen Veranstaltungen absolviert. Weiter engagiert sie sich im Kinderchorprojekt „Kichobo", um dort in den Ferien anspruchsvolle Chorliteratur mit Kindern einzustudieren.

Wäller interviewt Kinder in Kenia: Das Leben auf der Straße ist schlichtweg hart

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Nairobi - Wie geht es Menschen in anderen Teilen der Welt im Advent? Der Westerwälder Tobias Schminke (20) sprach während seiner zehnmonatigen Sozialarbeit in einem Waisenhaus in Kenia mit ehemaligen Straßenkindern.

Bitte stellt euch kurz vor. Wie heißt ihr? Woher kommt ihr?

Viktor: Mein Name ist Viktor Muriuki. Ich komme aus Nyeri. Das liegt im Zentrum Kenias. Im Jahr 2009 habe ich mit damals 12 Jahren das Leben als Straßenkind begonnen. 2010 kam ich dann nach einem Jahr auf der Straße ins Waisenhaus Children's Hope Home Gathiga. Heute bin ich 16.

Peter: Mein Name ist Peter Mbucha. Ich komme aus Embakassi und lebte ab 2006 auf der Straße, bis ich dann 2007 in das Waisenhaus in Gathiga ging. Heute bin ich 15 Jahre alt. Auf die Straße kam ich im Alter von acht Jahren.

Rose: Mein Name ist Rose, ich bin 18 Jahre alt und habe fünf Geschwister. Die wohnen aber in anderen Waisenhäusern.

David: Ich heiße David. Ursprünglich komme ich aus einem Dorf im Nationalpark Maasai Mara. Ich bin heute 18 Jahre alt und war von 2005 bis 2006 auf der Straße. Dann kam ich hierher.

Welchen Auslöser gab es, dass ihr ein Leben auf der Straße beginnen musstet?

Viktor: Mein Vater und meine Mutter haben sich sehr gestritten. Ich entschied mich, sie zu verlassen.

Peter: Meine Mutter war nicht mehr in der Lage, meine Schulgebühren zu bezahlen, als es galt, mich in die dritte Klasse zu schicken. Also verließ ich sie und begann mein Leben auf der Straße. Meine Mutter suchte nach mir und fand mich. Sie nahm mich daraufhin mit in dieses Waisenhaus.

Rose: Oh, ich war so klein. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern. Meine Mutter nahm mich einfach mit. Wir mussten gehen, weil mein Vater verrückt geworden war, weil er so viele Drogen nahm. Er schlug meine Mutter und warf mich buchstäblich vor die Tür. Etwas zu essen hatten wir auch nicht. Wir mussten gehen.

David: Mein Vater starb. Meine Mutter hatte nicht ausreichend Geld für mich und meinen kleinen Bruder, also ging ich.

Rose, deine Mutter wohnte also auf der Straße. Ist das immer noch so?

Nein, sie versucht sich selbst zu versorgen und wohnt in einem Hüttchen im Slum.

Rose, für dich war das Straßenleben als Kind normal. Was dachtest du, als du die reichen Leute in Anzügen in Nairobi hast herumlaufen sehen?

Ich fühlte mich schlecht. Wenn ich einmal reich bin, will ich den Bettlern auf der Straße helfen.

Warum geht man auf die Straße?

Peter: Das sind ganz unterschiedliche Gründe. Einige denken, dass es spaßig ist, das freie Leben auf der Straße zu genießen. Meist fehlt aber das Geld für Bildung, die einfachste Nahrung, Unterkunft oder Klamotten. Da bleibt vielen keine Wahl.

Wie ist das Leben auf der Straße allgemein?

Viktor: Schlichtweg hart, weil man es ohne das Schnüffeln des Klebers und die Drogen nicht aushält. Wir haben das genommen, weil es Kälte und Hunger betäubt.

David: Ja, es ist schwierig. Man schläft auf dem blanken Beton von Vorhöfen. Und man wird ständig von der Polizei misshandelt. Sie schlagen die Kinder! Mitten in der Nacht.

Peter: Und der Zwang der Gang! Das ist eine Gruppe, in die man eintritt. Es ist wie ein Klub von Gangstern. Ältere Obdachlose zwingen die Kinder, auch uns damals, Passanten zu beklauen. Man muss für sie stehlen, damit sie einen in Frieden lassen. Andernfalls schlagen sie dich.

Viktor: Und auch außerhalb der Gang muss man abgeben. Man hat ja keine Rechte, niemanden der einen beschützt. Die älteren Obdachlosen zwingen die Straßenkids einfach, ihr Hab und Gut an sie abzugeben.

Wie seid ihr an Geld gekommen?

Viktor: Wir haben Geld durch Diebstahl, durch das Sortieren und Sammeln von Schrott, durch das Tragen von Koffern und anderer schwerer Lasten für andere Leute und durch Betteln bekommen. Als Kind bekommt man schon 600 Schilling (5,20 Euro) am Tag. Frauen erhalten so 200 Schilling (1,70 Euro) und Männer ab 20 Jahren fast nichts mehr, deshalb gibt es kaum alte Bettler. Sie verhungern einfach. Dazu gibt es noch die Gangs, die dir Geld abnehmen, je nachdem, wie viel du hast.

Angenommen ihr hattet am Tagesende 400 Schilling (3,40 Euro). Was habt ihr euch gekauft?

Viktor: Zuerst Drogen. Drogen haben wir noch vor dem Essen gekauft. Das kostete so 70 Schilling (60 Cent). Ich habe Kleber geschnüffelt, Zigaretten geraucht, Mir'ra konsumiert und Marihuana.

Peter: Kleber zum Schnüffeln. Klar, ich auch. Danach Essen und Trinken und, wenn dann noch etwas übrig blieb, kaufte ich Kleidung. Mehr war aber nie drin.

David: Ich habe neben Kleber auch Kerosin und Benzin geschnüffelt.

Rose: Ohne Drogen hatten wir ständig Hunger! Aber wir konnten uns an den Müllhalden der Fabriken bedienen.

Wie seid ihr von diesem Drogen-Mix losgekommen? Wie lange hat das gedauert - ein halbes Jahr?

Viktor: Kein halbes Jahr. Bei mir war das nicht so einfach. Als ich hier ins Waisenhaus kam, da blieb ich hier für zwei Tage. Dann floh ich auf die Straße, um wieder die Drogen zu nehmen. Dann kam Tantchen (Heimleiterin Lucy Ndegwa) wieder auf die Straße, hat nach uns gesucht, uns gefunden und uns zurückgebracht. Das lief einen Monat lang so. Dann war ich von den Drogen los.

Was war jeweils euer verrücktestes Erlebnis auf der Straße?

Viktor: Unfälle. Ist man ein Trinker, so kann man sich nicht konzentrieren. Zum Beispiel wenn ein Fahrzeug an einem vorbeifährt. Also fahren sie einen an. So etwas habe ich so oft gesehen. Manchmal gab es gebrochene Beine, manchmal sind die Leute an den Verletzungen gestorben. Es kümmert sich ja keiner. Und klaust du Metall beim Mechaniker, dann verprügeln sie dich schlimm, dabei waren wir doch Kinder. Einige Leute begehen Selbstmord.

David: Ab einem gewissen Alter bekommt man beim Betteln nicht mehr genug zum Leben. Also stiehlt man. Ich habe flüchtende Diebe gesehen, die von der Polizei auf der Flucht erschossen wurden oder in Autos gerannt sind.

Peter: Ältere Obdachlose zwangen Straßenkindern Geld ab. Wenn die sich weigerten, dann warfen sie sie von der Brücke in den Fluss Nairobi-River. Einige konnten nicht schwimmen und ertranken. Diejenigen, die überlebten, wurden krank durch das dreckige Wasser.

Rose: Das Schlimmste für mich war, als ich acht Jahre alt war und die Polizei mich und meine Mutter aufgegriffen hatte. Sie steckten mich in ein Gefängnis für Kinder und meine Mutter woanders hin. Ich hatte so eine Angst. Im Gefängnis waren nur Kinder. Der Älteste war 16 Jahre alt. Wir haben einen Monat unfassbar gehungert.

Manche Jungs der Straße laufen aus Waisenhäusern weg, weil sie die absolute Freiheit vermissen. Vermisst auch ihr etwas?

Rose: Nein, nichts.

Überhaupt nichts?

Rose: Überhaupt nichts. Für Frauen ist es noch gefährlicher auf der Straße. Die Männer stehen unter Drogen und vergewaltigen Frauen. Eine Frau ist nicht viel wert auf der Straße. Eine Prostituierte kostet 20 Schilling (17 Euro-Cent). Ich bin jetzt 18. Mit 18 ist man auf der Straße verheiratet, hat Kinder. Und es wird erwartet, dass man einen Straßenjungen „Fellow" heiratet.

Kommen wir nun zur glücklichen Wendung. Wie kamt ihr in unser Kinderheim Gathiga Hope Home?

Viktor: Lucy kam regelmäßig auf die Straße und brachte uns warmen Tee und wollte uns überreden zur Schule zu gehen. Mich fragte sie direkt, ob ich gehen will, aber ich war mir nicht so sicher, ob ich wollte. Also kam ich her ins Waisenhaus, um zu sehen, wie es hier so ist. Das war mein Plan. Nachdem ich zwischen Straße und Waisenhaus hin- und hergewechselt bin, bin ich dann ab 2011 zur Schule gegangen. Davor bin ich immer wieder auf die Straße, weil ich ja drogenabhängig war und im Heim keine Drogen bekam.

David: Das war bei mir auch so. Nur kam bei mir Duncan, Lucys Ehemann, kümmerte sich um mich und holte mich jedes Mal zurück.

Peter: Ich wurde von meiner Mama hergebracht, die immer noch lebt.

Eine wichtige Veränderung seitdem ihr hier seid ist...

David: Dass ich lesen und schreiben kann. Heute kann ich Englisch sprechen, vorher sprach ich nur Suaheli und meine Stammessprache Kikuyu.

Ihr habt hier schon einige Freiwillige gesehen. Nerven die nicht manchmal? Oder was gefällt euch an denen?

Viktor: Wenn sie sich für uns interessieren mögen wir das oder wenn sie mit uns sprechen. Toll finden wir auch, wenn sie uns einen Spendenkreis aufbauen können für unser Essen, Schulgebühren und Kleidung; so können wir uns auf die Schule konzentrieren. Partys im Heim mit Keksen und Saft sowie Ausflüge find ich spitze. Oder wenn sie uns ermutigen. Was ich nicht so mag ist, wenn sie ihr Ugali zur Kuh werfen, weil sie so empfindlich beim Essen sind.

David: Freiwillige sind nett und sie haben ein großes Herz. Sie helfen gern. Es gibt nichts, was ich nicht mag.

Glaub ich nicht. Also, sag schon!

David: (lacht) Ok, sagen wir so: Wenn man einmal einen Tag die Schule verpasst hat, dann gehen sie einem direkt auf die Nerven. „Warum bist du Zuhause und nicht in der Schule?" fragen sie dann. Einer nach dem Anderen. Und sie werden nie müde diese Frage zu stellen.

Wird es einmal einen Tag geben, an dem es keine Straßenkinder mehr gibt?

Viktor: Ja, das glaube ich schon. Dazu brauchen wir zunächst mal eine andere Regierung, wir brauchen Gerechtigkeit und Leute, die nicht selbstsüchtig sind. Außerdem: gute Bildung für Eltern.

Wie sieht eure Zukunft aus?

David: Ich will Lehrer werden. Physik und Mathematik! Ich will eine Familie, zwei Kinder. Zuerst einen Jungen und dann ein Mädchen.

Peter: Ich möchte Anwalt werden und natürlich eine Familie. Drei Kinder!

Viktor: Ich will gern zur Luftwaffe gehen. Aber drei Kinder? Familie will ich natürlich auch, aber zwei Kinder sind genug.

Rose: Ich möchte etwas im Bereich Medizin arbeiten. Und meiner Mutter will ich ein großes Haus bauen, ah, ein großes, schönes Haus! Dann muss sie nie wieder auf der Straße oder im Slum leben.

Das Gespräch führte Tobias Schminke

Weihnachtsmarkt braucht ein neues Konzept

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Montabaur - Eigentlich sollte allerorten Vorfreude auf das Fest herrschen, doch in Montabaur gibt es derzeit auch viele enttäuschte Gesichter. Der Grund: Der in früheren Jahren meist große Weihnachtsmarkt ist auf wenige Buden zusammengeschrumpft.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

Dekorations- oder Geschenkartikel sucht man nahezu vergebens. Die meisten Hütten der Werbegemeinschaft Montabaur aktuell stehen ungenutzt auf dem Parkplatz an der Eichwiese. Der Adventstreff vor dem historischen Rathaus bietet lediglich ein Karussell sowie Speisen und Getränke.Der Einbruch des Markts kommt gleichwohl nicht ganz überraschend. Bereits nach der Veranstaltung im vergangenen Jahr hatte es kritische Stimmen gegeben. Auf dem Konrad-Adenauer-Platz standen sich die Mieter der Hütten fast vier Wochen lang die Beine in den Bauch. Trotz liebevoller Gestaltung und weihnachtlicher Musik war der Besucherandrang eher übersichtlich. Die Werbegemeinschaft hatte deshalb schon im Frühjahr bekannt gegeben, sich künftig wieder mehr auf die Fußgängerzone als Adventsmarkt zu konzentrieren. Damit alleine ist das Problem aber nicht gelöst, räumt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Anja Müller, ein. Der Markt braucht ein neues Konzept. Bereits Anfang 2014 wird sich eine Arbeitsgruppe damit befassen.

Das Kernproblem ist laut Müller schnell benannt: Der Markt ist für die Hersteller von Spielzeug und Geschenkartikeln einfach zu lang. Schnitzereien aus dem Erzgebirge lassen sich in einer Kleinstadt wie Montabaur vielleicht an ein paar Tagen lohnend verkaufen. In der fast vierwöchigen Adventszeit machen die Händler aber zu wenig Umsatz damit. „Wir sollten deshalb überlegen, den eigentlichen Weihnachtsmarkt auf künftig ein oder zwei verlängerte Wochenenden zu beschränken", erklärt Müller. „Es kann ja trotzdem in der gesamten Adventszeit Glühwein und Bratwurst in der Fußgängerzone geben", ergänzt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft.

Dass es in diesem Jahr derart wenig Stände gibt, hat darüber hinaus aber noch mindestens zwei weitere Gründe. Zum einen konnte die Werbegemeinschaft durch die nötige Wahl eines neuen Vorstands erst spät mit den konkreten Planungen beginnen. Einige Händler, die im vergangenen Jahr in Montabaur waren, hatten sich deshalb schon nach alternativen Standorten umgesehen. Zum anderen sind auch die Weihnachtshütten ein Problem. Die massiven Buden lassen sich nicht auseinanderbauen und müssen deshalb jedes Jahr mit einem Tieflader von der Eichwiese ins Zentrum transportiert werden. Wenn die Werbegemeinschaft diese Kosten übernehme, würde praktisch der komplette Veranstaltungsetat eines Jahres für den Weihnachtsmarkt verbraucht, erklärt Müller. Es sei auf der anderen Seite aber auch nicht möglich, diese Kosten gänzlich den Markthändlern aufzubürden, denn dann lohne sich ein Stand in Montabaur einfach nicht mehr. „Auch hier müssen wir uns etwas einfallen lassen", sagt die Vorsitzende. Die Arbeitsgruppe sei jedenfalls offen für Vorschläge – „gerne auch von den Vereinen", wie Anja Müller betont.

Pkw bleibt auf Bahngleisen liegen

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Dank der schnellen Reaktion aller Beteiligten konnte am Mittwochabend der Zusammenstoß von einem liegengebliebenen Auto und einem Zug verhindert werden.

Marzhausen. Gegen acht Uhr abends teilte ein 22-jähriger PKW-Fahrer der Polizei in Hachenburg mit, dass er aktuell mit seinem nicht mehr fahrbereiten PKW auf den Bahngleisen des Bahnübergang Marzhausen stände und vermutlich in Kürze ein Zug durch diesen Streckenabschnitt fahren würde. Durch die Polizisten erfolgte daraufhin die sofortige Verständigung des zuständigen Fahrdienstleiters, wodurch der herannahende Zug am Bahnhof Ingelbach rechtzeitig gestoppt und der betreffende Streckenabschnitt gesperrt wurde.

Der Autofahrer war zuvor auf der Bundesstraße 414 aus Richtung Kroppach kommend in Richtung Hachenburg unterwegs gewesen. Bei der Überquerung der dortigen Bahngleise brach hierbei die Radaufhängung des linken Vorderrades. Im weiteren Verlauf verlor der 22-Jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug, stieß gegen die Vorderkante der dortigen Leitplanke, wurde von dort zurückgeschleudert und kam fahrunfähig auf den Gleisen zum Stehen. An dem nicht mehr fahrbereiten PKW entstand ein Schaden von rund 1000 Euro. Nach Beendigung der Bergungsmaßnahmen wurde die bestehende Vollsperrung wieder aufgehoben.


Gericht: Brummifahrer terrorisierte Prostituierte

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Westerburg - Eine Liaison mit einer Prostituierten kommt einen 58-jährigen Kraftfahrer teuer zu stehen. Nicht nur, dass sein bester Freund mit ihr durchbrannte, nach dem Ende der Beziehung stehen nunmehr Ansprüche der Ex von 80.000 Euro im Raum.

picture-alliance/ dpa/dpaweb
Von unserem Redakteur Michael Wenzel

Weil gemeinsame geschäftliche Beziehungen den Trucker offenbar in den finanziellen Ruin manövrierten, bombardierte er die Verflossene mit Anrufen, E-Mails und SMS-Mitteilungen, obwohl ein Kontaktverbot bestand. „So geht das nicht", urteilte ein Strafgericht in Westerburg und verhängte eine einjährige Bewährungsstrafe gegen den Brummifahrer. Zudem muss er auch noch 2000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.

Es begann – wie so oft in solchen Fällen – mit Schmetterlingen im Bauch. Gemeinsam mit der Prostituierten wollte sich der Kraftfahrer eine neue Zukunft aufbauen. Beide eröffneten ein Bistro, planten ein gemeinsames Hotel. Doch mit einem Male war es vorbei mit dem Liebesgeflüster. „Sie brannte mit meinem besten Freund durch", sagt er. „Er hat mich bedroht und beleidigt", kontert sie. In der Folge entwickelte sich ein Rosenkrieg, der auch künftig noch die Gerichte beschäftigen wird.

Mehr als 70 Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz warf die Staatsanwaltschaft dem Kraftfahrer vor und sechs Fälle von Beleidigung. Nach anfänglichem Zögern gestand er sie alle. Das Kontaktverbot, das das Amtsgericht Westerburg verfügte, hatte den 21-fach vorbestraften Trucker nicht im Geringsten gekümmert. „Sie hatte mich an den Rand des Ruins gebracht. Ich musste einige Dinge klarstellen", rechtfertigte sich der 58-Jährige. Von Regeln könne dabei gar keine Rede gewesen sein, konterte die Verflossene.

Er habe sie beleidigt und bedroht, sie leide seitdem unter Angst- und Panikattacken und traue sich kaum noch aus dem Haus. Warum sie denn freiwillig zur Verhandlung gekommen sei, wo sie doch nicht vorgeladen war? Sie hätte sich das Ganze doch ersparen können, wollte Richter Hans Helmut Strüder wissen.

„Um mit der Angelegenheit ein für alle Mal Schluss zu machen", erklärte die Prostituierte, die auch während der Beziehung mit dem Brummifahrer weiter ihrem Job nachging. Richter Strüder folgte im Strafmaß dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Lediglich bei der Höhe der Auflage gingen die Vorstellungen auseinander. Anklagevertreterin Petra Maria Baldus hatte auf eine Geldauflage von 3000 Euro plädiert, Richter Hans Helmut Strüder verdonnerte den Kraftfahrer schließlich zur Zahlung von 2000 Euro, die er an eine gemeinnützige Einrichtung entrichten muss.

„Der Angeklagte spielt hier den Moralapostel. Er hätte jedoch wissen müssen, was geschehen kann, wenn er sich mit einer Prostituierten einlässt", sagt Richter Strüder in der Urteilsbegründung. „Auch wenn der Angeklagte eine gewisse Einsicht zeigte, konnte sie durch seine Verbitterung jedoch nicht richtig zur Geltung kommen."

In zehn Jahren ein Viertel Schüler weniger im Westerwald

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Westerwaldkreis - Der Tendenz der Vorjahre folgend nahm die Zahl der einzuschulenden Kinder mit 1703 auch in diesem Jahr im Westerwaldkreis weiter ab.

Dadurch ist die Zahl der Grundschüler auf 7105 gesunken. Ausgehend vom Schuljahr 2002/2003 (9575 Grundschüler) bedeutet dies in zehn Jahren einen Rückgang von etwa 25,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr (2012/2013) werden jetzt 223 Kinder (rund 3 Prozent) weniger beschult. „Den demografischen Berechnungen zufolge werden die Einschulungszahlen auch künftig weiter sinken", stellte Landrat Achim Schwickert vor den Mitgliedern des Kreis- und Schulausschusses fest. 2019 werden nur noch 1472 Kinder eingeschult. Vergleicht man diese Zahl mit den Einschulungen aus den Vorjahren, wird die Situation noch deutlicher: 2010 wurden im Westerwaldkreis 1969 Kinder eingeschult. Dies bedeutet auch bei den Einschulungen in zehn Jahren einen Rückgang von rund einem Viertel. Einen richtig großen Sprung macht die Zahl von 2017 auf 2018: Dann sinkt die Zahl der Erstklässler von 1600 auf 1441, also um rund zehn Prozent. Ein Blick auf die Statistik zeigt aber auch, dass sich die Zahl der voraussichtlichen Einschulungen in den nächsten Jahren in den einzelnen Verbandsgemeinden sehr unterschiedlich darstellt. Einen dramatischen Niedergang der Kinderzahlen gibt es in der VG Wirges: Innerhalb von nur fünf Jahren sinkt die Zahl der Erstklässler von 165 (2014) auf nur noch 105 im Jahr 2019. Im Gegensatz dazu sieht es in der VG Westerburg richtig gut aus: Dort werden im nächsten Jahr 188 Kinder eingeschult und 2019 immerhin auch noch 180. Und 2018 stehen sogar 192 Kinder auf der Erstklässlerliste. Ähnlich gut steht die VG Wallmerod da: Nächstes Jahr gibt es 139 Abc-Schützen und 2019 immerhin 131. Einen größeren Einbruch gibt es allerdings 2018 mit nur 99 Erstklässlern. Auch die VG Montabaur mit ihren ohnehin großen Schülerzahlen bleibt auf relativ hohem Niveau: Die Zahlen gehen von 327 (2014) über 314 (2016) auf 306 (2019) zurück. Mit nur 278 Erstklässlern gibt es auch hier 2018 einen Ausrutscher. In der VG Rennerod bleibt der Schülerschwund ebenfalls moderat. 2014 werden hier 156 Kinder eingeschult, 2019 immerhin noch 143. Zu den größeren Verlierern zählen die VG Hachenburg und die VG Bad Marienberg, wo die Zahl der Einzuschulenden von 187 beziehungsweise 174 im kommenden Jahr auf 151 beziehungsweise 148 im Jahr 2019 sinken. Im Mittelfeld bewegen sich die drei restlichen Wäller Verbandsgemeinden, wobei die Zahlen in der VG Höhr-Grenzhausen von 92 im kommenden Jahr auf 107 im Jahr 2015 zuerst ansteigen und später wieder auf 81 (2019) fallen. In der VG Ransbach-Baumbach schwindet die Zahl von 123 (2014) über ein Zwischenhoch von 141 (!) im Jahr 2017 auf 107 (2019). Und in der VG Selters bleibt die 2014er-Zahl 138 vier Jahre fast konstant, um dann auf 102 im Jahr 2019 zu fallen. Die Schülerzahlen der weiterführenden Schulen sind in der Gesamtheit leicht gesunken: So besuchten im Vorjahr 7769 Schüler eine Realschule plus, 339 die Integrierte Gesamtschule Selters und 5242 Schüler ein Gymnasium. Zur Zeit werden 7396 Schüler in den Realschulen plus unterrichtet, 447 in der IGS Selters und 5261 Schüler in einem Gymnasium. mm

K 83 zwischen Oberahr und Meudt  ist wieder offen

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Westerwaldkreis - Die Vollsperrung der Kreisstraße 83 zwischen Oberahr und Meudt ist seit Freitag wieder aufgehoben.

Die Arbeiten im Bereich des Anschlusses der K 83 an die neue Umgehung der Ortschaften Niederahr, Oberahr und Ettinghausen im Zuge der Bundesstraße 255, die im November 2011 begonnen wurden, gehen dem Ende entgegen.  Das an dieser Stelle neu errichtete Brückenbauwerk, dessen Baukosten sich auf rund 610 000 Euro belaufen, überführt die K 83 über die Umgehungsstraße. Zur Anbindung der Ortschaft Oberahr und des Verkehrs von und nach Meudt verbinden jeweils nördlich und südlich des neuen Bauwerks Anschlussäste die Kreisstraße mit der neuen B 255. Der 450 Meter lange Anpassungsbereich auf der K 83 zwischen Oberahr und dem neuem Anschluss ist ebenfalls fertig.

FOC-Montabaur: Bauarbeiten im ICE-Park haben begonnen

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Montabaur - Am ICE-Bahnhof in Montabaur haben die Bauarbeiten für das Fashion-Outlet-Center (FOC) begonnen. In den kommenden 14 Monaten entsteht dort ein Einkaufszentrum für Markenbekleidung mit mehr als 70 Läden und 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Sascha Ditscher
Investor ist der Montabaurer Internet-Unternehmer Ralph Dommermuth (1&1). Als Projektentwickler fungieren dessen Bruder Rainer Dommermuth (Firma Sket) und das holländische Unternehmen Stable International, die am Freitag Vertreter der Kommunalpolitik zum offiziellen Spatenstich begrüßten.

Die Westerwälder hatten jahrelang vor deutschen Verwaltungsgerichten für das Projekt gekämpft. Umliegende Städte wie Limburg und Koblenz hatten letztlich vergeblich versucht, den Bau des Einkaufszentrums zu verhindern. Dommermuth investiert insgesamt 77 Millionen Euro. Neben dem FOC werden unter anderem 1000 neue Parkplätze und weitere 10.000 Quadratmeter Bürofläche geschaffen. Ein ausführlicher Bericht folgt. tf

Stiftung hilft Menschen in Not im Westerwald

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Westerburg - "Unverschuldet in Not? Wir wollen helfen!" - Dieses Motto hat sich die Leben-Helfen-Stiftung Westerwald auf ihre Fahnen geschrieben.

Von unserer Reporterin Angela Baumeier

Sie bietet finanzielle Unterstützung in speziellen Notlagen, hilft bei notwendigen Anschaffungen, vermittelt Kontakte zu Behörden und anderen sozialen Einrichtungen und unterstützt Menschen, einen Weg aus ihrer Notsituation zu finden.

Um diese Hilfe in der Region leisten zu können, kann die Stiftung auf ein Vermögen zurückgreifen, dass einen märchenhaften Ursprung hat: Mitte der 1990er-Jahre starb in einer Westerwälder Gemeinde eine alleinstehende Frau.  Erst nach ihrem Tod offenbarte sich ihre unglaubliche Lebensleistung – ein stattliches Vermögen, das sie in Not geratenen Menschen zur Verfügung und damit ganz in den Dienst des Nächsten stellte. Auf ihrem Testament gründet sich die Stiftung. Sie erfüllt diesen Zweck grundsätzlich aus den Erträgen des Stiftungsvermögen sowie aus Spenden. Angesichts der niedrigen Zinsentwicklung kommt dabei den Sponsoren eine große Bedeutung zu.

"Ich wollte zu meinem 60. Geburtstag etwas Gutes tun, und zwar in unserer Region", erzählt Rudolf Jung, der jetzt an Rubald Schmidt (Stiftungsvorstand) einen Scheck über 1500 Euro übergab. Zu seinem Fest hatte der Westerburger Mühlenbäcker seine Gäste gebeten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen für den guten Zweck zu spenden.

Bei der Scheckübergabe berichtete Schmidt von der Geschichte der Stiftung. "Wir konnten schon vielen Familien auf verschiedenste Art und Weise aus der Not helfen", sagt er. Dabei wird mit der Diakonie und Caritas kooperiert. "Wir sind keine Experten und auf die fachliche Einschätzung angewiesen, welche Hilfe wirklich gebraucht wird", berichtet Schmidt.

Nicht nur über die Caritas oder die Diakonie erfährt die Stiftung von Menschen, die in Not sind. Auch Lehrer oder Ärzte wenden sich an sie. Ein großes Klientel ist dabei die Gruppe von alleinstehenden Frauen mit Kindern. Oft schämen sie sich, auf Hilfe angewiesen zu sein.

Schmidt berichtet, wie die Stiftung jüngst einer Familie helfen konnte, die ein schwerbehindertes Kind hat. Um es betreuen zu können, gab ein Elternteil seine Erwerbstätigkeit auf. Regelmäßig muss das Kind zur medizinischen Versorgung in eine Stadt gefahren werden. Als das Auto kaputt ging, „passte es finanziell nicht mehr". Die Stiftung konnte bei dem behindertengerechten Ausbau eines neuen Autos helfen.

Etwa 20 bis 25 "Fälle" erreichen die Stiftung pro Jahr, etwa der Hälfte greift sie unter die Arme. Immer werden dabei die Mittel zweckgebunden gewährt. So ist garantiert, dass die Hilfe wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Doch nicht immer ist eine finanzielle Unterstützung die richtige Lösung, beispielsweise wenn Drogenmissbrauch und Alkoholismus eine Rolle spielen. "Dann vermitteln wir und verweisen  beispielsweise auch auf die Schuldner- oder Familienberatung", erklärt Schmidt. "Wir helfen gerne", bringt er die Aufgabe der Stiftung auf den Punkt, die Menschen in der Region dabei unterstützt, Schicksalsschläge und Lebenskrise bewältigen zu können.

Die Leben-Helfen-Stiftung Westerwald

Stiftungsvorstand ist Rubald Schmidt, sein Stellvertreter ist Gerhard Loos, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg. Beiratsmitglieder sind Gisela Kraemer, Rechtsanwalt Dr. Stephan Krempel, Bürgermeister a.D. Bernhard Nink und Steuerberater Manfred Scheidweiler.

Ein Kontakt ist möglich unter der Rufnummer 02663/291 700 (Geschäftsstelle). Weitere Informationen stehen im Internet unter  www.leben-helfen.de

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