Siershahn - Seit zehn Jahren unterhält Siershahn ein fast professionelles Gemeindearchiv. Die Ortsgemeinde rüstet das Archiv mit Sach- und Geldmitteln aus und hat im Bürgerhaus einen geeigneten Raum zur Verfügung gestellt, so dass die Archivare Günther Endlein und Egon Conradi beste Arbeitsbedingungen vorfinden. Die WZ hat jetzt einen Blick ins Archiv geworfen.
Das Gemeindearchiv öffnet jeden Montag zwischen 17.30 und 18.30 Uhr seine Pforten. Selbstverständlich sind die beiden Archivare auch außerhalb dieser Zeit stets gerne bereit, einen Termin mit Interessierten zu vereinbaren, die aus dem umfangreichen Fundus schöpfen möchten. Schwerpunkt und eigentliche Aufgabe des Archivs liegt in der "geordneten Sammlung von Urkunden und Akten aus dem Geschäftsgang der Verwaltung, wie es offiziell definiert wird. Weitere Schwerpunkte sind die Sammlung von Dokumenten für die Fortschreibung der Ortschronik, das Sammeln von Dokumenten der Ortsvereine und Firmen sowie von Schriften und Dokumenten über den Westerwald, von Literatur über den Rohstoff Ton und über das Kriegsgefangenenlager in Siershahn.
"Unser Archiv, das allen Interessierten offensteht, kann diese Aufgaben nur erbringen, wenn uns Material zur Verfügung gestellt wird", sagt Conradi. Deshalb werden die Ortsvereine, Unternehmen und alle Bürger gebeten, Material, das für die Nachwelt aufbewahrt werden sollte, dem Gemeindearchiv zu überlassen. Bei Endlein und Conradi, die die Archivarbeit ehrenamtlich mit viel Herzblut und Sachverstand betreiben, sind die Unterlagen in guten Händen. Zurzeit verfügt das Gemeindearchiv über einen Bestand von etwa 2200 kommunalen Akten, über eine Vielzahl von Büchern als Nachschlagewerke verschiedenster Art, über Zeitdokumente und dokumentenähnliche Reihen mit 850 Bänden, die systematisch aufgenommen wurden. Über ein so genanntes Findbuch können die gesuchten Unterlagen vom Archivarteam leicht herausgesucht werden. "Die meisten Medien leihen wir gegen Unterschrift gerne aus", sagt Conradi, der zurück auf die Anfänge des Gemeindearchivs schaut: "In den 1980er-Jahren entdeckte der Ortschronist Hans Werner Schughart auf dem alten Schulspeicher Akten und Urkunden der Siershahner Vergangenheit. Im Laufe der folgenden Jahre stapelten sich in einem kleinen Raum immer mehr schriftliche Zeugnisse aus der Geschichte des Ortes". In den Räumen im Bürgerhaus lenken Endlein und Conradi die Archivierung seit nunmehr zehn Jahren in geordnete Bahnen.
Von unserem Mitarbeiter Hans-Peter Metternich