Von unserer Reporterin Larissa Schütz
Das legendäre „Bikes & Legends"-Motorradfestival ging in die 32. Runde. 1982 startete es – damals noch als Geburtstagsparty – zum in fast familiärem Rahmen. Heute lockt die Bikerparty jährlich mehrere Tausend Besucher aus dem In- und Ausland nach Dreisbach. Internationale Bands und Interpreten sorgen für den passenden, musikalischen Rahmen. Eine Welt aus Chrom, Metall, Motoren und Lederkutten öffnet traditionell am ersten Augustwochenende ihre Pforten. Und auch in diesem Jahr wiesen die aufsteigenden Qualmwolken und der Geruch nach verbrannten Gummi den Besuchern den Weg.
Bereits eine Woche vorher konnten die Claims abgesteckt und so die Reviere der Motorradclubs und Besuchergruppen markiert werden. Viele reisten bereits einige Tage vorher an und richteten sich häuslich in der großen Zeltstadt auf dem Festivalgelände ein. Was an diesem Wochenende nicht fehlen durfte, waren Sonnenschirme, Kühlboxen, Sonnencreme und Co. Besonders am Freitag herrschte eine drückende Hitze, die jedoch nicht auf die gute Stimmung der Besucher drückte.
Um 19 Uhr ging sie los, die „Bikers Night". Als erstes eroberten die sechs Männer und eine Dame von „Reboozed" die Bühne. Die 100 Prozent Rock, die die sieben Musiker aus dem Raum Hachenburg zum Besten gaben, kamen bei der feierwütigen Meute gut an. Zur Kategorie „Legends" gehörte ganz klar die zweite Band des Abends. „Axxis" haben sich bereits in den 80er-Jahren einen Namen in der deutschen und internationalen Hardrock-Szene gemacht. Den Abschluss machte die ungarische Guns N' Roses-Tribute-Band „Hollywood+Rose" mit Coverversionen von den größten Hits der Skandalrocker.
Trotz einiger gewittriger Schauer hielt die gute und ausgelassene Stimmung auch am Samstag weiter an. Viele Tagesbesucher schlenderten über das Gelände, um die zahlreichen skurrilen Vehikel Marke Eigenbau zu bestaunen, die rund um die Zeltstadt knatterten. Stolz präsentierten Männer und Frauen ihre chromblitzenden Zweiräder, und mit einem lauten Kreischen starteten die Burnouts, die auch an diesem Wochenende unzählige Reifen zum Platzen brachten.
Am Abend zeigten die Mannen von „Discore", dass Glamour, Glitter und Funk durchaus auch bei dem rustikalsten Biker für verzückte Diskostimmung sorgen können. Erstaunlich, wie textsicher sich der ein oder andere bei den „gediscorten" Hits von Abba und Co. zeigte. Mit „Ohrenfeindt" aus St. Pauli hatten sich die Veranstalter Bikerrock direkt vom Kiez in den Westerwald geholt. Auch hier hat die Band sich bereits einen Ruf nicht nur unter den Zweiradfans gemacht, und sie begeisterte mit ihrem Auftritt die Massen. Die aufgeheizte Stimmung entlud sich dann vollends beim Auftritt der AC/DC-Coverband „AC/DX". Es gab kein Halten mehr, und der Bereich vor der Bühne glich einem Meer aus nackten Oberkörpern und in die Höhe gereckten Armen. In Dreisbach haben an diesem Wochenende nicht nur die Reifen gebrannt, so viel ist sicher.