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Bischof sprach sich für Nentershausen als Standort aus

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Von unserem Mitarbeiter Andreas Egenolf

Lange genug hatten die rund 15 000 Katholiken des neuen Pastoralen Raumes Meudt/Nentershausen auf die Entscheidung warten müssen, wo nun in Zukunft die Pfarrkirche sein wird. Nachdem die jeweiligen Pfarrgemeinderäte und Pastoralausschüsse des Bezirks ihre Stellungnahmen zu den im April vergangenen Jahres vorgestellten Plänen des Bischofs zur Umgestaltung des Bezirks Westerwald bis Ende Oktober beim Bezirkssynodalrat eingereicht hatten, lag es letztlich an ihm, der bischöflichen Verwaltung eine Empfehlung abzugeben, wie nun die Pastoralen Räumen des Westerwaldes letztlich neu geordnet werden sollten.

Im Wesentlichen deckte sich diese Stellungnahme mit denen im Mai 2012 unterbreiteten Vorschlägen des Bischofs. Einzig zwei Änderungen hatte das oberste katholische Beratungsgremium im Bezirk damals vorgebracht, welchen Franz-Peter Tebartz-van Elst in beiden Fällen Anfang dieses Jahres folgte. Für den Sitz der Pfarrkirche hatte der Bezirkssynodalrat für den Pastoralen Raum Meudt/Nentershausen seinerzeit allerdings kein Votum abgegeben, sondern den Bischof gebeten hier zu entscheiden.

Die sogenannte Projektgruppe "Liegenschaften" des Bistums unter der Leitung von Wolfgang Rath, der im Bischöflichen Ordinariat Leiter der Liegenschaftsabteilung im Dezernat Finanzen, Verwaltung und Bau ist, nahm aufgrund dessen am 26. Juni bei einem Ortstermin sowohl die Gegebenheiten in Nentershausen als auch in Meudt näher unter die Lupe. Bei der Sitzung des neuen Pastoralausschusses des Pastoralen Raums Meudt/Nentershausen Mitte August in Wallmerod stellte die Projektgruppe des Bistums die Eindrücke vor, die sie vor Ort gewinnen konnten und zudem gaben sie einen Einblick, wie das zukünftige zentrale Pfarrbüro von der Organisation her aussehen soll. Zudem gaben sie den Mitgliedern des Pastoralausschusses die Möglichkeit noch mögliche Bedenken mit auf den Weg zu geben. Viele der Gremiumsmitglieder hatten im Anschluss an die Sitzung den Eindruck, dass alles auf eine zweigeteilte Lösung, also die Pfarrkirche entweder in Meudt oder Nentershausen und das zentrale Pfarrbüro sowie der Wohnsitz des Pfarrers im anderen Ort, hinausläuft.

Doch diese Vermutung machte der Bischof in dieser Woche zunichte, in dem er schließlich sowohl Pfarrkirche, Sitz des Pfarrers als auch das zentrale Pfarrbüro nach Nentershausen legte. Vorausgegangen war dem eine ausführliche Sitzung am Mittwoch der sogenannten Steuerungsgruppe "Bereitschaft zur Bewegung", der neben dem Bischof und Weihbischof Dr. Thomas Löhr unter anderem Mitarbeiter des Synodal-, des Personal- sowie des Finanzbereiches des Bischöflichen Ordinariates angehören. Auf Grundlage dieser Beratung, in der die pastorale Situation wie beispielsweise, kirchliches Leben oder die Pastoralstatistik, und die Ergebnisse der Projektgruppe "Liegenschaften" mit einbezogen wurden, fällte Tebartz van-Elst schließlich die Entscheidung pro Nentershausen. Die Wahl der Pfarrkirche fiel letztlich auch auf St. Laurentius in Nentershausen. Die Pastoralauschussmitglieder, die sich bei der Sitzung im August zu diesem Punkt geäußert hätten, hätten sich mehrheitlich für die Zusammenfassung aller Funktionen an einem Ort entschieden.

"Das ärgert uns schon. Die Leute in unserer Gemeinde sind über diese Entscheidung verwundert", machte der Meudter Pfarrgemeinderatsvorsitzende Egid Zeis, der gleichzeitig Vorstandsmitglied des Pastoralausschusses ist, keinen Hehl aus der Enttäuschung der Meudter Katholiken über die Bischofsentscheidung den kompletten Pfarrsitz nach Nentershausen zu vergeben. "Wir hatten uns erhofft, dass es zumindest eine Teillösung gibt. Der Bischof hätte uns damit sehr viel Stress erspart", so Zeis im Gespräch mit dieser Zeitung. Dass die Katholiken, der wie sie selbst immer betonten "historisch bedeutenden Pfarrei", nicht so leicht kleinbeigeben, zeigt die Tatsache, dass erneut das Gespräch mit dem Bischof gesucht werden soll. Zufrieden mit der Entscheidung des Bischofs pro Nentershausen zeigte sich hingegen Maria Möller. "Das war eine sachliche und gute Entscheidung, denn sie war auch fachlich begründet und nachvollziehbar. Jetzt können wir endlich anfangen zu arbeiten", so die Pastoralausschussvorsitzende aus Niedererbach.

Dem priesterlichen Leiter Pfarrer Michael Scheungraber ist die Erleichterung nach der Entscheidung anzumerken: "Ich bin froh, dass die Entscheidung endlich gefallen ist. So können wir anfangen zu arbeiten. Die Entscheidung war zwar schwierig, da wir keine zentrale Mitte in unserem Pastoralen Raum haben, doch ich bin froh, dass alles an einem zentralen Ort ist", so der Geistliche und gab gleichzeitig eins mit auf den Weg: "Ich hoffe, dass wir zukünftig trotz der schwierigen Entscheidung im Pastoralen Raum vertrauensvoll zusammenarbeiten und miteinander umgehen können."

Ganz ohne Pfarrer werden die Katholiken in Meudt zukünftig aber nicht auskommen müssen, denn es wird weiterhin einen Dienstsitz und somit einen Pfarrer im dortigen Pfarrhaus geben.


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