Quantcast
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10469

Montabaur: Konrad-Adenauer-Platz bekommt ein neues Gesicht

Montabaur - Das Gesicht des Konrad-Adenauer-Platzes wird sich in absehbarer Zeit verändern, denn drei der Gebäude entlang des Montabaurer Platzes müssen mindestens saniert, wenn nicht sogar abgerissen werden.

Von unserer Redakteurin Susanne Willke

 Welche Möglichkeiten es gibt, darüber informierten in einer Bürgerversammlung Bürgermeister Edmund Schaaf sowie Matthias Schütz von der Kreissparkasse Westerwald und das Stadtplanungsbüro Baldauf. Mehr als 100 interessierte Bürger waren ins alte Rathaus gekommen, um sich die ersten Entwürfe anzuschauen und Fragen zu stellen.

Die Architektengruppe Baldauf hatte neun Varianten erarbeitet, wie mit dem neuen Rathaus, dem Gebäude der Kreissparkasse Westerwald sowie mit dem Kaufhaus Hisgen verfahren werden müsste, damit am Ende nicht nur eine Gebäudesanierung, sondern auch ein Mehrwert erreicht wird. Drei dieser Varianten kamen in die engere Auswahl, davon galt eine als Favorit, weil sie im Verhältnis zum Aufwand den größten Nutzen bringen würde. Nach dieser Variante 9 (siehe Grafik) werden sukzessive alle drei genannten Gebäude abgerissen, das alte Rathaus wird auch auf seiner Hinterseite komplett sichtbar, und der Konrad-Adenauer-Platz bekommt einen Rahmen aus neuen Gebäuden, die über die bisherige Nutzung hinaus auch neue und größere Verkaufsflächen bieten.

Doch noch ist das Zukunftsmusik. Eine Machbarkeitsstudie soll bis Ende Januar klären, ob und welche der drei Varianten in Frage kommen. "Wir sollten aber die gute Fügung nutzen, dass eine Mehrheit der Anlieger tatsächlich bauen will", sagte Matthias Schütz. Die Kreissparkasse steht längst in den Startlöchern. Dort werden nur noch die nötigsten Reparaturen erledigt, größere Investitionen lohnen bei dem sanierungsbedürftigen Gebäude nicht mehr. Auch der englische Besitzer des Hisgen-Gebäudes ist mit im Boot. Die oberen Etagen sind nicht mehr zu vermieten, weil auch dort der Zahn der relativ kurzen Zeit massiv genagt hat. Das neue Rathaus ist Ende 2010, kurz nach der Eröffnung des sanierten Konrad-Adenauer-Platzes, in den Mittelpunkt gerückt. Begonnen hatten die Probleme mit rückständigen Brandschutzmaßnahmen. In der Folge offenbarten sich Schäden an Dach und Fassade, und auch die Fenster zeigen längst Altersschwäche (die WZ berichtete). Dazu kommen funktionale Schwächen, wie zum Beispiel mangelnde Barrierefreiheit. Alles in allem ergaben Berechnungen, dass die komplette Sanierung des neuen Rathauses genauso teuer würde wie Abriss und Neubau. Funktionale Schwächen könnten ohnehin nur durch einen Neubau ausgemerzt werden. "Immerhin handelt es sich um die gute Stube von Montabaur", merkt Bürgermeister Edmund Schaaf an. Er hätte gerne auch die Besitzer des Rewe-Marktes an der Maßnahme beteiligt. Doch eine Anfrage blieb bisher unbeantwortet.

Die Präsentation der drei Szenarien rund um den Konrad-Adenauer-Platz warf Fragen auf, die Bürgermeister Schaaf ausführlich beantwortete. Nach seiner Ansicht wären zum Beispiel die neu geschaffenen Verkaufsflächen keine Konkurrenz für bestehende Läden, sondern eine Ergänzung. Die Möglichkeiten, die sich aus Variante 9 ergäben - unter anderem zwei Verkaufsflächen von je 1000 Quadratmeter zu schaffen - füllen eine Lücke des Innenstadtsortiments. Größere Handelsflächen seien dringend von Nöten.

Auch die Frage, ob der Standort Hospitalstraße, an dem durch den Abriss einiger Häuser Platz entstanden ist, für das neue Rathaus geeignet ist, hat sich Schaaf schon selber gestellt. Doch die halbwegs zerklüftete Grundstückfläche wäre unzureichend. Kritisch wurde auch die Idee betrachtet, den Konrad-Adenauer-Platz zur Wilhelm-Mangels-Straße mit einem Gebäude abzuschotten. Doch dieses mögliche Gebäude sei nicht als Riegel gedacht, sondern als durchlässige Arkade, so Schaaf. Auch die Sorge, der Wochenmarkt würde sich verlagern, konnte Schaaf nehmen. Natürlich bliebe der Markt an gewohnter Stelle. Damit kam auch das prekärste Problem auf den Tisch: der Belag des Konrad-Adenauer-Platzes. Die Stadt sei dabei, Gewährleistungsansprüche geltend zu machen. Mehr sei derzeit nicht zu tun, weil eben die Neugestaltung der umliegenden Gebäude noch nicht entschieden sei. Grundsätzlich werde aber die Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes eine logistische Herausforderung, so Schaaf.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 10469


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>