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Geplante Rastanlage bei Görgeshausen ärgert Bürger

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Görgeshausen - Die Zahl der Lkw-Stellplätze entlang der Autobahn 3 muss aufgestockt werden. Die Auswahl der Plätze jedoch stößt bei den betroffenen Anwohnern Widerstand.

Von unserer Redakteurin Susanne Willke

Wenn es da zum Beispiel um die geplante Tank- und Rastanlage an der A 3/Elzer Berg nahe Görgeshausen geht, bekommen die Töne zwischen Ortsbürgermeister Theo Burkard (Görgeshausen) und Bürgermeister Horst Kaiser (Elz) einen Missklang. Dabei ist es noch nicht lange her, da haben sie nach einem gemeinsamen Projekt für das ehemalige Bundeswehrgelände gesucht. Nun ist daraus ein Alleingang der hessischen Gemeinde Elz geworden, der den Görgeshausenern gar nicht gefällt. 250 Lkw-, 120 Pkw- und 14 Busstellplätze wollen sie nicht in ihrer direkten Nachbarschaft dulden.

Die Bürger fühlen sie sich nach wie vor übergangen von der Nachbargemeinde wie auch von der hessischen Behörde, die noch im vergangenen Sommer einen besseren Informationsfluss zugesagt hatte. Darüber lassen sie sich auch von den Planänderungen nicht hinwegtäuschen, von denen sie wiederum aus der Zeitung erfahren hatten. Die Änderungen bestehen vor allem darin, dass die gesamte Rastanlage weiter nach Osten verlegt wurde, sodass nun ein Grüngürtel zwischen Görgeshausen und der Rastanlage erhalten bliebe. Der Schallschutz, der nach Auffassung der Planungsbehörde Hessen Mobil nicht erforderlich ist, soll in Form eines Walls errichtet werden. In Richtung Görgeshausen werde dieser Wall zusätzlich von einer bereits bestehenden Baumreihe verdeckt, die zweite Baumreihe - entlang der zukünftigen Rastanlage - müsse zugunsten des Walls fallen.

Eine weitere Änderung besteht im Planverfahren: Statt eines Planfeststellungsverfahrens entschied sich Hessen Mobil in Absprache mit der Gemeinde Elz für das weniger aufwendige Bebauungsplanverfahren (B-Plan). Der Unterschied besteht darin, dass ein B-Plan von der Gemeinde entschieden werden kann und in der Folge das Baurecht schneller erwirkt werden kann. In einem Planfeststellungsverfahren sind die Wege komplizierter und langwieriger. "Aber", so betont Martin Rudersdorf von der Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez, "das Verfahren der Offenlegung, das den Bürgern die Möglichkeit gibt, Einwände vorzubringen, ist für beide Wege obligat." Und von dem Recht, so sagt Ortschef Theo Burkard mit Nachdruck, werde die Gemeinde Gebrauch machen.

Auch wenn in der neusten Planung eine Anliegerzufahrt zur Rastanlage von Görgeshausen aus nicht mehr besteht, befürchten die Anwohner eine stärkere Lärmbelästigung als es durch Autobahn und ICE-Trasse ohnehin schon der Fall sei. Freimut Sandhöfer, Beigeordneter der Gemeinde Görgeshausen, sieht ein Problem in den bestehenden gesetzlichen Grundlagen zum Immissionsschutz: "Lärmgutachten von BUND und Umweltbundesamt belegen, dass der angegebene Lärmpegel in den gesetzlichen Grundlagen angepasst werden müsste. Der Gesetzgeber hinkt hinterher." Nach seiner Einschätzung werden die wirtschaftlichen Belange der Gemeinde Elz in den Vordergrund gestellt, der Mensch werde zur Nebensache: "Unter guter Nachbarschaft stelle ich mir etwas anderes vor."


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